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Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)
Autoren: Andreas Suchanek
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Chef auf der falschen Seite stand.
    Fast synchron zogen sie ihre Pulser und legten auf ihn an. Natürlich hatte er etwas Derartiges vorausgesehen und den beiden Handfeuerwaffen mit leerem Partikelmagazin gegeben. “Sie sollten das lassen”, sagte er.
    Während der schlaksige Lieutenant Pen noch auf seine Waffe starrte, ging Lieutenant Vresno auf ihn los. Der bullige Kerl hielt sich nicht groß mit Nachdenken auf, er schlug zu. Alpha 365 wich behände zur Seite aus, zumindest glaubte er, behände zu sein. Doch der Schlag traf ihn an der Schulter und ließ ihn zur Seite krachen - direkt gegen eine der Wissenschaftskonsolen.
    Der Preis der Freiheit, dachte er. Ich zahle mit emotionalem Ballast und eingeschränkten Reflexen.
    Vresno rammte ihn mit der Schulter, worauf der Alpha endgültig zu Boden ging. Es war beschämend. Und die Tatsache, dass er Scham fühlen konnte, war noch viel beschämender. Wenn er nicht schnell handelte, war er verloren. Als Vresno nach ihm trat, rollte er zur Seite, kam auf die Beine und bedachte den Gegner mit einem gezielten Tritt gegen die Brust. Aufkeuchend taumelte der zurück. Pen wiederum erwies sich als größere Gefahr. Der Offizier war zwischenzeitlich an eine der Sekundärkonsolen getreten, hatte diese mit seinem Sicherheitscode geöffnet und einen weiteren Pulser hervorgeholt. Diesen richtete er nun auf den Alpha. Ein Schuss zischte … und ging weit an ihm vorbei. Lieutenant Nurakow schlug Pen die Waffe aus der Hand und ein Handgemenge begann.
    “Ich mach dich fertig!”, brüllte Vresno.
    “Ihr Vokabular ist so einfallslos wie ihre Taktik”, erwiderte Alpha 365. “Sie haben keine Chance.”
    “Ja klar, so sieht’s aus.” Der Kerl lachte und schlug zu.
    Die Faust traf den Alpha direkt in den Magen und schickte ihn erneut zu Boden. Diese Sache wurde immer katastrophaler. Und zu allem Überfluss schien sein Gehirn die nächste Phase erreicht zu haben. Eine weitere Emotion kam hinzu, die die Scham schlagartig verdrängte: Angst. Seit vielen Jahrzehnten hatte er nichts Derartiges mehr gefühlt. Wie gerne hätte er auch weiterhin darauf verzichtet.
    “Das war’s wohl”, sagte Vresno.
    Er hielt ein Metallschrapnell in der Hand, das aufgrund der Zerstörung durch die Minenexplosion irgendwo abgebrochen war. “Machen Sie’s gut, Chef.” Er holte aus, um ihm das Metallstück in die Brust zu rammen.
    Da erbebte die Brücke.

    Die Finger des E.C.s hatten sich bereits um den verdammten Impulsgeber geschlossen, als ein heftiges Beben die Kommandobrücke erschütterte. Das Gerät rutschte davon und blieb verkantet zwischen zwei Konsolen außerhalb ihrer Reichweite liegen. Jayden atmete auf. Mit einem Satz war er bei Johnston. Schläge, Tritte und Flüche wechselten sich ab. Mittlerweile war seine Stirn aufgeplatzt und ein Rinnsaal aus Blut lief ihm über die rechte Wange.
    Er tauchte unter einem Schlag hinweg und kam wieder in die Höhe. Plötzlich war Johnston heran und ergriff seinen Hals. “Sie … werden … nicht … gewinnen.”
    Er wollte die Finger des Mannes lösen, doch sie saßen so fest wie Stahlklauen. Die Luft wurde ihm knapp, vor seinen Augen begann es zu flimmern. Die Kommandobrücke wankte.
    Ein Schlag erklang. Die Hände verschwanden von seinem Hals. Während Jayden sich mühsam auf den Beinen hielt, versuchte er, das Geschehene zu begreifen.
    “Akoskin”, röchelte er. Sein Hals brannte wie Feuer.
    “Gern geschehen, Sir.”
    “Sind Sie okay?” Jayden bedachte seinen Zweiten Offizier mit einem durchdringenden Blick. Nichts zeugte davon, dass er noch vor kurzem klinisch tot gewesen war. Und auch die Kontaktlinsen, die er stets trug, verbargen seine wahre Augenfarbe, die ihn als Mitglied des Ketaria-Bundes auswiesen wieder wie vor seinem kurzzeitigen Tod.
    “Ich bin in Ordnung. Ich weiß, dass Sie im Moment meines Todes gesehen haben …”
    “Vergessen Sie das jetzt”, erwiderte Jayden. “Ich wusste es sowieso schon längst.”
    “Sie wussten es?” Nun war Akoskin wirklich erschüttert.
    “Später mehr.” Er schaute sich um und erfasste die Situation mit einem Blick. “Hören Sie mir zu, Sie sind momentan der beste und versierteste Kämpfer unter uns allen. Bringen Sie Ishida auf die Krankenstation. Schnell.”
    Mehr Worte waren nicht notwendig. Akoskin nahm die zierliche I.O. vorsichtig in die Arme und verließ die Brücke. Dabei schaltete er im Vorbeigehen Lieutenant Pen aus, der sich gerade ein wüstes Gerangel mit Nurakow lieferte. Die
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