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Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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Schleuse verließ, blieb sie abrupt stehen. Überall wimmelte es von lachenden oder weinenden Menschen. Gerade dockte ein weiteres Shuttle an der gegenüberliegenden Schleuse an. Die Türen öffneten sich und ein Strom an abgemagerten Gestalten flutete die Station. Paramedics stürmten herbei und scannten die Neuankömmlinge mit Handschuh-Scannern, Offiziere der Station verteilten Getränke und Nahrungskonzentratriegel.
    Natürlich hatte Captain Cross längst davon berichtet, dass Pearl befreit worden war, wie genau, wusste er allerdings noch nicht.
    Als ein anderes Schott zur Seite fuhr, erblickte sie Captain Brown, der sich suchend umschaute. Plötzlich überzog ein Lächeln sein Gesicht und er stürmte auf eine blonde Frau zu. Tess musste zwei Mal hinschauen, bevor sie in dieser Commander Jenny Efferson erkannte - eine der Überlebenden der PROMETHEUS-Tragödie. Sie schlenderte an den Beiden vorbei.
    "... haben sie mich abgeholt", erklärte Efferson gerade.
    "Ich hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet deine Frau zu den Regimetreuen gehört. Allerdings habe ich diesem Sjöberg ja auch lange genug vertraut ..."
    Sie überließ die beiden ihrem Gespräch.
    Von weitem erkannte sie außerdem Captain Gold. Er hielt eine Frau eng umschlungen in den Armen und ließ sie nicht einmal los, als ein Paramedic sie mit dem Scanner untersuchen wollte.
    Tess musste unweigerlich grinsen. Hatte sie auch so ausgesehen, als sie Zev wieder gesehen hatte? Bestimmt nicht. Sie schüttelte den Kopf.
    Endlich ist es vorbei .
    "... meine Schwester gesehen", schnappte sie einen Wortfetzen auf. "Sie müsste auf der HYPERION stationiert sein. Sie ist eine Paramedic. Syra Pembleton."
    Tess war, als hätte ihr jemand in den Magen geboxt. Sie wandte sich um und betrachtete den Mann genauer. Es stand außer Frage, um wen es sich handelte. E.C. Christopher Johnston hatte wenige Monate zuvor versucht, Tess loszuwerden. Hierfür hatte der damalige Chefarzt der HYPERION eine Paramedic unter Druck gesetzt. Da ihr Bruder - Ken - sich auf Pearl in Gefangenschaft befand, hatte Syra Pembleton eingewilligt, Tess zu töten. Im Gegenzug sollte ihr Bruder eine Begnadigung erhalten. Der Versuch war misslungen, die Paramedic dabei gestorben.
    Wie grausam das Schicksal doch sein kann, überlegte Tess. Sie wollte ihren Bruder retten und ist dabei selbst umgekommen. Und jetzt steht er hier und sucht sie. Gott, wie ich Sjöberg und seine Spießgesellen hasse.
    Sie schlängelte sich durch die Menschenmenge und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. "Sie sind Ken, Ken Pembleton?"
    "Ja." Erleichterung huschte über das Gesicht des Mannes. Er war abgemagert, wie alle hier, und sein Haar fiel ihm in fettigen Strähnen auf die Schulter. "Sie wissen, wer ich bin?"
    "Von Ihrer Schwester."
    Erleichtert atmete er auf. "Und ich habe schon das Schlimmste befürchtet. Wie geht es ihr? Ist sie noch an Bord der HYPERION?"
    "Gehen wir ein Stück", sagte Tess.
    Und während sie gemeinsam den Hangar verließen, erzählte sie ihm die tragische Geschichte von Syra Pembleton. Einer Frau, die aus Liebe zur ihrer Familie die falsche Entscheidung getroffen und diese mit dem Leben bezahlt hatte.
     
    *
     
    Er saß ihnen gegenüber und schwieg. Noriko war es gelungen, ihre Eltern auf der Station unterzubringen, wo sie sich nun erst einmal einrichteten. Die Gelegenheit war günstig und so hatte sie Bruce Walker auf ein Gespräch in ihr Quartier auf der HYPERION gebeten. Giulia saß neben ihr auf der Couch.
    "Es tut mir Leid", sagte Walker schließlich.
    "Bitte?" Noriko gelang es nicht, den überraschten Klang aus ihrer Stimme zu verbannen. " Ihnen tut es leid?"
    "Sie sollten vielleicht zuvor etwas wissen", warf Giulia ein.
    "Dass Sie den Torpedo manipuliert haben?"
    Verblüfftes Schweigen.
    "Ja, genau." Giulia wirkte so verdutzt, dass es schon fast wieder komisch war.
    "Das war mir in dem Moment klar, als Sie mit Alpha 365 auf die Brücke spaziert kamen, um mich zu verhaften.
    Es mag seltsam klingen, aber ich nehme es Ihnen nicht übel. Ich war damals ein rassistisches Schwein. Was ich gesagt und getan habe, war widerlich. Vielleicht musste ich erst ganz unten ankommen, um das zu begreifen."
    "Es freut mich zwar, dass Sie Ihre damaligen Einstellungen hinter sich gelassen haben", sagte Giulia, "aber mein Verhalten ... Es war grausam und gemein."
    "Wir alle machen Fehler. Mal kleinere, mal größere. Ich habe es überlebt - wenn auch knapp - und Sie ebenso. Vielleicht sollten wir es
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