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Herr der zwei Welten

Herr der zwei Welten

Titel: Herr der zwei Welten
Autoren: Sibylle Meyer
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Kräfte verfügte, oder ein ganz anderer Grund: Die Grenzen blieben undicht! Ihr Traum fiel in diesem einen Moment! Doch Morsena gab nicht auf. Sie untersuchte und überlegte. Und dann erkannte sie die Tatsachen!
    In erster Linie waren es die Menschen selbst, die unwissentlich dafür sorgten, dass die Grenzen unstabil waren. Ihr eigenes Wissen um ihre Heimat, ihre Gedanken, ihre Erinnerungen waren es, die dies bewirkten.
    Die Zellen in ihren Körpern, in ihren Gehirnen, die noch immer mit der Erde in Verbindung standen, öffneten nun die Grenzen. Und vermutlich wartete dieser Mann auf der Erde nur darauf! Morsena konnte nichts daran ändern!
    Es war so egal was sie tat, solange sich die Menschen der Erde hier in der Bunten Welt aufhielten, würden sich die Grenzen unaufhaltsam weiter öffnen. Bald würden größere Tiere, als es die Mücken waren, hier Einzug halten. Dann würden die Menschen kommen. Vermutlich aber schon früher dieser Mann. Die ganze Sache drohte völlig zu entgleisen! Morsena wusste, nicht mehr lange, und nichts wäre mehr überschaubar! Sie sah die Menschen vor sich, wie sie die Bunte Welt erstürmten. Anders als die Menschen, die Morsena ausgewählt hatte. Sie würden mit Waffen und Giften kommen. Nein - das durfte nicht geschehen! Morsena wusste, sie musste ihren Traum aufgeben. Jetzt! Sofort!
    Es gab jetzt eins zu tun: Sie musste ihren Menschen dies alles erklären!
    Es gibt noch mehr zu tun!
    Überrascht lauschte sie in sich hinein. Dieser Gedanke - es war doch nicht ihr eigener?!
    Du bist bereit, deinen Traum aufzugeben, um anderen Lebewesen zu helfen. Das ist gut! Aber du musst dennoch noch viel lernen! Erklang es in ihrem Kopf.
    Morsena durchstreifte hastig ihr Reich. Was war das? Woher kamen diese Gedanken?
    „Wer bist du? Ich weiß, dass diese Gedanken nicht die meinen sind! Aber ich verstehe nicht …! “rief sie in das wabernde Nichts.
    Die Stimme in ihrem Kopf lachte.
    Begreife Morsena! Du wolltest dir ein Wesen erschaffen, das so ist wie du? Das ist lächerlich! Denn uns gibt es bereits!
    „Aber … Wo sind sie? Weißt du, wer ich bin?“
    Du bist Morsena. Jedenfalls bist du jetzt Morsena. – Du musst lernen. Es gibt viele Wesen wie Dich … wie uns. Aber du hast einen Fehler begangen, deshalb bist du aus unserer Gemeinschaft ausgestoßen worden. Aber da du den Anfang nun gefunden hast, räumt man dir eine Möglichkeit ein, wieder in unsere Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
    Morsena schöpfte Hoffnung.
    „Ich kann zurück? Bitte zeige es mir wie! Meine Einsamkeit …!“
    Noch nicht! Du bist noch nicht bereit. Ich sagte dir doch schon, du musst noch lernen.
    In all der Zeit hatte Morsena keine echten Gefühle gekannt. Ihre Einsamkeit war ein Gefühl, aber es war gleichbleibend. Monoton. Wie eiskalte Luft, die sie die ganze Zeit umgab. Aber in diesem Moment fühlte sie echte Verzweiflung!
    „Was? Sage mir doch, was ich noch lernen muss! Oh Bitte, hilf mir doch!“
    Hab Geduld. Geduld mit dir selbst. Dann wirst du wieder in unserer Mitte aufgenommen. Du hast begriffen, dass es etwas gibt, das anders ist. Etwas, das Böse ist! Dieses Wesen, von dem du weißt, dass es die Grenzen durchbrechen will. Du weißt, dass es böse ist. Er nennt sich Dämono. Er ist nicht allein.- Er hat viele, die so sind wie er. Böse!
    Bedenke, in beiden Welten gibt es Wesen, die sich dem Bösen verschrieben haben. Dämonen. Teufel. Sie haben verschiedene Namen. Mächte der Finsternis.
    Unser Volk bekämpft diese Mächte seit der uralten Zeit. Und nun hast du, durch dein Exil, die Möglichkeit wieder zu unserem Volk zu gehören. Sieh dir die Erde, sieh dir die Bunte Welt an. Beides sind Komplexe. Du wirst es wissen, denn du beobachtest beide schon lange.
    „Aber woher …?“
    Still Morsena, hör zu. Wir wissen die ganze Zeit um dich. Und das was du getan hast, seit du ausgestoßen wurdest, lässt uns hoffen, dass du dennoch eine von uns sein willst. Auch wenn dein Grund vielleicht ein anderer war.
    „Aber ich wusste nicht, dass es euch gibt. Nicht einmal, wer ich bin!“ rief Morsena dazwischen. Plötzlich spürte sie Angst. Angst ihres Volkes nicht Wert zu sein.
    Die Menschen, die du gewählt hast, sind es, die in diesen Welten sich gegen das Böse stellen können. Sie besitzen die Kraft dazu. Du hast also gut gewählt, Morsena! Du wirst sie lehren und unterstützen. Wie du das machst, ist allein deine Angelegenheit! Dein Volk weiß, dass du in der geeigneten Zeit die richtige Entscheidung treffen
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