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Henningstadt

Henningstadt

Titel: Henningstadt
Autoren: Marcus Brühl
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oder jedenfalls ein junger Erwachsener, und des halb hat er keine Lust mehr auf Eltern. Henning will aus ziehen, alleine wohnen und selbstständig sein. Er wird sich ganz anders einrichten als seine Eltern. Henning will rot-orangefarbene Wände, Holzfußboden und ein Wohn zimmer, in dem man duschen kann, weil es in der Mitte des Raumes einen Abfluss im Boden hat.
    Henning schaltet den Fernseher ein und zappt durch die Programme. Nichts interessiert ihn. Eine blonde Frau mit roten Fingernägeln säuselt: Abwehrformel: Schnupfosan! Er schaltet zurück auf MTV und stellt lauter. Henning geht in die Küche und macht eine Flasche Wein auf. Geht wieder ins Wohnzimmer und stellt die Musik laut genug, dass man sie in der ganzen Wohnung hören kann . Geht in die Küche zurück, schmiert sich ein Butterbrot und fragt sich, ob er Steaks braten kann oder ob das für einen An fän ger im Reich von Mutters Küche ein zu schwieriges Unterfangen ist. Unten rechts im Küchenschrank neben der Tür sind die Kochbücher. Henning setzt sich vor den Schrank auf den Boden und findet sie hinter einem Hau fen von Schüsseln und sonstigem Hausrat, der nicht mehr benutzt wird. Sehr ordentlich nebeneinander gestellt.
    Mit einem Stoß Kochbücher unter dem Arm verzieht er sich in sein Zimmer und macht die Tür hinter sich zu, weil ihm der Krach, den MTV macht, auf die Nerven geht. Henning schmökert eine Weile in seinem Fund und stellt fest, dass er den Anweisungen nicht folgen kann, weil er das Fachvokabular nicht beherrscht: Was ist der Unter schied zwischen Schmoren und Dünsten? Was ist eine Seihe, wenn es im selben Buch auch ein Sieb gibt? Was heißt löschen? Henning sucht in seinen rätselhaften Rat gebern nach einem Glossar oder einer Einleitung oder Einführung in die Kochkunst. Im vierten Buch wird er fündig. Nachdem er weiß, was simme rn bedeutet, hat er keine Lust mehr und schiebt die Bücher langsam über den Bettrand, so dass eins nach dem andern auf den Boden fällt.
    Das ist verboten, denkt Henning und streicht mit einer Hand fest über Brust, Bauch, die Innenseite des Schenkels und wieder zurück über seine Eier auf seinen Schwanz. Hennings Becken bewegt sich, kippt vor und zurück. Die Vorhaut schiebt sich zurück. «Das darf man nicht», keucht Henning aufgegeilt. Die Vorstellung des Verbots hat sich von dem schlimmen Gesetzesbruch, die Koch bücher zu misshandeln, gelöst und keinen konkreteren Bezug, als dass vielleicht der ganze Bereich der Sexualität gemeint ist. Henning steht auf und lässt das Rollo runter. Es kann zwar sowieso niemand reinsehen, aber sicher ist sicher. Als das Rollo unten ist, hat seine Erregung nach gelassen und er schämt sich zum zweiten Mal für heute. Diesmal weil es geil war, etwas Verbotenes zu machen und das Verbotene so lächerlich war. Henning legt sich wieder hin, und indem er sich erst uninteressiert die Schen kel streichelt, kommt die Lust zurück. Henning schließt die Hand um seinen Schwanz und fängt an zu wichsen. Alle paar Schläge, oder wie man die Bewegung nennen will, versucht er eine andere Griffstärke. Fester und ganz fest, so dass sich die Vorhaut nicht mehr über die Eichel schiebt, und so zart, dass man das Streicheln kaum noch spürt. Er hört auf mit den Experimenten und wichst, wie er wichst. Henning stöhnt immer lauter und vergisst, dass ihn jemand hören könnte. Henning bäumt sich auf, so dass er kurz nur noch mit den Fersen und den Schultern die Matratze berührt, und spritzt ab. Zufrieden lässt er sich zurückfallen und hört zu, wie sich sein Schnau fen langsam beruhigt.
    Henning verstreicht sein Sperma genüsslich auf dem Bauch. Er malt Kreise und Spiralen, bis die Flüssigkeit eindickt, die Hand beim Streichen holpert und sein Sper ma ein paar fast durchsichtige, glänzende Flecken gewor den ist. Wie Salzkrusten, wenn man im Meer gebadet hat. Henning holt die Weinflasche aus der Küche und setzt sich nackt im Wohnzimmer vor den Fernseher. Er dreht die Lautstärke von MTV runter. Er schaltet durch die Programme. Ein Boxkampf im Sportkanal. Henning wun dert sich, warum man sich so was ansehen sollte und sieht mit kopflastiger Abscheu zu, wie sich Männer mit ihren großen Handschuhen gegenseitig schlagen. Der eine blutet schon. Hennings Hand rutscht in seinen Schoß und presst gegen seine Eier, reibt. Er ist geil. Er schaltet auf MTV. Da gibt es viel nacktes Fleisch, aber wenn man die Videoclips als Wichsvorlage benutzen will, gibt es zu wenig davon und man
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