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Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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bewegt? War seine Gestalt kurz erahnbar gewesen? Benns Herzschlag stockte, aber da zog Sara ihn auch schon weiter.
    Sie schafften es bis zur Tür und traten vorsichtig ein. Den Container hinter sich zu schließen, mussten sie schon dem Terminal-Personal überlassen. Alles andere wäre zu auffällig gewesen. In eine Nische zwischen den Transportbehältern kauerten sie sich nieder.
    „Glaubst du, die können auch die Signatur unserer Anzüge orten, Nicolas?“, fragte Benn.
    Nicolas nahm das Kopfstück eines Anzugs ab, sodass sein Kopf aussah, als würde er frei schweben. Es war ein grotesker Anblick. „Nein. Soweit ich weiß, ist das unmöglich! Die Drohnen sind offenbar nur auf die Piraten-Module ausgerichtet.“

    Eine ganze Weile konnten sie nichts tun, außer abzuwarten. Nicolas setzte sein Kopfstück wieder auf. Bewaffnete Terminalangestellte kamen herein – ein Mann und zwei Frauen. Sie trugen MPis über der Schulter und außerdem Scanner, die offenbar nicht mit dem Gesamtsystem verbunden waren und deswegen auch während des Shutdowns noch eingesetzt werden konnten.
    „Meiner zeigt nichts an!“, sagte eine der Frauen nach einem Blick auf die Anzeige ihres Scanners.
    „Meiner meldet auch Error“. Der Mann seufzte.
    „Kann am Sonnensturm liegen“, meinte die Frau. „Unsere Drohnen haben ja wohl auch deswegen überreagiert!“
    „Immer dasselbe!“, antwortete der Mann genervt. „Aus wirtschaftlichen Gründen wird der Shutdown zu spät eingeleitet und wir haben dann den ganzen Trouble mit einem Schwarm wild gewordener Drohnen!“
    „Was sollen wir machen?“
    „Einfach Container zu und gut. Oder sollen wir jetzt mit der Lupe nach einem Sender suchen?“

    Benn atmete tief durch, als die Terminalangestellten den Container verlassen hatten, der nun per Hand geschlossen wurde.
    Es wurde dunkel.
    „Scheiße!“, hörte Benn Nicolas' Stimme sagen. „Jetzt sind wir nicht nur unsichtbar, sondern auch noch blind!“
    Außer warten konnten sie nichts tun. Wie lange, das hing davon ab, wann der Shutdown beendet war und die Systeme wieder hochgefahren werden konnten. Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, bis endlich ein Ruck durch den Container ging.
    „Jetzt“, sagte Benn, „jetzt beginnt etwas Neues! Für jeden von uns.“

    Fünf Jahre später ...
    Liebe Eltern!
    Diese Netznachricht ist in einem sehr einfachen, textbasierten Code geschrieben. Es gibt keine Grafiken, keine Animationen, keinen Videoclip und falls einige Buchstaben nicht korrekt dargestellt werden, bitte ich euch, das zu entschuldigen. Ich hoffe, man kann trotzdem lesen, was ich euch schreibe. Ihr wisst ja, dass die Bundesnetzkontrolle es auf die Nachrichten ehemaliger Staatsflüchtlinge abgesehen hat und sie herausfiltert, so gut sie kann. Aber auf diesem Gebiet kenne ich mich aus und hoffe, die Hindernisse umgehen zu können. Insofern bin ich zuversichtlich, dass euch meine Nachricht auch erreicht.
    Fünf Jahre sind seit unserer Flucht vergangen. Ich arbeite inzwischen an meiner ersten großen Holowood-Charakter-Produktion mit und das hält mich ziemlich in Atem, wie ihr euch denken könnt. Letztlich hat sich damit für mich ein Traum erfüllt, auch wenn der Preis dafür hoch war.
    Meine Charaktere erfreuen sich wachsender Beliebtheit und verkaufen sich inzwischen auch als virtuelle Mitspieler in Filmen gut. Ich war deswegen vor kurzem zur Oscar-Verleihung eingeladen, habe aber abgesagt, weil zeitgleich die Holodrama Convention in New York stattfand. Filme haben für meine Generation eigentlich kaum noch Bedeutung. Wer will sich schon den Verlauf einer Geschichte von einem Regisseur bis in die letzte Kleinigkeit vorschreiben lassen? Filme sind wie Schriftrollen oder Keilschrift-Stelen. Sie sind irgendwann auch aus der Mode gekommen.
    Da aber ein Charakter von mir in der Sparte 'Bester virtueller Darsteller' nominiert war, habe ich mir später die Aufzeichnung im Netz angesehen. Sehr bewegt hat mich der Auftritt des greisen Regisseurs Dawson Leery, der den Oscar für sein Lebenswerk bekam. Mir war der Name eigentlich nur deswegen ein Begriff, weil Urgroßmutter immer von einem Film mit dem Titel 'Zombie's Creek' erzählte, den sie in einem der sogenannten Kinos gesehen hat, als Filme noch eine große Sache waren, obwohl die Technik eigentlich schon damals längst veraltet war. Die Cybergehhilfe ließ den alten Mann jetzt ungefähr so ruckartig dahergehen, wie die Zombies in seinen Horror-Filmen. Er sagte mit zitternde Stimme, wie sehr er es
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