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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen
Autoren: Johanna Lindsey
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verliebt sein, selbst, wenn es heißt, dass ich weit im Osten leben müss te. Aber du vergiss t, dass mein Vater zwei große Schiffe und ein kleineres besitzt. Glaubst du wirklich, sie würden mich nicht besuchen, ganz gleich, wie weit ich von zu Hause fortziehe?«
    »Doch, natürlich. Daran habe ich jetzt wirklich nicht gedacht. «
    »Gut. Dann hör jetzt auf, mich von meinem Entschluß abbringen zu wollen. Das gelingt dir nämlich ohnehin nicht. Ich werde es mir gutgehen lassen, Tyra, und mir nichts aus den Folgen machen, solange wir nicht zurückfahren. Du weißt ja nicht, wie interessant die Handelsstädte sind, weil du nie dort gewesen bist. Ich war noch klein, als ich dort war, und mich haben nur Waren interessiert, die zum Verkauf standen, nicht die Männer. Aber in diese Städte kommen Männer aus der ganzen Welt. Ich werde einen finden, den ich lieben kann, und ich werde ihn mitbringen. Das wird den Zorn meines Vaters beschwichtigen. «
    »Wenn du meinst. « Tyra nickte skeptisch.
    » J a, und jetzt komm, ehe die besten Fleischstücke fort sind.«
    Sie betraten den Saal, in dem ausgelassenes Treiben herrschte, und boten den lärmenden Männern einen hübschen Anblick. Tyra war klein und zart gebaut und reichte Kristen nur bis zu den Schultern, und Kristen sah besonders reizend aus in ihrem blauen Seidenkleid, das eng geschnitten war und ihren langen, schlanken Körper, der doch üppige Rundungen aufwies, betonte. Schwere Goldreifen schmückten ihre bloßen Arme.
    Sheldon gab Kristen einen Klaps auf den Hintern, als sie an ihm vorbeikam, und sie drehte sich zu ihm und streckte ihm die Zunge heraus. Er setzte ihr nach, um diese Frechheit nicht ungestraft zu lassen, doch sie entschlüpfte ihm. Sie wünschte, Sheldon wäre auch mitgefahren, doch er und seine Brüder halfen ihrem Vater Perrin in diesem Sommer, ein paar Räume an das Haus anzubauen, die Ernte zu säen und einzufahren.
    Ihr Cousin Ohthere war der nächste, der sie aufhielt. Er umschlang ihre Taille, hob sie hoch und stellte sie dann wieder ab, um ihr einen nassen Kuss zu geben. »Das soll mir Glück bringen, Kind«, sagte er in seiner Trunkenheit zu ihr.
    Kristen lachte. Er bestand darauf, sie Kind zu nennen, obwohl sie kein Kind mehr war, und das nur, weil er zehn Jahre älter war als sie. Sein Vater war einer ihrer Großonkel. Er und seine Brüder lebten jetzt bei Kristens Onkel Hugh. Athol, ihr Cousin ersten Grades, würde nicht mitfahren, weil er Hughs einziges Kind war und ihr Onkel darauf beharrte, ihn in seiner Nähe zu haben.
    »Braucht man Glück, um im Osten seine Waren zu verkaufen?« fragte sie Ohthere.
    »Ein Wikinger braucht immer Glück, wenn er sein Schiff besteigt, ganz gleich, wohin er segelt.« Er zwinkerte ihr zu, nachdem er ihr diese Weisheit anvertraut hatte.
    Kristen sah in kopfschüttelnd an. Er hatte schon tief ins Glas geschaut, und die Nacht war noch jung. Er würde rote Augen haben, wenn er sich am nächsten Morgen in die Ruder legte. Sie würde ihn bedauern, während sie sich in ihrem sicheren Versteck im Laderaum verbarg.
    » Lass sie in Ruhe, Ohthere, ehe sie uns verhungert«, rief jemand.
    Er tat es, doch nicht, ehe er ihr auch einen Klaps auf den Hintern gegeben hatte. Kristen schnitt eine Grimasse und ging dann auf den langen Tisch zu, an dem ihre Familie saß. Es war ihr nie gelungen dahinterzukommen, was es mit ihrem Po auf sich hatte, der zu einer so schlechten Behandlung aufzufordern schien, doch es sah so aus, als brächte ihr jedes festliche Gelage hinterher für eine Woche blaue Flecke ein. Trotzdem machte sie sich nichts daraus, weil es im Spaß geschah.
    Sie umrundete den Tisch, kam aber nur bis zum Stuhl ihres Vaters, denn er streckte seinen Arm aus und zog sie auf seinen Schoß. »Bist du böse auf mich, Kris?«
    Er sah sie stirnrunzelnd an, doch es waren Sorgenfalten. Ihre Mutter hatte schon mit ihm gesprochen, und er hatte es ihr wieder abgeschlagen, sie mit den Männern reisen zu lassen, wenn er nicht dabei war. Aquamarinblaue Augen sahen in ihre Gegenstücke, und sie lächelte und schlang ihre Arme um seinen Hals.
    »Wann bin ich dir je böse gewesen?«
    »Ich kann mich an viele Male erinnern, und immer war es, wenn du deinen Willen nicht bekommen hast. «
    Kristen kicherte. »Das zählt doch nicht. «
    »Du verstehst doch hoffentlich, warum du nicht mit Selig fahren kannst?« fragte er freundlich.
    » J a, ich weiß, warum du es nicht willst.« Sie seufzte. »Manchmal wünschte ich, ich wäre dein
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