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Herz in Not

Titel: Herz in Not
Autoren: Mary Brendan
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weniger wunderbaren Augenblicke im Leben teilen werden“, erklärte er. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Weißt du überhaupt, wie lange ich dich schon liebe?“
    „Sieben Jahre“, flüsterte sie.
    „Nein ... viel, viel länger“, gestand er beschämt. „Ich mag vielleicht sieben gewesen sein, als ich begann zu verstehen, was in meinem sündigen Elternhaus vor sich ging. Mein Bett war wie ein magischer Hort, wo ich Sicherheit suchte. Unter der dunklen Bettdecke zwischen Wachen und Träumen hatte ich stets das Gefühl, dass mich ein zarter Blumenduft einlullte. Später, als ich älter wurde, vergaß ich diesen Duft. Doch dann, an einem langweiligen Abend, beschlossen Richard und ich, Almack’s mit unserem Besuch zu beehren.“ Einen Moment lang war David mit seinen Gedanken weit entfernt. „Ich erinnere mich an den Lärm, die Musik, die vielen Menschen in dem Ballsaal. Dann sah ich dich, und plötzlich war um mich herum alles friedlich - es roch nach Rosenblüten. Du siehst, wie lange du mich schon tröstest, Vicky.“ Zu Tränen gerührt schmiegte sie sich eng an ihn. „Und was die Freuden anbelangt, die wir heute Nacht teilen ... morgen Nacht... jede Nacht, bis ins Greisenalter“, neckte er sie, küsste ihre heiße Wange, schob unauffällig sein Knie zwischen ihre Beine und rollte sie gleichzeitig in die richtige Lage, „das macht mich stolz und demütig zugleich. Glaubst du mir das?“
    Als Antwort rieb sie wieder ihre Stirn an seinem Kinn.
    „Auch für mich ist alles neu“, erklärte er ernst. „Nun bin ich einunddreißig und habe noch nie eine Frau geliebt.“ Victoria sah ihn skeptisch an. „Es stimmt“, behauptete er mit einem so jungenhaften Lachen, dass ihr ganz heiß wurde. „Es ist ein Unterschied, ob man sich nur mit einer Frau vereinigt oder sie liebt.“

„Woher weißt du das?“
    „Nun, ich hoffe es herauszufinden“, gestand er schlagfertig. „Zusammen mit dir mehr über die Liebe zu erfahren.“
    Victoria sah ihn lange forschend an, doch alles, was sie erkennen konnte, war aufrichtige Verehrung ... und Sehnsucht... ein Verlangen, das sie im Innersten rührte.
    „Du liebst meine Aufrichtigkeit ...“, murmelte er und bedeckte ihre Wangen, ihre Stirn, ihre Augenlider mit Küssen. Kaum nahm Victoria wahr, wie er ihr behutsam das Nachthemd abstreifte. „Magst du, wenn ich dich so küsse?“ fragte er leise, während sein warmer Mund ihre Lippen liebkoste.
    Victoria nickte, unfähig, ein Wort herauszubringen.
    „Gut, dann beginnen wir damit“, beschloss er und küsste sie auf den Mund. Es war ein atemberaubender, betörender Kuss. David beobachtete sie genau, belohnte jeden schüchternen Versuch, ihn zu berühren, mit neuen Zärtlichkeiten und nahm ihr so ganz allmählich die Scheu. Für mich ist es Folter - oder besser Buße, dachte er amüsiert. Doch die erste selbstlose körperliche Vereinigung seines Lebens war eine aufreizende, betörende Qual.

EPILOG
    „Danke, Samuel. Ist Mr. Beresford schon gegangen?“
    ,Ja, Ma’am.“
    Erleichtert, dass der Anwalt sich taktvoll sofort wieder zurückgezogen hatte, nahm Victoria das Päckchen entgegen. Sofort nachdem Samuel den Raum verlassen hatte, brach sie das Siegel. Sie stutzte, als sie auf einem der beiden Briefe ihre eigene Schrift erkannte. „An den Ehrenwerten Mr. Hardinge, Falconer’s Mews, Chelsea“. Mit zitternden Händen entfaltete sie den zweiten Brief. Ihr kamen die Tränen, als sie Daniel Harts gestochene Schrift sah.
    Victoria setzte sich und begann zu lesen: Hat er dich geheiratet, meine Liebe? Ich hoffe, du hast nun endlich das Glück gefunden, das ich dir nicht geben konnte... Victoria lächelte versonnen, bevor sie weiterlas: Doch der wahre Grund, weshalb ich diesen Brief schreibe, ist ein anderer. Vergib mir, meine liebste Vicky, dass ich die Briefe niemals abgeschickt habe. Ich gebe sie dir hiermit zurück.
    Sicherlich wirst du nach meinen Motiven fragen. Es ist eine Geschichte voller Vorurteile, Täuschungen und Habgier. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich damals nicht wollte, dass ihr heiratet. Im Gegensatz zu dir, die du gegenüber David Hardinge immer loyal gewesen bist, habe ich dem allgemeinen Klatsch geglaubt. Doch nun, da ich mit dem Tode kämpfe ... weiß ich, dass du deiner weiblichen Intuition hättest folgen sollen. Vor drei Jahren erkannte ich, dass
    David Hardinge ein ehrenwerter Mann ist, der dich von ganzem Herzen liebt.
    Damals endeten meine ehrgeizigen Spekulationen mit Waren
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