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Herbstfraß

Herbstfraß

Titel: Herbstfraß
Autoren: Sandra Busch
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hier herauslässt!“
    Nolte scheint den Bunkerraum halbherzig nach der Rasierklinge abzusuchen, denn ich höre ihn zwischen meinem Schniefen herumlaufen.
    „Verdammt!“, schreit er und das dumpfe Geräusch ertönt wieder. Bo grunzt erstickt. Tritt ihn der Schweinehund etwa? Gekicher – boshaft, schadenfroh und teuflisch.
    „So schnell brechen wir das Spiel nicht ab. Nicht nach dieser Aktion. Robin, du bist ein böser Junge gewesen. Ein ganz böser Junge.“
    Erneut raschelt die verhängnisvolle Tüte. Ich schwitze vor Angst und ringe angestrengt nach Atem. Ich bekomme überhaupt keine Luft. Rauer Husten schüttelt mich. Und schon steht er erneut hinter mir. Mit der Klinge, die er mir dieses Mal gegen den Hals drückt, habe ich bereits Bekanntschaft geschlossen. Es ist dieses furchtbare Messer.
    „Mein Master Cutlery wird dir ganz schnell zeigen, was geschieht, wenn du die Spielregeln ändern willst“, sagt Nolte ruhiger. In diesen Moment wird mir klar, dass ich in diesem Bunker umkommen werde. In Kürze werde ich ein Teil von Noltes Leichenstapel in der Ecke seines Kabinetts des Grauens sein. Seine nächsten Worte bestätigen meine Ahnung:
    „Das Messer wird dich für diesen Hieb bestrafen. Ich habe dich gewarnt, Robin, dass schlimme Dinge passieren, wenn du Fehler machst.“
    Die Klinge streicht über meinen Adamsapfel und fährt über das Brustbein. Unwillkürlich halte ich den Atem an, warte förmlich auf den Schmerz, der sicherlich gleich kommen wird. Bestimmt wird er mir das Messer in den Magen rammen.
    „Hör auf! Hör auf!“
    Noltes Survival-Messer umkreist meinen Nabel, ehe die Spitze leicht hineintaucht. Reflexartig ziehe ich den Bauch ein. Und tiefer wandert die scharfe Klinge, bis sie meine Eier erreicht. Mein Herz klopft wie wild, während sich meine Hoden bei der gefährlichen Berührung zusammenziehen.
    „Es tut mir leid. Wirklich leid. Keine neuen Fehler … Ehrlich.“
    Der Druck auf meine empfindsame Haut erhöht sich dramatisch.
    „ Bitte … Rambo.“
    Nolte lacht fies. Mir entfährt mir ein weiterer Schrei, als ich gegen die Betonwand gestoßen werde und meine Stirn abermals unsanft Kontakt aufnimmt.
    „Au! Verdammte Scheiße!“ Ich bin am Winseln und fühle mich halb betäubt. Alles wirkt wie in Watte gepackt, dazu dröhnt es in meinen Ohren. Benommen schüttel ich den Kopf, was ein Fehler ist, denn mein Schädel brummt wie ein Bienenstock. Dabei habe ich größere Angst geschnitten zu werden, denn die Klinge befindet sich weiterhin an einer sehr kostbaren Stelle. Mein Folterknecht schiebt eine Hand zwischen uns und fummelt an etwas herum. Dann begreife ich: Er hat seine Hose geöffnet. Sein steifes Glied trifft auf meine nackte Haut. Unwillkürlich kneife ich den Hintern zusammen. Jetzt blüht frische Panik in mir auf. Wenn seine Hände mir bereits wie Nacktschnecken vorkommen, so ist sein Schwanz das Ekligste, was mich jemals berührt hat.
    „Loslassen!“ Ich versuche, ihn von mir zu stoßen und werde erneut gegen die Wand geschubst. Dieses Mal fange ich mich rechtzeitig mit den Händen ab, aber meine Kronjuwelen werden empfindlich angeritzt. Mein panisches Kreischen hallt durch den Bunker. Oh Gott! Ist noch alles dran? Mein rauer Hals macht das Gekreische nicht länger mit. Es geht in einen röchelnden Husten über, der mich regelrecht schüttelt. Hartnäckig presst sich Noltes Ständer an mich. Wieso muss ich gerade an eine überreife Gurke denken?
    Nolte keucht. „Himmel, ist das geil!“
    Diese Meinung kann ich überhaupt nicht teilen, weil ich mit meiner ausgewachsenen Panik beschäftigt bin. Der Irre will doch nicht ernsthaft mit seiner Gurke in mich eindringen?
    „Bo!“, brülle ich hysterisch. „Bo!“
    Noch einmal stoße ich mir die Stirn. Egal. Hauptsache er schiebt mir nicht seinen Schwengel in den Arsch.
    „Wehr dich!“ Nolte stöhnt erregt und schneidet mir tief in die Innenseite meines Schenkels. Ich heule auf.
     
     
    13:02 Uhr
    „Polizei! Hände hoch!“
    Diesen Ruf höre ich zwar, registriere ihn allerdings erst so richtig, als Nolte in seinen Bemühungen mich zu vergewaltigen innehält. Keuchend, schweißnass und am Ende meiner körperlichen und geistigen Kräfte stelle ich meine sinnlose Verteidigung ein und sinke mit zittrigen Beinen gegen die Wand. Das Halsband und Noltes Arm um meinen Leib verhindern, dass ich zu Boden rutsche.
    „Ich sagte: Hände hoch!“
    Obwohl mir die Stimme bekannt vorkommt, kann ich sie überhaupt nicht einordnen. Das Messer
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