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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung
Autoren: David Moody
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aber eindeutig weniger effektiven Waffen flankiert wurden, endgültig in das Chaos.
    Als sich der Militärkonvoi nervenaufreibend langsam von der Basis entfernte, bildeten die letzten Soldaten eine schwere, schützende Verteidigungslinie parallel zum offenen Eingang. Die kalte Luft war mit wogenden, dicken schwarzen Rauchschwaden und dem erstickenden, übelkeitserregenden Gestank des verbrannten Fleisches gefüllt. Cooper konnte von seinem Beobachtungspunkt aus nicht mehr erkennen was vor sich ging, sprang herab und ging in die Nähe der Truppen.
    »Cooper«, zischte Baxter, »was tust du da, du verdammter Idiot?«
    Cooper ignorierte ihn und rückte weiter vor. Als er knapp hinter den gepanzerten Soldaten stand, konnte er sehen, dass es dem Mannschaftswagen und dessen Gefolge gelungen war, eine tiefe, geschwungene Kurve mitten durch die gewaltige Horde der Leichname zu schlagen. Die Fahrzeuge bewegten sich weiter quälend langsam durch das blutige Chaos und waren immer noch von einem Kreis Soldaten umgeben. Diese richteten ihre Waffen in die verrottete Menge, die rings um sie wogte, sich krümmte und wand. Hunderte wurden durch die Flammen und das Geschützfeuer ausgelöscht. Unbeeindruckt davon fuhren weitere Leichen fort, auf die Masse aus verbrannten Überresten zuzuwanken.
    Als der Eingang des Bunkers etwa dreihundert Meter hinter ihnen lag, drehte sich der Fahrer des Mannschaftswagens zum Offizier neben ihm. »Wo ist der Schacht? Wo ist der verdammte Schacht?«
    Möglicherweise naiv hatten sich die Truppen nicht damit aufgehalten, die desorientierenden visuellen Effekte, die auf dem Erdboden durch dicht an dicht gepackte Körper entstehen würden, zu berücksichtigen. Der Offizier verfolgte, nervös zitternd und durch Adrenalin aufgeputscht, auf seiner Karte den Weg, den sie bereits hinter sich gebracht hatten. Er sah kurz hoch, um den Kurs zu überprüfen, doch er konnte durch die Scheiben des Fahrzeugs nur wenig erkennen. Alles, was er wahrnahm, waren hektische, unkoordinierte Bewegungen, lodernde Flammen und schwerer, giftiger Rauch, der undurchdringliche Schwaden bildete.
    »Der Schacht muss da drüben sein«, brüllte er und deutete nach rechts, als er sich bemühte, einen genaueren visuellen Bezug zu finden. Der Fahrer steuerte das Gefährt, wie ihm gesagt worden war, und schirmte seine Augen vor einer gleißend hellen Explosion ab, durch die mehrere Leichen Feuer fingen und zerstört wurden. Mit panischem Unglauben beobachtete er, wie sich die Kreaturen, selbst als sie brannten, immer noch weiterbewegten. Mit einer unerklärlichen Ignoranz den Flammen gegenüber, von denen sie rasch verzehrt wurden, taumelten die Kadaver unaufhaltsam vorwärts, bis die verwesenden Muskeln, Nerven und Sehnen rückstandslos verbrannt waren.
    »Ich hab’s!« Der Fahrer keuchte, als der Lüftungsschacht, der mitten im brodelnden Meer aus Gestalten lag, in sein Blickfeld geriet. Der Standort des Schachtes, der lediglich ein paar Zoll über den Erdboden ragte und von Morast, Moos und Gras umgeben war, zeigte sich durch die Bewegungen der Leichen in der Nähe und auch durch die Anhäufung menschlicher Überreste ringsherum. Sie wurden von der verhältnismäßig großen Wärme, die aus dem Inneren der Basis durch den Schacht nach oben gelangte, angezogen.
    Viele Leichen hatten sich im niedrigen Metallrahmen verfangen und saßen, eingekeilt durch das Gewicht zahlloser weiterer Gestalten, die gegen sie drückten, an Ort und Stelle fest. Schwerfällige, notdürftig koordinierte Füße und Beine hatten sich unter dem vereinten Gewicht der gewaltigen Masse verbogen und waren geknickt, wodurch der metallene Schacht teilweise unter Bergen aus kaltem, grauem Fleisch verschwand.
    »Fahr direkt über die Öffnung«, befahl der Offizier, und der Fahrer lenkte das schwere Fahrzeug auf den Schacht zu, mitten durch die Leichen. Die Soldaten, die sich vor dem Wagen befanden und die offenbar unendliche Schar fortwährend mit Feuer abwehrten, verbrannten die vordersten Horden der schwerfälligen Kadaver, die auf den Konvoi zu drängten.
    Abgesehen von dem Schacht war dieser Teil des Feldes relativ flach und konturlos. Der Fahrer des Mannschaftswagens kämpfte sich über die Spitze der Metallabdeckung, wobei er einige brennende Körper zur Seite schmetterte und eine dicke Schicht ehemals menschlicher Überreste abschabte. Als der Fahrer des dahinter folgenden Jeeps sah, dass der Weg nun ein wenig freier war, bedeutete er dem Fahrer des anderen
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