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Herzattacken

Titel: Herzattacken
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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und Vergewaltigern keine Opfer vermitteln wollte. Er war auch als Kopfgeldjäger tätig, aber ich glaube, nur in Fällen, die ihn interessierten. Er sprach nicht sehr detailliert darüber, und ich fragte nicht. Ich versuchte, unsere Beziehung strikt geschäftlich zu halten.
    Natürlich war es nicht direkt geschäftlich, wenn Gabe mich Babe nannte. Zwischen uns hatte sich eine seltsame Art von Freundschaft entwickelt. Er brachte mir bei, clever zu sein, und ich amüsierte ihn endlos.
    Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte, und erzählte ihm die ganze Geschichte, während er die Alarmanlage installierte.
    »Hast du eine Pistole?«
    »Nein.« Seine Reaktion gefiel mir nicht. »Aber vielleicht ist dieser Typ einfach nur ein Irrer?« Ich entschied, mich aufs Leugnen der Tatsachen zu verlegen. Ich habe das gut zehn Ehejahre lang getan und war ein Naturtalent.

    Gabe stand auf und sah mich an. Er war nicht gut aussehend wie Detective Rossi, mehr wie ein böser, gefährlicher Junge. Dünne Lippen, eine gebrochene Nase, Augen, die das Leben gesehen hatten, und all das so zusammengesetzt, dass Frauen ihn einfach zähmen mussten. »Komm schon, Babe. Dieser Typ will etwas, und er glaubt, dass du es hast. Vielleicht hat er sogar deinen Mann umgebracht, um es zu bekommen.«
    »Trent ist an einer Erdnussallergie gestorben.«
    »Ich habe ein paar Telefonate geführt, bevor ich hierher gekommen bin. Die Polizei hat wegen Heart Mates ermittelt, bevor dein Mann starb. Sie hatten Informationen, aber keine Beweise, dass die Partnervermittlung nur eine Strohfirma für Drogengeschäfte war.«
    »Drogen?« Ich schnappte nach Luft. Ich wusste, dass es Drogen gab, sicher, aber … »Habe ich deswegen eine Vorladung der Steuerbehörde bekommen?«
    »Könnte sein.«
    »Glaubst du, dass Trent darin verwickelt war? In Drogengeschäfte? Trent nahm keine Drogen.« Das wusste ich. Wusste ich das?
    »Das bedeutet nicht, dass er sie nicht verkauft hat.«
    Ich öffnete meinen Mund, dann schloss ich ihn. Ich ging in die Küche, holte zwei Flaschen Bier, öffnete sie und ging zurück ins Wohnzimmer.
    »Samantha! Es ist nicht einmal Mittagessenszeit!«, sagte meine Mutter vom Tisch aus.
    Ich ignorierte sie und gab Gabe eine Flasche. »Was mache ich jetzt?«
    »Besorg dir eine Waffe.« Er nahm einen tiefen Schluck, stellte die Flasche auf den Boden und fummelte wieder an den Drähten herum.
    »Aber ich hasse Pistolen!«

    Er zuckte mit den Schultern. »Dann besorg dir einen Hund. Einen großen Hund. Und vielleicht ein Verteidigungsspray …«
    »Gabe?«
    »Ja?«
    »Wie viel Zeit hast du noch, bevor du den Typ jagen musst?«
    Drei Stunden später war ich wieder im Wohnzimmer und starrte Gabes Vorstellung eines Hundes an.
    Wenn ich an einen Hund denke, dann denke ich irgendwie an Lassie.
    Das hier war Lassies Albtraum. Ein Deutscher Schäferhund, der Anabolika gefressen und größere Füße als ich hatte. Gabe stand in meinem Wohnzimmer, und der Hund saß neben ihm. Ungefähr alle dreißig Sekunden zog er die Lefzen zurück und zeigte dabei Schneidezähne, die Glas zerkauen könnten. Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe Kinder!«
    »Ali liebt Kinder.«
    Liebt Kinder? Als was, als kleinen Imbiss? Ich blinzelte und schaute das Monstrum noch einmal an. »Ali? Es ist ein Weibchen?«
    »Sie ist ein Engel.« Er griff nach unten und kraulte Alis spitze, braune Hundeohren.
    Ich musste zugeben, dass sie die Bösewichter verjagen würde. Ich machte mir nur Sorgen, dass sie vielleicht nicht wüsste, wer die Guten waren. Ich hatte die letzte Stunde damit verbracht, den schwarzen Stift in meinem Schlafzimmer zu übermalen, während Gabe unterwegs gewesen war, um Godzillas Vorstellung eines Schoßhundes zu suchen. Die Jungen müssten jede Minute nach Hause kommen.
    »Hör mal, Gabe, ich bin dir wirklich dankbar, ehrlich.
Und dein Rat …« Ich machte eine Handbewegung in Richtung des gelben Blocks auf dem Sofatisch. Ich hatte mir Notizen über alles gemacht, was Gabe mir über Selbstverteidigung und Ermittlungen erzählt hatte. »Aber die Polizei …«
    Die Sonnenbrille glitt nach oben. »Die haben dir einen Scheiß erzählt. Sie benutzen dich, Sam. Sie haben immer etwas anderes zu tun. Du musst auf dich selbst aufpassen. Ali wird dir dabei helfen.«
    »Ah …« Die Worte blieben mir im Hals stecken, als die Haustür aufflog. TJ und Joel kamen hereingestürmt, dann blieben sie stehen. »Mom, Gabes Pick-up steht … Cool!« Sie ließen beide ihre Rucksäcke fallen und
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