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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod
Autoren: Melissa Darnell
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Aber er lag falsch. Es ging hier nicht um den Clann oder um Vampire. Egal, was passierte, egal, wie mächtig der Clann war, so etwas taten wir einfach nicht.
    „Doch, ist es“, widersprach ich. „Diese Frau hat nichts damit zu tun, dass ich verschwunden bin.“
    „Wir wissen, wo du warst“, sagte Dad. „Du bist von Vampiren – vom Vater dieses … Mädchens – entführt worden. Und jetzt sag uns die Wahrheit, Junge. Geht es dir gut? Haben sie dir etwas angetan? Was haben sie dich gefragt? Wollen sie unsere Schwachstellen herausfinden?“
    Savannah kam einen Schritt näher. „Mr Coleman, die Vampire wollen keinen neuen Krieg anfangen. Sie haben Tristan nur geholt, um mich zu testen. Sie wollten sehen, ob ich gefährlich bin. Und mein Vater hat ihn nicht entführt. Niemand in meiner Familie hatte mit Tristans Verschwinden zu tun.“
    „Sie haben mich nicht entführt. Ich bin freiwillig mitgegangen, um Savannah zu helfen.“ Inzwischen war ich verzweifelt genug, um zu lügen.
    „Tristan, nicht“, zischte Savannah.
    Statt sie anzusehen, blickte ich unverwandt den einzigen Menschen an, der etwas entscheiden konnte: meinen Vater.
    Dads Miene verfinsterte sich. „Also hatte Dylan recht. Du bist wirklich mit ihr zusammen.“
    Ich antwortete, ohne zu zögern. „Ja. Ich liebe sie.“
    Die Nachfahren schnappten nach Luft. Savannah erstarrte. Mir fiel eine Last von den Schultern, von der ich nichts geahnt hatte, und ich musste ein Lächeln unterdrücken. Auf diesen Augenblick hatte ich gewartet. Jetzt musste uns der Clann endlich unsere Freiheit lassen.
    Neben unserem Vater schüttelte Emily langsam den Kopf. Dabei verzog sie den Mund, als wollte sie sagen: Ach, kleiner Bruder,jetzt hast du’s aber verbockt.
    Ich baute mich breitbeinig auf, verschränkte die Arme und erwiderte ihren Blick. Auch wenn Emily die Ältere war und sich für oberschlau hielt, hatte sie keine Ahnung, wie es war, jemanden so zu lieben und zu brauchen, wie ich Savannah brauchte. Meine Schwester war auf ihre Art in Beziehungen noch schwankender als ich früher. Beim kleinsten Anlass schoss sie Jungs ab. Sie war nie länger als ein paar Monate mit jemandem zusammen gewesen und hatte dafür nie eine Regel gebrochen, weder vom Clann noch überhaupt. Und sie wäre ganz sicher nicht bereit gewesen, sogar den Clann zu verlassen, um bei ihrer großen Liebe zu sein.
    Ich war bereit dazu. Und das sollte der Clann jetzt erfahren.
    „Wir müssen die Vergangenheit endlich hinter uns lassen“, sagte ich so laut, dass mich alle hörten, nicht nur meine Eltern. „Seit Jahrzehnten herrscht zwischen uns und den Vampiren Frieden. Wie lange muss er noch halten, bis wir unsere alten Vorurteile und Ängste überwinden? Ich liebe Savannah, und sie liebt mich. Und ich würde alles tun, damit ihr begreift, dass wir füreinander bestimmt sind. Wenn es sein muss, verlasse ich sogar den Clann.“
    „Tristan!“, rief Mom entsetzt. Dad schoss vor und krallte sich mit seinen Pranken an den verzierten Armlehnen fest.
    In der Ferne zuckte ein Blitz. Wenige Sekunden später kündigte Donnergrollen den nahenden Sturm an.
    „Er glaubt, dass er mich liebt“, sagte Savannah. „Aber in Wirklichkeit ist alles meine Schuld.“
    „Was zum …“ Ich wandte mich zu ihr um. Das hatte ich doch nicht wirklich gehört.
    „Sprich weiter“, befahl Dad.
    Savannah schluckte schwer und wich meinem Blick aus. „Ich bin zur Hälfte Vampirin. Ihr Sohn hat die ganze Zeit geglaubt, er wäre in mich verliebt, weil meine Vampirseite … na ja, weil ich ihn verhext habe. Ich habe ihn mit meinem Tranceblick angesehen. Er konnte gar nicht anders.“
    Sie war verrückt geworden. Erst dem Vampirrat und jetzt dem Clann gegenüberzustehen, hatte sie um den Verstand gebracht. Sie wusste doch, dass der Tranceblick bei mir nicht funktionierte!
    „Wusste ich’s doch!“, jubelte eine der Zickenzwillinge. Ich konnte nicht erkennen, ob es Vanessa oder Hope war. „War doch klar, mit ihren komischen Augen.“ Ihre Mutter zischte ihr zu, sie solle still sein.
    „Savannah, hör auf“, knurrte ich. Ich ballte die Fäuste, damit ich sie nicht schüttelte, bis sie wieder zu Verstand kam. „Du weißt doch, dass dein Blick bei mir nicht wirkt.“
    „Offenbar doch.“ Sie sprach laut weiter, damit alle hörten, was eigentlich nur uns etwas anging. „Warum hast du dich sonst in diesem Jahr plötzlich mit mir verabredet, obwohl der Clann es verboten hat?“
    Auch wenn sie zur Hälfte Vampirin war, hatte
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