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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
Autoren: Vincent Bugliosi
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Briefe geschrieben sowie Musik gehört und weder etwas gesehen noch gehört. Sein nicht überprüfbares Alibi, seine »vagen, nicht nachvollziehbaren « Antworten und seine Verwechslungen der Leichen führten bei den ihn verhaftenden Beamten zu dem Schluss, dass er log.
    Fünf Morde – vier davon vermutlich keine 30 Meter von ihm entfernt –, und er wollte nichts gehört haben?
    Als er Garretson abführte, entdeckte DeRosa die Toröffnungsautomatik am Pfosten innerhalb des Tors und stellte fest, dass sich Blut am Knopf befand.
    Wahrscheinlich hatte jemand, möglicherweise der Mörder selbst, den Knopf gedrückt, um hinauszugelangen, und auf diese Weise unter Umständen einen Fingerabdruck hinterlassen.
    Officer DeRosa, der die Anweisung hatte, bis zum Eintreffen der Kriminalpolizei den Tatort zu sichern, drückte nun jedoch selbst diesen Knopf und öffnete damit das Tor. Dabei hinterließ er einen eigenen Abdruck, der alles darunter verwischte.
    Später wurde DeRosa dazu befragt:
    F. : »Gab es einen Grund dafür, dass Sie den Finger auf den blutigen Knopf legten, mit dem das Tor zu öffnen war?«
    A. : »Damit ich durch das Tor komme.«
    F. : »Und das haben Sie in voller Absicht getan?«
    A. : »Ich musste da raus.«
    Es war jetzt 9.40 Uhr. DeRosa meldete der Zentrale fünf Tote und einen verhafteten Tatverdächtigen. Während Burbridge beim Wohnhaus blieb, um die Ermittlungsbeamten zu empfangen, fuhren DeRosa und Whisenhunt Garretson zum Verhör auf die Polizeistation West Los Angeles. Ein weiterer Beamter brachte auch Mrs. Chapman dorthin, doch sie stand immer noch so unter Schock, dass man sie in die Universitätsklinik bringen musste, um ihr eine Beruhigungsspritze zu geben.
    Aufgrund von DeRosas Meldung wurden vier Kripobeamte des Präsidiums an den Leichenfundort geschickt. Lieutenant R. C. Madlock, Lieutenant J. J. Gregoire, Sergeant F. Gravante und Sergeant T. L. Rogers sollten alle im Lauf der nächsten Stunde dort eintreffen. Als der Letzte von ihnen vorfuhr, standen bereits die ersten Reporter vor dem Tor.
    Da sie den Polizeifunk abhörten, hatten sie die Meldung über die fünf Toten mitbekommen. Es war heiß und trocken in Los Angeles, und gerade in den Bergen war die Gefahr von Bränden, in denen Menschen und Häuser binnen Minuten zugrunde gehen konnten, allgegenwärtig. Daher hatte irgendjemand offenbar angenommen, dass die fünf Menschen bei einem Feuer ums Leben gekommen seien. Im Zuge einer der Polizeimeldungen musste wohl Jay Sebring namentlich erwähnt worden sein, denn ein Reporter rief daraufhin bei ihm zu Hause an und fragte seinen Butler Amos Russell, ob er irgendetwas über »die fünf Todesopfer des Feuers« wisse. Russell rief daraufhin John Madden, den Präsidenten von Sebring International, an und erzählte ihm von dem Anruf. Madden war sehr besorgt, denn weder er noch Sebrings Sekretärin hatten seit dem späten Nachmittag des vergangenen Tages etwas von dem Hairstylisten gehört. Madden rief nun bei Sharon Tates Mutter in San Francisco an. Sharons Vater, ein Geheimdienstoffizier, war im nahe gelegenen Fort Baker stationiert, und Mrs. Tate war gerade dort zu Besuch. Sie gab an, nichts von Sharon gehört zu haben, ebenso wenig von Jay, der im Laufe des Tages in San Francisco erwartet wurde.
    Vor ihrer Ehe mit Roman Polanski hatte Sharon mit Jay Sebring zusammengelebt. Auch wenn sie ihm wegen des polnischen Filmregisseurs den Laufpass gegeben hatte, war Sebring immer noch mit ihren Eltern ebenso wie auch mit Sharon und Roman befreundet, und wenn es ihn nach San Francisco verschlug, besuchte er normalerweise Colonel Tate.
    Kaum hatte Madden aufgelegt, rief Mrs. Tate bei Sharon an. Es klingelte und klingelte, doch niemand nahm ab.
    Im Haus war es still. Auch wenn jeder, der die Nummer wählte, das Klingelzeichen hörte, waren die Leitungen immer noch tot. Officer Joe Granado, ein Chemiker der Spurensicherung der Polizei Los Angeles, war um zehn Uhr eingetroffen und bereits bei der Arbeit. Granado fiel die Aufgabe zu, an sämtlichen Stellen, an denen sich Blut befand, Proben zu nehmen. Gewöhnlich war Granado bei einem Mordfall in ein bis zwei Stunden fertig. Heute nicht. Am 10050 Cielo Drive nicht.
    Mrs. Tate rief Sandy Tennant an, eine enge Freundin von Sharon und Ehefrau von William Tennant, Roman Polanskis Manager. Doch auch die beiden hatten seit einem Anruf am gestrigen Spätnachmittag nichts von Sharon gehört. Bei der Gelegenheit hatte Sharon jedoch erwähnt, dass sie, Gibby
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