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Heißes Eis

Heißes Eis

Titel: Heißes Eis
Autoren: Leah Moorfeld
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schon ein extrem erhebendes Gefühl, wenn sich die Maschine vom Erdboden löst und frei durch die Luft schwebt, während die Welt unter einem immer kleiner wird und schließlich aussieht, wie eine lebendige Spielzeuglandschaft. Das Flugzeug hat sich bereits bis zur Hälfte gefüllt und jetzt strömen immer mehr Menschen zu ihren Plätzen.
    «Aufgeregt?», fragt Ben und ich nicke.
    «Ein bisschen!»
    «Jetzt kennen wir uns schon so lange, aber das ist das erste mal, dass wir beide uns ohne unsere Partner treffen!»
    Ich blicke ihn verwundert an. Hat die Aussage eine tiefere Bedeutung oder ist ihm diese Tatsache einfach nur so aufgefallen.
    «Stimmt!», antworte ich und sehe zu der Flugbegleiterin hinüber, die nun beginnt, die Lage der Fluchtwege und Benutzung der Rettungswesten zu erklären.
    Als sie geendet hat, rollt das Flugzeug langsam los, auf die Startbahn zu. Ich sehe gespannt aus dem Fenster. Dann ist es so weit, die Turbinen heulen auf, ich werde in den Sitz gepresst und die Maschine rast über den Asphalt, immer schneller, bis sie plötzlich abhebt und nach oben in den Himmel steigt. Ich kralle mich am Sitz fest und fühle mich ein bisschen wie in der Achterbahn.
    «Alles OK?», fragt Ben.
    «Ja, alles Prima! Ich habe gerade nur mal an 'Briefbeschwerer' denken müssen.»
    «Dann bin ich ja beruhigt, Susi!»
    «Willst du mich ärgern?», rufe ich empört. «Du weißt doch genau, dass ich diesen Spitznamen nicht ausstehen kann!»
    «Warum eigentlich? Klingt doch nett!»
    «Susi klingt wie das Kinderlied von der 'Suse mit den Gänsen im Stroh', oder so ähnlich!», schimpfe ich verächtlich.
    «Wurdest du damit gehänselt?»
    Mist, darüber rede ich nicht gerne.
    «Ja, als Kind!», antworte ich rasch und starre aus dem Fenster.
    «Ach so, und deshalb willst du lieber Sanne gerufen werden!»
    Ich wende meinen Blick wieder zu Ben.
    «Ja, auch! Und weil Sanne einfach irgendwie besser klingt – erwachsener, seriöser, weiblicher! Mit Susi verbinde ich ein kleines, freches, naives Kind.»
    «Nein, das bist du wahrlich nicht, bis auf das Attribut 'frech' vielleicht!»
    Ich knuffe ihn wieder in die Seite und lache. Ich bin sehr froh, dass ich mich so gut mit Ben verstehe, da wird es mir auch ohne heiße Liebesnächte mit Tom nicht langweilig werden.
    «Und konntet ihr euch inzwischen mit eurem Doppelhausprojekt aneinander annähern?»
    «Hat dir das Tom noch nicht erzählt? Na ja, vielleicht wollte er dich damit überraschen!»
    «Jetzt sag schon!»
    «Wir haben die Planungsphase erfolgreich beendet und das Ergebnis ist Preisverdächtig!»
    «Das wurde aber auch wirklich höchste Zeit nach einem halben Jahr! Wann bekomme ich denn den Plan zu Gesicht?»
    «Darüber erfährst du von mir nichts, denn Tom will dich  sicherlich damit überraschen.»
    Obwohl ich platze vor Neugier, lasse ich das Thema damit fallen. Wahrscheinlich hat mir Ben schon viel mehr verraten, als es Tom recht war.

Ankunft
    Als wir mit unserem Gepäcktrolley aus dem Flughafen treten, stehen dort schon unzählige Busfahrer, die ihr Schild mit dem entsprechenden Reiseunternehmen in die Höhe halten. Unseres haben wir bald gefunden und laden das Gepäck in das entsprechende Gefährt ein. Obwohl die Sonne nicht mehr so stark vom Himmel brennt, ist die Luft noch ziemlich warm und eine leichte Brise weht salzige Meeresluft um unsere Nasen. Endlich Urlaub! Wir steigen in den Bus und eine halbe Stunde später stehen wir vor unserem Hotel – kein großer Touristentempel, sondern eine Anlage mit Palmen, Blumeninseln und einzelnen kleinen Bungalows, die alle über eine eigene Terrasse mit Pool verfügen. Auf einer Erhebung steht das Hauptgebäude mit dem Restaurant und einem großen Schwimmbecken, falls einem der kleine Pool vorm Haus nicht ausreichen sollte – mir sicherlich nicht, denn ich schwimme für mein Leben gerne. Das Areal befindet sich in leichter Hanglage, so dass man aufs blaue Meer hinab sehen kann. Ich sauge die salzige Luft tief in mich hinein und weide meine Augen an der Schönheit des Ausblicks.
    «Sanne, willst du heute draußen übernachten, oder kommst du noch mit zur Rezeption?», fragt Ben und reißt mich damit aus meiner Begeisterungsstarre.
    «Das ist fantastisch! Ich hätte nicht gedacht, dass Prospektfotos von der Realität noch übertroffen werden können – meistens ist das ja eher umgekehrt», antworte ich ihm, während wir auf das Hauptgebäude zulaufen. Unser Gepäck stapelt auf einem Handwagen, den ein Hotelangestellter
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