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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten
Autoren: Mathilda Grace
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ihm zu tun haben wollte, wäre das für ihn in Ordnung gewesen. Aber nein, Devin begnügte sich stattdessen lieber mit finsteren Blicken und unwirschen Antworten.
    „Er macht mich wahnsinnig“, gestand er mit einem tiefen Seufzen. „Seit ich Ken bei der Reha helfe, weil sein Freund Danny zur Armee gegangen ist, beobachtet er mich, aber sobald ihn anspreche und zu einem Date einladen will, blockt er sofort ab. Das geht jetzt seit einem Monat so und wenn er damit weitermacht, erwürge ich ihn bei nächster Gelegenheit, statt ihm zu sagen, dass ich in ihn verliebt bin.“
    „Hm“, machte Chelsea überlegend. „Vielleicht hatte er noch keinen Freund. Ist er schüchtern?“
    Samuel schnaubte. „Von wegen. Du solltest ihn mal hören. Der Mann ist nicht schüchtern, genau das ärgert mich ja so. Wieso sagt er mir nicht einfach, was ihn stört. Und dass er noch keinen Freund hatte, kann ich mir nicht vorstellen. Er dürfte in etwa mein Alter haben und mit dem Aussehen...“
    „Würdest du ihn aufgeben, wenn er dir ehrlich sagt, was los ist?“
    „Nur sehr ungern“, gab Samuel zu und verzog das Gesicht bei der Vorstellung. „Aber ich bin kein Schwein. Wenn er mir ehrlich sagt, warum er nichts mit mir zu tun haben will, dann höre ich auf, ihn zu belästigen. Zumindest gibt er mir immer das Gefühl, sobald ich in seine Nähe komme. Ach ja, bevor du fragst, nein, es gibt keinen anderen Mann an Devins Seite und er steht auch nicht auf Frauen. Da bin ich mir sicher, beziehungsweise ich habe Ken ausgehorcht.“
    Chelsea grinste. „Du bist unmöglich, Sam, aber andererseits kann ich dich verstehen. Ich finde, du solltest mit Devin sprechen. Und zwar direkt. Er soll dir sagen, was Sache ist, damit du Bescheid weißt. Sonst machst du dich auf Dauer nur unglücklich. Ich meine, du bist jetzt schon verliebt. Was, wenn das Gefühl noch intensiver wird?“ Chelsea zog ein finsteres Gesicht. „Wenn er dir wehtut, nur weil er zu feige ist, den Mund aufzumachen, verpass' ich ihm eine, sobald ich aus Birma zurück bin.“
    „Du... Was?“ Samuel sah Chelsea fassungslos an, als der Groschen fiel. Deswegen ihre Nachricht. „Ausgerechnet Birma? Weißt du, wie gefährlich es da drüben ist?“
    Chelsea nickte und grinste ihn schief an. „Das ist mir bewusst, aber die Menschen dort brauchen Hilfe, das weißt du. Jeder aus der Truppe hat sich freiwillig für den Hilfseinsatz gemeldet, Sam, wie hätte ich es nicht tun können?“
    „Für Amber?“, fragte Samuel und deutete mit der Hand in Richtung Kinderzimmer. „Birma ist hochgradig lebensgefährlich, Chelsea. Wie oft haben selbst die Hilfsorganisationen davor gewarnt, nach Birma zu gehen?“ Chelsea lächelte nur, was ihn resigniert seufzen ließ. „Wieso musst du nur immer und überall helfen wollen?“
    „Weil irgendjemand damit anfangen muss, Sam“, antwortete Chelsea entschlossen. „Ich weiß, was in Birma los ist, aber wir wollen das trotzdem tun. Amber hat hier ein gutes Leben und ich möchte dabei helfen, dass auch Kinder in Birma ein besseres Leben bekommen. Das ist gefährlich, ich weiß, aber ich kann bei so was nicht wegsehen. Das konnte ich noch nie. Deswegen bin ich auch zur Armee gegangen. Um zu helfen. Das weißt du doch.“
    Samuel fuhr sich durch die Haare. „Wie lange?“
    Chelsea wusste sofort, was er wissen wollte. „Zu Weihnachten sind wir wieder hier. Amber bleibt solange bei meinen Eltern, wie sonst auch. Du musst dich um nichts kümmern. Ist alles längst geklärt.“
    So war Chelsea. Sie sorgte für alles vor und kümmerte sich darum, dass es Amber gut ging. Obwohl ihre Tochter ein Unfall gewesen war und sie sich beide nicht mehr daran erinnern konnten, was in jener Nacht überhaupt passiert war, liebte er seine beiden Mädchen, wenn auch jede auf eine andere Weise. Chelsea war eine tolle Mutter und Amber ein tolles Mädchen. Eigentlich war sie für Samuel sogar ein kleines Wunder, denn er hatte schon immer Männer geliebt und daher auch nie erwartet, eines Tages Vater zu werden.
    „Ich würde sie jederzeit nehmen“, sagte Samuel leise und schob den Anfall von schlechtem Gewissen beiseite, weil Chelsea sich die meiste Zeit um Amber kümmerte. Sie hatten gemeinsam so entschieden und es war das Beste so, denn er hatte nun mal keinen geregelten Tagesablauf und genau den brauchte ein kleines Kind.
    „Das weiß ich doch.“ Chelsea lächelte ihn an und sah dann kurz in Richtung Flur, auf die Tür zu Ambers Kinderzimmer. „Das wir mal so was Tolles
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