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Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)
Autoren: Andreas Suchanek
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schwarze Fäden im Rot der Pupille.
    “Eine gute Frage”, erwiderte Jayden. “So etwas habe ich noch nie gesehen.”
    Die wurmartigen Dinger krümmten sich, bildeten ein wirres Knäul. Für einige Augenblicke wurde das Rot der Pupille zu einem tiefen Schwarz. Kurz darauf verschwand es und die Augen Johnstons wirkten wieder wie zuvor.
    Alpha 365 legte den Kopf schief. “Ich habe einmal über so etwas gelesen.”
    “Was ist es?”
    “Ich bin wie bereits gesagt nicht sicher”, erwiderte der Sicherheitschef. Eine Träne rann aus seinem linken Auge, was er aber nicht wahrzunehmen schien. “Wenn ich jedoch Recht behalte, erklärt das eine ganze Menge. Wir brauchen jedoch einen Arzt und vorzugsweise jemanden mit Kenntnissen in der Neurologie, um sicher zu sein.”
    “Ich denke das dürfte kein Problem sein.”

    *

    Interlink-Kreuzer HYPERION, Algethi-System, Krankenstation, 19. Juni 2266, 21:08 Uhr

    Doktor Amon Isaak stand auf der Krankenstation der HYPERION und versuchte, dem Chaos Herr zu werden. Manches Mal fragte er sich, warum das Schicksal keinen besseren Weg fand, die Fäden des Lebens zusammenzuführen. Noch vor wenigen Monaten war er der Stellvertreter von Doktor Irina Petrova gewesen, die von einem Tag auf den nächsten verhaftet wurde. Kurz darauf setzte man ihm Branch vor die Nase, der vom ersten Tag durch eine widerlich schleimige Freundlichkeit auffiel. In den letzten paar Stunden war sein Vorgesetzter jedoch niedergeschlagen und in eine Arrestzelle geworfen worden. Nun war Amon der Chefarzt des Schiffes. Es blieb zu hoffen, dass es ihm nicht ebenso erging wie seinen Vorgängern.
    Viel Zeit zum Grübeln hatte er bisher nicht gehabt. Zuerst der Kampf gegen die Parlidenflotte, den der Captain beinahe nicht überlebt hatte. Kurz darauf die Mine am Interlink-Kreuzer, die für zahllose Verletzte gesorgt hatte und nun schien es munter so weiter zu gehen.
    “Doktor Isaak”, sagte Paramedic Sheila Fenton. “Es gibt Schwankungen in der Energieversorgung. Der Medikamentenautomat arbeitet nicht mehr, die Schmerzmittel werden knapp.”
    “Rationieren Sie den Rest”, gab Amon Anweisungen. “Winston soll die Reserve aus dem Laderaum holen.”
    “Den Laderaum gibt es nicht mehr.”
    Er stöhnte auf. “Na schön. Dann eben nur die Rationierung. Wang muss, wo nötig, Akkupunktur einsetzen, damit hat er bereits erhebliche Erfolge erzielt.”
    “In Ordnung.”
    Sie wollte sich gerade abwenden als er ihr nachrief. “Ach Sheila, wie steht es um die Nanoprogrammierung?”
    “Bisher noch stabil.” Und schon war sie im Getümmel verschwunden.
    Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was geschah, wenn sie die Naniten nicht länger programmieren konnten. In diesem Fall wäre keine Behandlung mehr möglich. Er war dabei gewesen, als Irina Petrova beim Jungfernflug der HYPERION eine echte Operation am offenen Hirn vornahm, hatte ihr dabei assistiert. Eine widerliche Angelegenheit! Er wollte nicht in die Verlegenheit kommen, etwas Derartiges ebenfalls tun zu müssen.
    Die sieben Paramedics hetzten gerade durch das Schiff und behandelten Verletzte vor Ort oder brachten sie hierher. Hier auf der Krankenstation arbeiten alle fünf Ärzte an den Biobetten oder in den Injektionssälen.
    Erneut fuhr das Schott zur Seite. Es nahm einfach kein Ende. Amon streifte sich den medizinischen Sensorhandschuh über die Linke und ging dem Mann entgegen, der eine Frau auf den Armen trug.
    “Commander Devgan!” Er hätte den Leiter der Schadenskontrolle beinahe nicht erkannt. Seine Uniform war zerfetzt und stellenweise mit der Haut verschmolzen. Wunden überzogen sein Gesicht. “Was ist passiert?”
    “Helfen Sie … ihr.”
    Der Mann brach in die Knie und kippte zur Seite. Isaak konnte im letzten Augenblick die Frau auffangen, sonst wäre sie auf den Boden geknallt. Sie sah noch schlimmer aus. Eine Explosion hatte ihr das halbe Gesicht weggefetzt, auf ihrem Körper waren Verbrennungen ersten bis dritten Grades sichtbar, die Uniform hing in Fetzen.
    “Sheila!” Paramedic Fenton kam herangestürmt. “Bringen Sie Devgan zu einem der Injektionsräume. Doktor Pelki soll sich um ihn kümmern. Schnell.”
    Während um Devgan herum hektische Betriebsamkeit ausbrach, untersuchte Amon die Frau. Mit geübtem Blick suchte er den wirksamsten Bereich, an dem Hand-Scanner am effektivsten arbeiten und Daten liefern konnte, und legte die Sensorhandfläche auf. Sekunden später öffnete sein Kommandochip das medizinische Menü in seinem
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