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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod
Autoren: Melissa Darnell
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sie das schlechteste Pokerface aller Zeiten. Sie log uns ganz bewusst an. Aber warum? Nachdem endlich alles herausgekommen war, musste sie sich doch nicht zum Opferlamm machen. Wir hatten es fast geschafft. Wenn wir jetzt zusammenhielten und stark blieben, musste der Clann ein Einsehen haben.
    „Du weißt, warum“, sagte ich leise. Ich ging einen Schritt auf sie zu, aber sie wich zurück. „Sav, tu das nicht. Sag ihnen einfach die Wahrheit.“
    Sie schüttelte den Kopf. Vor Traurigkeit färbten sich ihre Augen schiefergrau. „Das ist nur der Tranceblick. Du würdest jetzt alles sagen, um mit mir zusammen zu sein.“
    „Seht ihr?“, zischte Mom in die Runde, während sie Savannah anfunkelte. „Ich habe euch doch gesagt, dass Tristan nicht freiwillig die Regeln bricht. Sie hat ihn dazu gebracht.“
    Savannah nickte. „Ja, habe ich. Und es tut mir sehr leid. Ich konnte meine Vampirfähigkeiten noch nicht einschätzen. Aber nachdem ich weiß, was ich bin und was ich kann, verspreche ich Ihnen …“ Sie musste schwer schlucken.
    „Sav, nicht“, bat ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    Sie richtete sich auf und reckte das Kinn. „Ich verspreche Ihnen, dass ich jeden Kontakt zu Ihrem Sohn abbreche. Wenn Sie versprechen, Nanna und Tristan nicht zu bestrafen. Nanna wusste nicht mal etwas von uns, und Tristan …“
    „Nein!“, rief ich. Ihre Worte zerrissen mich innerlich. „Ichwusste, was ich tue. Hört nicht auf sie. Sie lügt, um …“
    „Woher sollen wir wissen, dass du dein Versprechen hältst?“, fragte Dad, ohne mich zu beachten.
    „Weil …“ Savannahs Stimme kippte. Sie räusperte sich und setzte noch einmal an. „Weil ich dem Vampirrat schon das gleiche Versprechen gegeben habe. Und er wird überprüfen, ob ich mich daran halte. Und Sie sicher auch.“
    Sie log. Das konnte nicht wahr sein.
    Ich musterte ihr Gesicht. Aber dieses Mal sagte sie die Wahrheit. Ihr zitterndes Kinn, die Tränen in ihren Augen und ihre hängenden Schultern verrieten es deutlich.
    Sie hatte Fremden versprochen, dass sie mit mir Schluss machen würde. Schon vor Stunden. Lange bevor wir in Paris in das Flugzeug gestiegen waren. Bevor sie sich an mich gekuschelt, sich in meine Arme geschmiegt und mir sogar dabei zugesehen hatte, wie ich einschlief. Bevor sie so getan hatte, als würde sich endlich alles zum Guten wenden.
    Die ganze Zeit hatte sie vorgehabt, mit mir Schluss zu machen. Mich abzuschießen. Und ich hatte es nicht einmal geahnt.
    Der Wind kehrte zurück und wirbelte Savannahs lange rote Locken hoch, bis ich ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. Die Böen wollten mich umwerfen, aber ich spürte sie nicht einmal.
    „Wir stimmen deinem Vorschlag zu“, sagte Dad.
    Als er nickte, schwebte Savs Großmutter langsam zu Boden.
    Savannah erwartete sie. Ich hätte ihr helfen sollen, Mrs Evans aufzufangen, aber ich konnte mich nicht rühren. Ich war starr wie eine Statue, die nur darauf wartete, zu fallen und in tausend Teile zu zerbersten.
    Das konnte gerade nicht passieren. Sav und ich waren füreinander bestimmt, für immer. Das wusste sie. Sie liebte mich. Daran hatte ich keinen Zweifel. Sie wählte nur den einfachen Weg und gab dem Druck nach, weil sie nicht erkannte, wie nah wir unserer Freiheit schon waren.
    Ich musste das irgendwie verhindern. Ich musste die richtigen Worte finden, um das ungeschehen zu machen.
    Mit Mühe schaffte ich einen Schritt, dann einen zweiten und erreichtesie schließlich. „Savannah, tu das nicht. Wir sind doch füreinander bestimmt.“ Ich streckte eine Hand aus und berührte ihren Arm, damit sie mich ansah. „Gib uns nicht auf.“
    Sie sah mich immer noch nicht an.
    „Savannah“, keuchte Mrs Evans, als die Magie der Ältesten sie freigab. Sie fiel nach vorn, und Savannah und ich fingen sie auf.
    Dann packten mich zwei Paar Hände und zerrten mich zurück. Auf Savannah lastete plötzlich das ganze Gewicht ihrer Großmutter, sie fielen zusammen zu Boden.
    Sobald ich wieder richtig stand, drehte ich den Kopf und knurrte die beiden, die mich zurückgerissen hatten, an.
    Dylan Williams und ein weiterer Nachfahre, der zwei Jahre jünger war als wir. Das hätte ich mir denken können.
    „Alter, ich hab dich gewarnt“, raunte Dylan. Unter seinen zu langen blonden Haaren grinste er höhnisch.
    Ich fluchte und versuchte mich loszureißen, aber es gelang mir nicht. Offenbar hatten die Ältesten den Jungen mehr Kraft verliehen. Ihre Hände hielten mich fest wie Schraubstöcke.
    Ein frischer
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