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Herzattacken

Titel: Herzattacken
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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üblichen Standards, gerade mal eine winzige Stufe über einem gammeligen Wohnwagen. Meine Mutter stammte aus einem Wohnwagenghetto und ärgerte sich darüber.
    Grandpa sagte: »Katie, Mädchen, all meine jahrelange Zauberei konnte dieses Haus in nichts anderes als eine Einfamilienhütte verwandeln.«
    Meine Mutter drehte sich in einer Wolke von Opiumparfüm um. »Also wirklich, Dad. Das Land ist wertvoll. Das hier ist eine Einfamilienhausgegend. Wir könnten
diese vierhundert Quadratmeter, die dir gehören, verkaufen, die neuen Besitzer würden sich hier ein wunderschönes Zuhause bauen und das hier als Gästehaus nutzen.«
    Ich musste schlucken. »Mom, das hier ist Lake Elsinore!«
    Sie schnaubte. »Ja, Liebes, und wie oft habe ich schon versucht, dich dazu zu bringen, nach Temecula zu ziehen?«
    Lake Elsinore war die arme Verwandtschaft der Weinstadt Temecula. Eine kleine Stadt mit ungefähr achtundzwanzigtausend Einwohnern. In ihrem Zentrum befand sich ein flacher, künstlicher See, der regelmäßig an Fischsterben litt und grünen Algenmatsch an die Ufer spülte. Erbsensuppe bekam durch ihn einen schlechten Ruf. Der Sushi-See. Aber ich fand die Stadt hübsch. An einem klaren, kalten Morgen war die Schönheit der umgebenden Hügel atemberaubend. Die meisten Leute hier waren nett, und zwar auf eine herzliche und ehrliche Art, und die Kleinstadtpolitik war so amüsant wie ein Hockeymatch. Es wurde geboxt, Leute wurden verleumdet und vor Gericht gebracht. Kaum jemand in Lake Elsinore kümmerte sich um den höflichen Umgangston einer Großstadt. Wir lachten darüber. Wir hatten auch ein cooles Stadion für die untere Baseball-Liga, das der Stadt, im Streit um seinen Bau, bereits viele Stunden der Zerstreuung beschert hatte. Der Teamname war The Storm.
    Meine Kinder fanden es hier toll. Das genügte mir.
    Ich hörte jemanden an die Haustür klopfen und sah hastig zu Grandpa. »Ähm, wegen dieser Alarmanlage. Ich habe Gabe angerufen, und er installiert eine.« Ich flüchtete aus der Küche und ging zur Tür.

    Gabe Pulizzi stand auf der Veranda. Seine neunzig Kilo waren gleichmäßig auf über einen Meter achtzig verteilt. Seine schwarzen Augen sahen mich an. »Babe.«
    Ich hasste es, wenn er mich so nannte. »Danke, dass du gekommen bist.« Ich trat zurück und ließ ihn herein. Er hatte Schachteln und Drähte dabei, von denen ich annahm, dass sie zusammengesetzt eine Alarmanlage ergäben. Als Privatdetektiv wusste Gabe sehr viel mehr über so etwas als ich. Er trug ein lockeres Reebok-T-Shirt, Shorts und Flipflops. Nachdem er den Kram auf den Boden gestellt hatte, schob er die verspiegelte Sonnenbrille auf seiner krummen Nase nach vorn. »Kein Problem.« Er ließ seinen dunklen Blick an mir hinunter- und wieder heraufgleiten. »Tätowierungen?«
    »Was?« Ich sah auf die weißen Shorts, die ich anstelle des Rocks trug, den Rossi konfisziert hatte. »Oh.« Ich wurde rot, als ich das »bist tot« verkehrt herum auf meinen Oberschenkeln las. »Ein wasserfester Stift. Schwer abzubekommen.«
    Er sah mich mit einem Gesichtsausdruck an, der wohl bedeutete, dass das bei jedem anderen seltsam wäre.
    Gabe war ein paar Jahre jünger als ich, und in seiner Nähe wurde ich immer nervös. Er kam aus einer gefährlichen Welt, die ich niemals verstehen würde. Das Problem war, dass ich mich irgendwie davon angezogen fühlte. »Hör mal, Gabe, ich habe ein kleines Problem. Ich dachte, du könntest vielleicht ein bisschen für mich ermitteln.«
    »Das wird warten müssen, Sam. Ich fahre heute Abend fort.«
    Mir war nicht klar gewesen, wie groß die Angst war, die ich hatte, bis ich diese Worte hörte. Ich senkte meinen Blick auf die Narben an Gabes rechtem Bein. Er war
ein Cop gewesen, in den wüsten Straßen von Los Angeles, bis ein paar gut bewaffnete Bankräuber partout nicht aufgeben wollten. Sie hatten keine Skrupel gehabt, Zivilisten zu töten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Gabe war zwischen einen Zivilisten und eine Kugel geraten, und das war das Ende seiner Polizeikarriere gewesen. »Wann kommst du zurück?«
    »Schwer zu sagen. Ich soll jemanden suchen, der seiner Vorladung nicht gefolgt ist. Es könnte ein bisschen dauern.« Er begann, mit den Drähten und Schachteln zu hantieren, und verband sie mit dem vorderen Fenster.
    Ich hatte Gabe in den Gelben Seiten unter Sicherheitsdienst entdeckt. Ich war mir nicht sicher, was er alles machte, aber für mich überprüfte er Heart-Mates-Kunden, da ich Massenmördern
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