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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten
Autoren: Mathilda Grace
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lange um den heißen Brei herum, aber irgendetwas an dir irritiert ihn offenbar mächtig und ich hoffe sehr, dass du hergekommen bist, um herauszufinden, was es ist.“
    „Das hatte ich vor.“
    „Gut.“ Colin nickte zufrieden und sah ihn an. „Dann tritt ihm in den Arsch, bevor ich es tue. Derzeit geht er nämlich nicht nur dir mächtig auf die Nerven.“ Samuel konnte nicht anders als zu grinsen und das war scheinbar die Reaktion, die Colin hatte haben wollen, so wie er lachte und ihm danach auf die Schulter klopfte, bevor er Kilian folgte. „Ich bin sehr gespannt, ob wir uns nach heute Abend wiedersehen werden, Becks.“
    „Abwarten“, meinte Samuel, obwohl ihn die Antwort darauf brennend interessierte. Wenn selbst Devins bester Freund ihn unterstützte, obwohl sie sich nicht mal kannten, musste Devin in den vergangenen Wochen wirklich unausstehlich gewesen sein. „Übrigens... Mein Name ist Sam, nicht Becks.“
    Colin grinste ihn über die Schulter hinweg an. „Nenn' mich Colin. Bis bald, Sam.“
    Samuel sah dem Mustang nach, bis er um die nächste Ecke bog. Sein Dad hätte diesen Klassiker von Wagen mit Sicherheit mit einem sehr zufriedenen Lächeln bedacht. Dagegen kam sein eigener Ford Pickup nicht an. Andererseits war ein Auto für ihn sowieso nur zum Fahren und Lasten transportieren da, nicht zum Schwärmen, fand Samuel und sah zurück ins Haus. Devin stand direkt vor ihm auf der Schwelle und Samuel wich erschrocken einen Schritt zurück.
    „Hast du mich erschreckt.“
    „Scheinbar nicht genug, immerhin bist du hergekommen.“
    Samuel verkniff sich ein frustriertes Stöhnen. Na das fing ja gut an. Die bissige Antwort, die ihm dafür auf der Zunge lag, verkniff er sich und trat stattdessen weitere zwei Schritte zurück auf die Veranda, um dabei die Arme vor der Brust zu verschränken und Devin auf diese Weise eindeutig klarzumachen, dass er nicht vorhatte zu gehen. Jedenfalls nicht gleich. Wenn sie sich heute Abend wirklich zum letzten Mal sahen, dann wollte Samuel dafür auch einen Grund wissen. Einen vernünftigen.
    „Warum willst du nicht mit mir ausgehen?“, fragte er daher direkt und vermutlich ein wenig zu laut, aber das war Samuel gerade egal. „Und dieses Mal hätte ich gern eine richtige Antwort.“
    „Ich habe meine Gründe.“
    Nein, das war keine richtige Antwort. Im Gegenteil, das war gar keine. Wie üblich. Langsam wurde Samuel wirklich wütend auf Devin. „Und welche wären das?“, hakte er nach und betete inständig um die Geduld, das hier durchzuhalten, ohne Devin an die Gurgel zu gehen. „Du bügelst mich immer nur knapp ab, wenn ich dich nach einem Date frage. Ich kann keine Gedanken lesen, Devin, also wäre es wirklich nett von dir, wenn du mir endlich klipp und klar sagen würdest, wo dein Problem liegt.“
    „Ich will nicht“, konterte Devin völlig unbeeindruckt und sah ihn auch so an.
    Samuel schnappte entrüstet nach Luft. „Und warum nicht? Was stört dich nur so an mir?“
    „Deine Nase.“
    „Meine...“ Samuel brach verdattert ab, dann schnaubte er und sah Devin verärgert an. „Du spinnst doch, ehrlich mal. Meine Nase? Das ist die dümmste Ausrede, die ich je gehört habe. Wenn du nichts von mir willst, warum wirfst du mir dann bei der Reha immer solche Blicke zu? Machst du das aus Spaß oder was?“
    „Wer sagt denn, dass ich nichts von dir will?“
    Wie bitte? Das war doch zum aus der Haut fahren. Samuel holte tief Luft. „Ich schrei' gleich...“, fluchte er danach und stemmte die Hände in die Seiten. „Du machst mich noch wahnsinnig. Wenn ich dir genauso gefalle, wie du mir gefällst, Devin Felcon, warum, zum Teufel nochmal, willst du dann nicht mit mir ausgehen?“
    „Deswegen.“
    Samuel war so schnell vor Devins Rollstuhl und hatte seine Hände um die Armstützen gelegt, dass Devin zusammenzuckte, was ihm zwar sofort leidtat, aber Samuel würde keinen Millimeter zurückweichen, bis er eine Antwort hatte. „Deswegen ist keine Antwort. Warum? Und dieses Mal bitte die Wahrheit, Devin. Ich akzeptiere sie, aber ich will es wissen. Das bist du mir schuldig und das weißt du.“
    „Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich Angst haben könnte?“, fragte Devin, nachdem er ihn ein paar Minuten schweigend gemustert hatte und Samuel dabei verdutzt aufgefallen war, dass er in Devins Augen nichts lesen konnte.
    Eine ziemlich verblüffende Feststellung, aber Devins Antwort, was seine Frage betraf, toppte das um Längen. Samuel hatte mit vielem gerechnet,
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