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Herrin der Qualen (German Edition)

Herrin der Qualen (German Edition)

Titel: Herrin der Qualen (German Edition)
Autoren: Adrian Pein
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erhebt sich ohne Worte und stellt sich unter die Ketten, schließt die Augen und wandelt sich zu einer reglosen menschlichen Salzsäule.
    Yuki befiehlt laut, dass Wein gereicht werde, Karol öffnet umständlich eine Flasche mit blutrotem und sehr schwerem Wein, schenkt zwei Kristallbecher halbvoll und reicht sie den beiden Frauen.
    Mitsuko und Yuki stoßen an, wobei sie beiläufig Karol befehlen, den Namenlosen anzuketten und gut zu fixieren.

    „Stell dir vor, es hat einen unglaublichen Skandal gegeben, die ganze Nord-Union redet davon!“

    Yuki wirkt nicht wirklich interessiert, hebt dennoch fragend eine Augenbraue.

    „Im Palast des Führers gibt es seit einigen Monaten einmal pro Woche eine Führung für alle Bürger frei zugänglich, oft nimmt sogar ein Minister daran teil, hast du davon schon gehört?“

    Yuki zögert kurz und schüttelt den Kopf. „Nein, dass unser Führer Baka zu solchen dummen Maßnahmen greift, um sein Ansehen zu steigern, auf so einen Schwachsinn kann wahrlich nur er kommen.“

    „Ja, dies mag schon so sein, spielt aber kaum eine Rolle, hör zu!“ Mitsuko atmet tief ein, senkt die Stimme und lächelt gehässig. „Also, es war bei einer dieser Führungen, als es passierte, Baka muss wohl den Zeitpunkt vergessen haben, denn als die Führung in die Amtsgemächer geleitet wurde, war seine Schreibkraft gerade kniend damit beschäftigt, den Führer mit dem Mund glückselig zu machen, und gerade als dieser anfing, sich in ihren Mund zu ergießen, öffnete sein Verteidigungsminister die Tür, und alle konnten es sehen. Seine Schreibkraft erschrak derart heftig, dass sie sich verschluckte, und vielleicht vor Schreck oder Scham – wer kann dies wohl sagen –, sich peinlicherweise zuckend und röchelnd auf die wertvollen Teppiche erbrach. Der Führer stand nur blöde da, vollkommen überrascht, seinen tropfenden Stängel in der Hand. Der Verteidigungsminister Takeshi reagierte ungemein schnell und führte die peinlich betretene Menge flugs hinaus, aber zu spät, jeder hat es gesehen, wie ein Lauffeuer sprach und spricht es sich herum.“

    Yuki gluckst vor Lachen, kann sich kaum halten. „In der Tat war unser Führer ja schon immer dafür bekannt, dass er seinen unersättlichen Stängel beinahe schon in jedes weibliche Astloch zu stecken versuchte, das er finden konnte, aber sich so zu blamieren, das ist schon ein starkes Stück.“

    „Aber für uns hat es nur Vorteile, wenn der Führer sich dermaßen entblödet, hat doch der hohe Rat schon eine Plenarsitzung einberufen wollen, um dem Treiben unser Gilde Einhalt zu gebieten, auch wenn wir scheinbar unangreifbar und auch kaum erreichbar sind, die Menschen im Reich haben genug von uns. Zu viele haben wir entführt und gefoltert, zu viele getötet. Die Menschen in den Städten werden uns bald nicht mehr freiwillig unsere Opfer geben. Du wirst sehen, nicht mehr lange, und sie werden uns offen bekämpfen! Vorerst aber werden sie sich nicht einigen können, denn nun werden sie zuerst wieder die innere Einheit wiederherstellen müssen.“

    „Papperlapapp, solange sie Angst haben, und wir in unseren Burgen, die inmitten der unwirtlichen Wüsten liegen, verweilen, kann uns die Nord-Union nicht annähernd gefährlich werden.“

    „Das ist so nicht mehr ganz richtig, es soll Geheimverhandlungen mit den Untoten geben. Baron Sato, der Führer der Untoten, ist wankelmütig geworden. In den letzten Jahren haben die Bemühungen der Nord-Union, uns anzugreifen, nachgelassen, weniger Soldaten in der Wüste bedeuten auch weniger Blut für die Untoten, und wir haben es versäumt, Baron Sato und seinen Artgenossen einen ansprechenden Teil unser menschlichen Beute abzugeben. Noch ist er uns gewogen, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Dunklen Damen selber die Gejagten sind.“

    Yuki überlegt kurz, runzelt die Stirn, ihre Schneidezähne graben sich in die vollen Lippen. Unerwartet steht sie auf, schreitet im Gemach herum, man kann erkennen, dass sie fieberhaft überlegt. Als sie den Namenlosen erblickt, den sie offensichtlich vergessen hat, ebenso wie Karol, dreht sie sich um, blickt Mitsuko fragend an. „Darf ich?“

    Mitsuko winkt gönnerhaft ab. „Bedien Dich ruhig, es stört mich nicht im Geringsten. Du weißt ja, ich teile gerne und sehe ebenso gerne bei Vergnügungen zu.“

    Der Namenlose, gestreckt stehend, ächzend, da ihm die überdehnten Arme nun doch etwas zu schmerzen scheinen, blinzelt furchterfüllt.
    Yuki ergreift mit flinkem
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