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Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)
Autoren: Andreas Suchanek
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Effizienz, mit der sein Zweiter Offizier zu Werke ging, machte Jayden einerseits Angst, andererseits war es gut, so jemanden im eigenen Team zu wissen.
    Lieutenant Larik kauerte noch immer neben seiner Konsole. Augenscheinlich hatte der Kommunikationsoffizier eine Panikattacke. Nach den Ereignissen auf der PROTECTOR war das nicht verwunderlich. Task saß wieder an der Navigation; seine Finger glitten hektisch über die Oberfläche. Nurakow lief zu Alpha 365, um diesem zu helfen.
    Jayden ließ seinen Blick über die Wissenschaftler schweifen, die mit kreidebleichen Gesichtern hinter ihren Konsolen saßen und das Geschehen verfolgten. Er trat zu seinem Navigator, während Nurakow und der Sicherheitschef Vresno endlich zu Boden rangen. Auch von dieser Seite drohte also keine Gefahr mehr. “Wie ist unser Status, Lieutenant Task?”
    “Wir steuern bei einer konstanten Geschwindigkeit von 0,41 LG auf einem direkten Vektor aus dem System. Nach unserem Fall aus dem Interlink hat der Pike-Antrieb zwar seine Funktion eingestellt, durch die Sicherheitsschaltung haben uns die Restwellen aber noch automatisch um 0,04 LG verlangsamt. Die Parliden sind uns dicht auf den Fersen, vor wenigen Minuten durchbrach eine weitere Flotte die Phasenmauer.”
    “Könnte es sich dabei um Schiffe der Space Navy handeln?”
    “Negativ, Sir.” Task schüttelte müde den Kopf. “Ihre Signaturen sind mit keinem Eintrag in unserer Datenbank identisch. Zudem deutet die Architektur eher auf die Parliden hin - Standardbauweise.
    Jene Schiffe der Parliden, die uns am nächsten sind, haben unsere neue Position geortet und ihren Vektor angepasst. Sie werden uns bei gleichbleibender Beschleunigung in fünf Stunden und fünfzehn Minuten erreichen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie mit 0,36 LG unterwegs. Etwa eine Stunde darauf erreicht uns die zweit nächste Flotte der Sternköpfe.
    Die neu eingetroffenen Schiffe sind mit 0,43 LG unterwegs und besteht aus drei Schiffen. Diese fielen unter der Systemekliptik, links von unserer Position aus dem Phasenraum. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit werden sie uns in fünf Stunden und zehn Minuten erreichen. Zu diesen Zeitpunkt befinden wir uns noch für wenige Minuten innerhalb der Reichweite der parlidischen Phasenstörer.
    Kurz nach unserer Havarie konnte ich eine letzte Salve Kiesel in Richtung des Systeminneren abfeuern. Von diesen erhalten ich überlichtschnell die notwendigen Daten auf dem unteren Phasenfunk-Band.”
    “Ich verstehe. Gut gemacht.”
    “Das ist nicht alles. Unser Interlink-Antrieb hat eine gefährliche Fehlfunktion.”
    “Er funktioniert wieder?”
    Task schüttelte den Kopf. “Also funktionieren kann man das nicht nennen. Der Antrieb zieht kontinuierlich Energie aus dem Speicherring und versucht sich dann zu starten. Die Komponenten sind aber derart zerstört, dass der Vorgang nicht zum Abschluss kommt. Die Interlink-Blase baut sich teilweise auf, das Melnikow-Schild geht online und Sekunden später bricht alles wieder zusammen. Das wird so lange gehen, bis jede Energie aufgebraucht ist oder einzelne Module versagen.”
    “Wunderbar. Und warum stufen Sie diesen Vorgang als gefährlich ein?”
    “Die Komponenten des Interlinks sind hochgradig instabil. Um es deutlich zu sagen: Bei jedem Startversuch könnte uns der Interlink-Kern um die Ohren fliegen. In diesem Fall bliebe nicht viel von der HYPERION übrig.”
    Jayden blickte sich fahrig auf der chaotischen Kommandobrücke um. Lieutenant Vresno war erledigt. Nurakow hatte etliche Schrammen davongetragen und der Alpha wirkte, als ginge er innerlich durch die Hölle. “Wir können es uns also aussuchen. Entweder die Parlidenschiffe zerlegen uns in Einzelteile oder der Interlink geht irgendwann hoch.”
    “Das fasst es treffend zusammen, Sir.” Task blickte zu ihm auf. “Wir können nichts tun, außer das Ende hinauszögern.”
    Sollte er jetzt nicht Angst haben? Traurig sein? Irgendetwas fühlen? Gemessenen Schrittes ging Jayden zu Johnston. Dieser saß zusammengekauert an der Wand.
    “Ihre Gebete werden erhört”, sagte er zu dem Executive Controller, der benommen am Boden saß. “Das Algethi-System wird unser aller Grab.”
    Der E.C. blickte mit aufgerissenen Augen zu ihm auf. Die Pupillen waren rot verfärbt.
    Jayden fuhr zurück.
    “Sterben! Sie müssen alle sterben!” Ein Speichelfaden lief aus seinem rechten Mundwinkel.
    “Was ist das?” Alpha 365 war neben ihn getreten.
    In den Augen des Executive Controllers wimmelten
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