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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen
Autoren: Johanna Lindsey
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Abendessen zu. Es waren ausnahmslos Ausländer, die die Wikinger bei ihren Überfällen im Süden und im Osten gefangengenommen hatten. Die Bediensteten der Familie Haardrad waren alle gekauft worden, da Garrick seit seiner Jugend keine Raubzüge mehr unternommen hatte und Selig anstelle seines Vaters das Schiffskommando übernommen hatte. Das war ein Thema, das manchmal Diskussionen zwischen ihren Eltern auslöste, da ihre Mutter auch eine Sklavin gewesen war, die Garricks Vater gefangengenommen und im Jahr 851 Garrick geschenkt hatte. Natürlich hatte Brenna in ihrem flammenden Stolz Garrick nie als ihren Besitzer anerkannt, und einige der Geschichten, die sie voneinander erzählten, drehten sich um den erbitterten Kampf, zu dem ihre Liebe, die sie jetzt miteinander verband, sie angestachelt hatte.
    Kristen konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Eltern je uneinig gewesen waren, wie es wohl einst der Fall gewesen sein muss te. 0 ja, gelegentlich kam es zu Streitigkeiten zwischen ihnen, und manchmal ritt Garrick in den Norden, um seine Wut verrauchen zu lassen. Doch wenn er zurückkam, schlossen sich ihre Eltern stundenlang in ihrem Gemach ein, und wenn sie endlich wieder herauskamen, konnte sich keiner von beiden mehr genau daran erinnern, worüber sie sich eigentlich gestritten hatten. jede ihrer Auseinandersetzungen, ob von geringer oder von entscheidender Bedeutung, endete in ihrem Schlafgemach, und das war für den Rest der Familie ein Quell der Belustigung und der Hänseleien.
    Kristen, die das Warten langweilte, setzte Aileen zu, ihr ein paar von den süßen Nüssen abzugeben, die die Köchin gerade in den Brotteig knetete. Kristen neckte Aileen mit ihrer gälischen Muttersprache, was im allgemeinen den Zweck erfüllte, die Frau für sich zu gewinnen. Von den Bediensteten, die aus so vielen verschiedenen Ländern kamen, hatte Kristen etliche Sprachen gelernt, und sie sprach jede einzelne wie ihre Muttersprache. Ihr Verstand war aktiv und immer begierig darauf, etwas Neues zu lernen.
    »Stör Aileen nicht, Liebling, damit das Lieblingsbrot deines Vaters nicht zu guter Letzt noch verdirbt. «
    Schuldbe wuss t schluckte Kristen die letzten Nüsse, die sie gerade kaute, ehe sie sich grinsend zu ihrer Mutter umdrehte.
    »Ich dachte schon, du kämst gar nicht mehr nach unten. Was hast du Vater ins Ohr geflüstert, ehe er dich die Treppe hinaufgetragen hat?«
    Brenna errötete kleidsam, legte einen Arm um die Taille ihrer Tochter und führte sie in den Saal, der leer war, da sämtliche Männer unten am Fjord waren und die Fracht verluden.
    » Musst du solche Dinge vor den Dienstboten aussprechen?«
    »Wieso aussprechen? Sie haben doch alle gesehen, wie er dich hochgehoben hat und ... «
    »Schon gut.« Brenna lächelte. »Im Übrigen habe ich ihm gar nichts zugeflüstert.«
    Kristen war enttäuscht, denn sie hatte darauf gehofft, ein köstlich verruchtes Geständnis von ihrer Mutter zu hören, die sich zu jedem Thema ganz offen äußerte. Als sie ihre Enttäuschung bemerkte, lachte Brenna.
    »Ich brauchte ihm gar nichts ins Ohr zu flüstern, Liebling. Ich habe lediglich an seinem Hals geknabbert. Garrick hat nämlich eine sehr, sehr empfindliche Stelle am Hals. «
    »Und das hat ihn so lüstern werden lassen?«
    »Sehr lüstern. «
    »Dann hast du ihn als provoziert. Schäm dich, Mutter!« sagte Kristen im Scherz.
    »Ich soll mich schämen? Nachdem ich gerade am helllichten Tag eine äußerst genüssliche Stunde mit deinem Vater verbracht habe, und das, obwohl er es kaum erwarten konnte, zur Anlegestelle zu laufen? Manchmal muss eine Frau die Dinge selbst in die Hand nehmen, wenn ihr Mann zu beschäftigt ist. «
    Kristen gab einen Laut von sich, der ganz nach einem Kichern klang. »Und hat er etwas dagegen gehabt, dass du ihn davon abhältst, genüsslich beim Verladen der Fracht zuzusehen?«
    »Was meinst du?«
    Kristen lächelte und wuss te nur zu gut, dass er bestimmt nichts dagegen hatte.
    Ihre Mutter war nicht so wie andere Mütter, und sie sah auch nicht aus wie andere Mütter. Sie unterschied sich nicht nur durch das rabenschwarze Haar ihrer keltischen Abstammung und durch ihre warmen grauen Augen von anderen Frauen, sondern sie sah auch viel zu jung aus, als dass man ihr erwachsene Kinder hätte zutrauen können. Sie ging schon auf die Vierzig zu, doch sie wirkte wesentlich jünger.
    Brenna Haardrad war eine außergewöhnlich schöne Frau, und Kristen hatte das große Glück gehabt, die Gesichtszüge ihrer
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