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Herrscher über die Ewigkeit

Herrscher über die Ewigkeit

Titel: Herrscher über die Ewigkeit
Autoren: Jay Grams
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auf keinen Fehler besinnen. Daß die
Zeitmaschine nicht am Ziel ankam, mußte eine andere Ursache haben.
    Da
– das Summen schwoll zu einem tiefen Brummen an! Augenblicklich reagierte
Garry! Seine Finger drehten hastig an dem kleinen Rädchen, das den Zeitzeiger
in Bewegung setzte. Die Zeitmaschine begann zu rucken und zu zittern. Aber
nichts geschah. Auf Garrys Stirn zeichneten sich kleine Schweißperlen ab. Er
fing an zu schwitzen. Garry erhob sich von seinem Stuhl und zog seine Jacke,
die er in seiner Zeit wieder gegen die silberglänzende Kleidung Arans umgetauscht
hatte, aus. Während er sich mit dem Handrücken über die Stirn fuhr, legte er
mit der anderen Hand die Jacke auf den Boden.
    Verdammt
– was war denn nur los? Obwohl er die Zeitskala wieder auf das Jahr 1998
eingestellt hatte, machte die Zeitmaschine keine Anstalten, in dieses Jahr
zurückzukehren, geschweige denn das zuvor eingestellte Jahrhundert in der Zukunft
zu erreichen.
    Das
Rucken der Maschine verstärkte sich!
    Garry
wußte nicht, was er noch machen sollte. Das Drücken der Tasten und Bewegen der
Hebel war zwecklos. Die Maschine reagierte einfach nicht mehr auf die
Einstellungen. Ohne jede Führung ruckte die Zeitmaschine Garrys zwischen einer
unbestimmten Zeit herum, und es gelang Garry nicht, die unsichtbaren Fesseln,
die die Zeitmaschine umfangen hielten zu durchbrechen. Mehrmals noch
versuchte Garry, die Zeitmaschine in die Hand zu bekommen – aber so sehr er
sich auch bemühte – die Instrumente gehorchten ihm nicht mehr.
    Garrys
Gesicht hatte eine totenblasse Farbe angenommen. Hilflos mußte er mitansehen,
wie sich die Plastikwände seiner Zeitmaschine von außen mit einer feinen
Reifschicht überdeckten.
    Innerhalb
weniger Minuten wurde aus der Reifschicht eine starke Eisschicht. Die Kälte des
Weltenraums machte sich bemerkbar. Trotzdem fror Garry nicht; im Gegenteil,
sein Körper dampfte, so sehr schwitzte er. Er, Garry, befand sich nun schon
länger als eine Stunde auf dem Wege zu irgendeiner Zeit, in einem unbekannten
Winkel des Weltenraums. Es war deshalb nicht verwunderlich, daß sich nun der
lange Aufenthalt im All bemerkbar machte.
    Garry
hatte damit gerechnet, daß die Reise im ungünstigsten Falle zwei oder drei
Minuten durch Raum und Zeit gehe. Aber nun, infolge des Versagens der Maschine,
würde er wohl immer und ewig durch die Weiten des Raums und der Zeit eilen. Eingefroren
in seiner Zeitmaschine.
    War
es nun Bestimmung, oder war es Zufall, daß er so sein Leben lassen mußte?
    Garry
wurde es plötzlich heiß. Mit einem Schlag erinnerte er sich an die Worte Arans,
der ihm bei seinem ersten Besuch prophezeit hatte: „Mister Spencer, Ihre
Zeitmaschine geht verloren, und mir, Aran, bleibt die Wiedererfindung
vorbehalten!“
    Garry
zitterte bei dem Gedanken, als er an diese Worte dachte. Sollten sie sich auf
eine solch grauenvolle Art und Weise erfüllen? Es mußte wohl so sein, denn nur
somit würde die Geschichte zu ihrem Recht kommen. Niemand war bisher seinem vorbestimmten
Schicksal entgangen; warum sollte er eine Ausnahme machen? Nur ein einziger
Unterschied bestand zwischen ihm und den anderen Menschen: er wußte daß die
Geschichte von dem Verlust seiner Zeitmaschine berichten würde. Hätte er allerdings
gewußt, wie sich das erfüllte, dann würde er nie und nimmer die Reise in diese
ferne Zukunft gewagt haben. Aber wer konnte auch schon ahnen daß auf diese Art
und Weise …
    Fahrig
fuhr sich Garry mit der Hand über die Stirn. Das war also sein Ende!
    Das
unheimliche Brummen der Röhren hatte sich indessen zu einem ohrenbetäubenden
Rauschen umgewandelt. Die Energien, die frei wurden und nun keine Arbeit mehr
zu bewältigen hatten, tobten sich in der Maschine aus!
    Garry
hatte seine Umgebung vergessen, er wußte daß er nichts mehr an seinem
Schicksal ändern konnte. Seine Gedanken beschäftigten sich mit Lia. Er hatte
sich fest vorgenommen, nach dieser Reise zu Lia zurückzukehren. Sobald sein
Experiment erfolgreich verlaufen war wollte er … aber nun war es doch nicht
erfolgreich verlaufen; im Gegenteil, sein Experiment hatte ein Opfer gefordert.
Und das war er.
    Die
Plastikwände hatten sich inzwischen dicht beschlagen. Garry fühlte, wie die
unbarmherzige Kälte des Weltenraums in seine Glieder kroch. Langsam aber unaufhaltsam.
Das Blut in seinen Adern erstarrte nach und nach …
    Garry
hatte jegliches Gefühl verloren. Er war schlapp. Ihm war elend zumute.
    Er
machte einen letzten Versuch und setzte den
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