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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
Autoren: Vincent Bugliosi
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handelte. Außerdem fügte sie noch einen weiteren Namen hinzu, nämlich Jay Sebring, einen bekannten Herren-Hairstylisten und Freund von Mrs. Polanski. Sie erwähnte ihn, da sie seinen schwarzen Porsche zusammen mit den anderen Fahrzeugen in der Nähe der Garage gesehen hatte.
    DeRosa holte nun ein Gewehr aus seinem Streifenwagen und ließ sich von Mrs. Chapman zeigen, wie das Tor zu öffnen war. Vorsichtig lief er die Einfahrt entlang und blickte durch das geöffnete Fenster in den Rambler. Dort befand sich tatsächlich eine Leiche, die hinter dem Lenkrad saß und mit dem Oberkörper auf den Beifahrersitz gesackt war. Männlich, weiß, rotes Haar, kariertes Hemd, blaue Jeans, Hemd und Hose blutdurchtränkt. Das Opfer schien noch jung zu sein, vermutlich unter 20 Jahren.
    Etwa zu diesem Zeitpunkt traf auch Officer William T. Whisenhunt, Einheit 8L62, vor dem Tor ein. DeRosa kam daraufhin zurück und informierte ihn darüber, dass wohl ein Tötungsdelikt vorliege. Außerdem zeigte er ihm den Öffnungsmechanismus des Tores. Dann gingen die beiden Polizisten zum Haus – DeRosa immer noch mit seinem Gewehr, Whisenhunt mit einer Flinte bewaffnet. Als sie beim Rambler angelangt waren, sah Whisenhunt hinein und stellte fest, dass das Fenster auf der Fahrerseite heruntergelassen und sowohl das Licht als auch die Zündung ausgeschaltet waren. Die beiden Beamten überprüften noch die anderen Autos, stellten aber fest, dass sie leer waren. Anschließend sahen sie in der Garage und in dem Raum darüber nach, doch auch dort befand sich niemand.
    Nun kam ein dritter Polizist, Robert Burbridge, hinzu. Als die drei Männer das Ende des Parkplatzes erreichten, entdeckten sie nicht eine, sondern zwei leblose Gestalten auf dem Rasen. Aus der Ferne sahen sie wie in rote Farbe getauchte Schaufensterpuppen aus, die jemand achtlos ins Gras geworfen hatte.
    Auf dem gepflegten Rasen inmitten von Ziersträuchern, Blumenrabatten und Bäumen wirkten sie grotesk deplatziert. Rechts befand sich das lang gestreckte, weitläufige Hauptgebäude, das eher gemütlich als protzig wirkte und an dessen Eingang immer noch die Kutscherlampe hell erstrahlte. Noch weiter entfernt, an der Südecke des Hauses, war ein Stück des Swimmingpools zu erkennen, der blaugrün im Morgenlicht schimmerte. Seitlich davon befand sich ein rustikaler Wünschbrunnen. Links schloss sich ein Zaun mit eingeflochtenen Lichterketten an, und dahinter öffnete sich ein herrlicher Ausblick von der City bis zum Strand. Dort nahm das Leben seinen gewohnten Gang, doch hier oben stand alles still. Die erste Leiche lag vier bis sechs Meter von der Haustür entfernt. Je näher die Polizisten herankamen, desto mehr konnten sie erkennen, wie schlimm das Opfer aussah: männlich, weiß, wohl zwischen 30 und 40 Jahren, etwa 1,75 Meter groß, mit knöchelhohen Stiefeln, bunter Schlaghose, violettem Hemd und Freizeitweste bekleidet. Der Mann lag auf der Seite, der Kopf ruhte auf dem rechten Arm, die linke Hand war ins Gras gekrallt. Kopf und Gesicht waren fürchterlich entstellt, Körper und Gliedmaßen mit Dutzenden von Wunden übersät. Es schien unglaublich, dass man einem einzigen Menschen so viele Verletzungen zufügen konnte.
    Die zweite Leiche lag etwa sieben Meter weiter vom Haus entfernt als die erste: weiblich, weiß, langes dunkles Haar, wahrscheinlich Ende 20. Die Frau lag mit ausgestreckten Armen auf dem Rücken, war barfuß und trug ein langes Nachthemd, das vor den vielen Stichwunden wahrscheinlich weiß gewesen war.
    Die Stille setzte den Polizisten zu. Es war kein einziger Laut zu hören. Die sonst eher heitere Umgebung wirkte bedrohlich. Hinter jedem dieser Fenster an der Vorderseite des Hauses konnte ein Mörder lauern.
    Während DeRosa auf dem Rasen zurückblieb, gingen Whisenhunt und Burbridge zur Nordseite des Hauses, um einen anderen Zugang zu finden. Denn wenn sie das Gebäude durch den Haupteingang betreten würden, gäben sie unter Umständen ein leichtes Ziel ab. Sie bemerkten, dass an einem der vorderen Fenster ein Fliegengitter entfernt worden war und an der seitlichen Hauswand lehnte. Whisenhunt fiel außerdem ein horizontaler Schlitz im unteren Viertel des Gitters auf. In der Annahme, dass der oder die Mörder hier gewaltsam eingedrungen waren, suchten sie nach einem anderen Zugang. An der Seite entdeckten sie ein geöffnetes Fenster. Dahinter befand sich ein offenbar frisch gestrichener Raum ohne Mobiliar. Dort stiegen sie ein.
    DeRosa wartete, bis er sah, dass
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