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Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Titel: Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten
Autoren: Michael Frey Dodillet
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Buchstaben
    Das Doppel-Pack
    Blödarschkuh!
    Killerhunde im Blutrausch
    Entscheidung auf dem Pommes-Acker
    Die Schul-Schwänzler
    Sind wir nicht alle ein bisschen Krause?
    Ein Pils für den jungen Mann
    Bloody Wurstfinger
    Der Urlaubs-Unfug
    Harte Knochen auf hoher See
    Gassi provençale
    Wilde Wutz auf Lesereise
    Die Ogottogott-Überraschungen
    Der Neunhundertachtzig-Euro-Hammer
    Merkwürden auf dem Weg zur Heiligkeit
    Schreckschrauben haut man nicht
    Die Schmuse-Backen
    Weltmeister im Anwanzen
    Knallfrösche in liebevolle Hände abzugeben
    Grappa für den Panikheinz
    Wie es nach diesem Buch weitergehen wird

Das Zweithund-Syndrom

    »Ein zweiter Hund ???
    Nur über meine Leiche!«
    »Wie jetzt ?
    Soll der über dich hopsen, oder was ? «

Frau Dr. Jekyll und Mrs. Hyde
    »Und? Wie war die Hunderunde?«, fragt Stella, als ich mich in den Gartenstuhl sinken lasse und Luna um meine Frau her um zum Steintrog trottet, um eine Portion moosiges, abgestandenes Brackwasser zu schlürfen.
    »Keine besonderen Vorkommnisse«, schwindle ich.
    Luna legt sich zufrieden brummend auf den Rasen, macht die Augen zu und sieht verdächtig danach aus, als ließe sie sich gerade besondere Vorkommnisse durch den Kopf gehen.

    Zwei Stunden vorher. Auf einmal ist es totenstill im Wald. Das Laub raschelt nicht mehr. Die Kette meines Fahrrads dreht sich lautlos. Der Sattel hört auf zu quietschen. Die Vögel verstummen. Die Blätter stellen das Fallen ein. Die neben mir auf den Waldboden trommelnden Pfoten meiner Hündin Luna sind nicht mehr zu hören. Es ist, als hätte eine göttliche Hand von oben in den Hildener Stadtwald gegriffen und den Geräuschpegel auf null gedreht.
    Muss der Kriegsgott gewesen sein!
    Luna verlangsamt ihre Bewegungen und beginnt, neben dem Fahrrad den Puma zu geben. Tiefgelegt wie ein Sportwagen und von der Nasen- bis zur Schwanzspitze steif wie ein Brett stiert sie in den frühmorgendlichen Dunst. Ihr Blick fixiert, einem Laser gleich, einen Punkt in hundert Metern Entfernung. In ihrem Nacken stehen die Haare senkrecht zu Berge. Die Muskeln an ihren Hinterläufen treten hervor. Die Nase legt sich in Falten, die Lefzen fahren hoch und erlauben freie Sicht auf blutrotes Zahnfleisch und schneeweiße Hauer.
    Ein Donnergrollen bahnt sich den Weg aus den tiefsten Tiefen der Hündinnenbrust, dort, wo die schwarze, finstere Seele haust, hinaus in den Wald und hinauf in die Wipfel. Igel beben. Tannennadeln erzittern. Das Moos duckt sich. Die Wühlmaus erstarrt. Ohnmächtig fällt ein Käuzchen vom Baum.
    Was ist geschehen?
    Nichts Besonderes.
    Ein zweiter Hund hat Deutschland betreten.
    Und zwar der Airdale Terrier von Herrn Lohse mit seinem Bällchen.
    »Morgen!«, grüßt Herr Lohse aufgeräumt.
    »Mohrmpf«, mache ich und versuche vierzig Kilo Krawallmaus unter Kontrolle zu bringen, die sich gerade wutentbrannt auf zwei Beine stellt, um die Schulterhöhe von siebenundsech zig Zentimetern auf beeindruckende einen Meter zweiund dreißig hochzuschrauben.
    »Schönen Tag noch und Gruß an die Gattin«, wünscht Herr Lohse, hebt andeutungsweise den Hut und zieht mit Airdale und Bällchen souverän vorbei. Er kennt uns seit sieben Jahren und steht unseren Defiziten bei Frontalbegegnungen freundlich und aufgeschlossen gegenüber.

    »Kein Terz im Wald? Oder vor Wolfis grünem Tor?«, fragt Stella.
    »Nein«, sage ich und betrachte das schlafende Monster auf dem Rasen. »Gar nicht. Also kaum. Fast nicht. Na gut, irgendwie wie immer. Aber dass sie bei Wolfi ausrastet, ist ja schon Routine. Das zählt quasi nicht mehr.«
    Luna gluckst im Schlaf und zuckt. Ihre Hinterläufe schubbern über den Rasen. Sie sieht zufrieden aus. Vermutlich hetzt sie im Traum gerade Herrn Lohse über Stock und Stein.
    »Kaffee?«
    »Ja, danke. Und in der Baumschule ist dann noch ein Willnurspielen in uns reingerauscht. Mehr war aber wirklich nicht. Wir hatten einen guten Tag.«
    »Du solltest den anderen schon von Weitem klarmachen, dass du lieber in Ruhe gelassen werden willst.«
    »Ein Halbkrause hat unlängst in einem Hundeforum vorgeschlagen, man solle unterschiedliche Hüte aufsetzen. Roter Hut heißt: Danke, ich und mein Hund wünschen jetzt keinen Hundekontakt. Grüner Hut bedeutet das Gegenteil.«
    »Das meint der doch nicht ernst, oder?«
    »Das weiß man bei dem nie. Wahrscheinlich hat er auch noch einen rosa Hut dabei. Das wäre dann die Botschaft: Tabletten sind alle, bitte weisen Sie mich umgehend ein. Jedenfalls bin ich froh, dass er nur im
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