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Heißes Eis

Heißes Eis

Titel: Heißes Eis
Autoren: Leah Moorfeld
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sich dieser dankend verabschiedet.
    Ben meldet sich nach dem ersten Klingeln, als ob er meinen Anruf schon erwartet hätte.
    «Hallo Tom, ich bins Sanne!», blöke ich ins Handy.
    «Also seid ihr gut angekommen in eurem Hotel?»
    «Na ja, wie mans nimmt. Eines unserer Bungalows wurde storniert, so dass ich nun gemeinsam mit Ben in unserem hocke!»
    «Oh! Na, macht ja nichts, im Augenblick seid ihr ja sowieso nur zu zweit und wenn wir nachkommen, finden wir vielleicht eine andere Lösung!»
    «Schön, dass du das so locker siehst, aber ich bezweifle, dass ihr in der Saison noch eine andere Unterkunft finden werdet. Da müssen wir uns dann eben zu viert hier rein quetschen.»
    «Das ist ja schon ziemlich ärgerlich, aber es gibt schlimmeres, denke ich! Wie gefällt euch das Hotel denn sonst so?»
    «Ihr verpasst etwas, denn es ist wirklich traumhaft hier! Außerdem hat uns der Page auch noch damit überrascht, dass wir heute Abend ein Candle-Light-Dinner genießen dürfen!»
    «Ach, ja richtig! Ich hatte glatt vergessen, dass ich das für uns reserviert habe. Tja, dann musst du wohl oder übel mit Bens Gesellschaft vorlieb nehmen, statt mit meiner.»
    «Ich werds überleben!», antworte ich und grinse Ben an, der nicht recht versteht, wovon ich rede, weil er Tom ja nicht hören kann.
    «Wie geht es eigentlich deinem Opa? Warst du schon bei ihm?»
    «Ja ich war dort, aber er hat die ganze Zeit über geschlafen. Ich werde ihn morgen noch mal besuchen!»
    «Sag ihm 'liebe Grüße' von mir, ja?»
    «Klar, mach ich! Tschüss und mach Ben nicht allzu schöne Augen!»
    «Mal sehen!», antworte ich lachend, um ihn ein bisschen aufzuziehen.
    Dann ist die Leitung plötzlich unterbrochen und ich wundere mich, ob das absichtlich oder aus Versehen geschah. Ach Mist! Jetzt habe ich vergessen zu fragen, ob er noch mehr solche romantischen Events reserviert hat, die es zu stornieren gilt. Ich wähle seine Nummer erneut, aber es meldet sich nur die Mailbox. Vielleicht ist sein Akku leer oder er befindet sich in einem Funkloch. Da Tom auch nicht noch mal anruft, gebe ich auf und stopfe das Handy zu dem anderen Krimskrams in meine Handtasche.
    «Ich brauche dringend eine Dusche!», sage ich zu Ben gewandt.
    «Ha, da musst du aber schneller sein!», ruft er und spurtet bereits die Treppe hinauf. Ich laufe hinterher, doch als ich oben bin, sehe ich Ben ins Schlafzimmer, statt im Bad laufen.
    «Reingelegt! Du kannst natürlich zuerst duschen! Ich rufe solange Tine an und packe den Koffer aus. Es ist doch in Ordnung, dass ich das Bett nehme und du die Couch?»
    Ich brauche eine Sekunde, in der mir der Mund offen stehen bleibt, um diese Dreistigkeit zu verarbeiten.
    «Mir fehlt gerade ein Begriff im Wortschatz, der das Gegenteil von Gentleman ausdrückt!», kontere ich spitz.
    «Vielleicht Hardwoman?», erwidert Ben breit grinsend.
    «Eher so was im Sinne von rücksichtsloser Egoman!»
    «Na gut, du musst nicht die Couch platt walzen heute Nacht! Siehst du, es gibt neben dem Doppelbett noch ein weitere Schlafmöglichkeit im Zimmer.»
    Ben deutet auf ein schmales Bett in der Ecke, das wahrscheinlich für ein Kind bereit steht, aber einem Erwachsenen durchaus genügend Platz bietet.
    «Na gut, dann mildere ich den rücksichtslosen Egomanen mal ab zu einem selbstverliebten Egoisten!»
    «Wie wäre es, wenn wir alle drei Nächte tauschen. Drei mal bekomme ich das Doppelbett, die nächsten drei Nächte du!»
    «So langsam komme ich mir vor wie im Kindergarten!», lache ich. «Wenn dies auch nicht die Lösung eines Kavaliers ist, so scheint sie mir zumindest gerecht!»
    «Gut, dann wäre das ja geklärt und ich bin mal großzügig und überlasse dir die ersten drei Nächte das Doppelbett!»
    «Die erste Etappe zum Gentleman hast du somit beinahe bewältigt!», antworte ich lachend.
    «Dann verschwinde du mal lieber unter die Dusche, bevor ich noch rot werde vor Verlegenheit über so viele Komplimente!», antwortet Ben mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.
    «OK, aber zuerst brauche ich noch ein paar frische Sachen!»
    Ich hieve meine Koffer aufs Bett und öffne den Deckel, der mir schier entgegen springt, als ich die Schnallen löse. Drei Ladungen Wäsche schiebe ich schon mal in die Schrankfächer, um einen besseren Überblick zu bekommen. Ich fische ein langes schwarzes Kleid und frische Unterwäsche aus einem Stapel und marschiere damit ins Bad.
    Es fühlt sich sehr erholsam an, wie das Prickeln des Wassers aus der Dusche meine müde und
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