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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht
Autoren: Paula Marshall
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nach Hause geschickt, damit ich mich von meinen Verwundungen erhole. Aufgrund meiner Erfahrungen erhielt ich vom Innenministerium den Auftrag, getarnt hierher zu kommen und herauszufinden, wer den Handel mit Guineas organisiert.“
    Sadler lachte. „Unser Problem bestand nicht darin, dass wir die Organisatoren nicht kannten, sondern darin, sie bei ihren verräterischen Aktionen zu ertappen. Sie, Sir, haben uns in die Lage versetzt, genau das zu tun. Die Gesetzeshüter sind bereits auf dem Weg, um Henry Waters zu verhaften.“
    „Großartig“, murmelte William. Nach diesem nächtlichen Einsatz wusste er, dass er nichts mehr zu befürchten hatte, was immer Waters auch aussagen mochte.
    „Ist das Ihr Reitknecht Bragg, der da auf uns zukommt, Compton?“, fragte Sadler. „Ich denke nicht, dass ich ihn am Strand gesehen habe. Hat er beim Beladen geholfen?“
    „Nein, Bragg ist nicht Mr. Comptons Mann“, erklärte Richard, da jetzt keine Geheimhaltung mehr nötig war, „sondern mein Sergeant, der uns aus einiger Entfernung bewachte.“
    „Aye, Sir“, bestätigte Bragg, der in der einen Hand ein Fernrohr hielt, in der anderen ein Gewehr, das er der Witwe eines spanischen Soldaten abgekauft hatte. „Nur konnte ich nichts tun, als dieser Bastard Waters versuchte, Sie zu erschießen. Das Licht war so schlecht, dass ich fürchtete, ein Schuss könnte Sie oder Mr. Compton treffen. Dabei hätte ich wissen müssen, dass meine Hilfe gar nicht nötig war. Einer Ihrer kleinen Tricks funktioniert anscheinend immer.“
    „Ja, eine Schulterwunde ist besser als eine Kugel im Kopf oder in der Brust.“
    Während sie redeten, hatte sich der Gewittersturm verzogen, und es blitzte seltener. Der Mond war hinter den Wolken hervorgekommen. Draußen auf dem Meer hatte sich der französische Kutter von dem englischen Schiff entfernt, das versuchte, sich in eine Position zu manövrieren, die es ihm erlaubte, das Feuer auf den Feind zu eröffnen. Der jedoch befand sich bereits fast außerhalb der Reichweite der britischen Kanonen.
    Das Ruderboot der Schmuggler, das immer noch darum kämpfte, den französischen Kutter zu erreichen, war von beiden Schiffen gleich weit entfernt. Trotz seiner Erschöpfung nahm Richard Bragg das Teleskop ab und schaute neugierig auf die See hinaus, wo soeben die englische Fregatte das Feuer eröffnete.
    Für ein paar Augenblicke war Kanonendonner zu hören. Als er endete, suchte Richard das Meer nach dem Ruderboot ab. Es war verschwunden. Ob es das Schiff nicht mehr erreicht hatte, ob es von einer Kanonenkugel getroffen oder von der rauen See verschluckt worden war, würden sie nie erfahren. Roger Waters hatte den Tod am Galgen gegen den durch Ertrinken im Meer eingetauscht, das ihm und seinem Vater ein Vermögen eingebracht hatte. Wie er selbst, war auch der Reichtum für immer dahin.
    „Zeit, uns nach Hause zu begeben, Sir“, drängte Bragg, „jedenfalls nachdem Sie mit dem Captain der Miliz gesprochen haben. Er wartet beim Fahrweg auf uns. Ihre Ärzte wären wütend, wenn sie wüssten, worauf Sie sich heute Nacht eingelassen haben. Sie haben mehr getan, als Sie hätten tun dürfen.“
    „Nein, ich denke nicht, Bragg“, entgegnete Richard, obwohl sein Zustand bewies, dass er log. Seine Wunde blutete inzwischen heftiger. Bragg fluchte und bewog ihn dazu, sich hinzulegen, damit er den Verband inspizieren konnte, den William ihm angelegt hatte.
    „Es wird für uns alle Zeit, zurückzukehren“, bemerkte Sadler taktvoll. „Mr. Ritchie, wir bringen Sie nach Compton Place, sobald Sie dem Captain Bericht erstattet haben. Unsere Kutsche steht hinter dem Wäldchen, in dem wir uns verborgen hatten. Ich schicke einen meiner Männer nach dem Doktor.“
    Es war vorbei. Ritchies Mission war beendet.
    Etwas anderes jedoch war nicht beendet: seine Liebe zu Pandora. Was würde sie zu dem Mann sagen, der sie während der vergangenen zwei Monate so erfolgreich getäuscht hatte?
    Henry Waters ging im Arbeitszimmer seines Landhauses, das er vor nicht allzu langer Zeit erworben hatte, auf und ab. Wieder und wieder zog er seine Uhr aus der Tasche, um nachzusehen, wie spät es war. Roger hätte inzwischen zurück sein müssen, wenn die Transaktion erfolgreich verlaufen wäre.
    Henry blickte gerade wieder auf seine Uhr, als er von draußen Hufgeklapper hörte. Eine Tür schlug zu, dann rief jemand laut seinen Namen.
    Konnte das Roger sein? Henry ging in die Eingangshalle, wo er Bunce vorfand, den Mann, dem er am meisten
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