Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
„Ja, das bin ich.”

12. KAPITEL
    Ein Stück weiter die Straße hinunter an einem Ecktisch in der Lounge des „Four Winds Hotels” saß Jacob. Die Gaststube war voll. Überwiegend waren es Einheimische, die sich hier ihren Feierabenddrink gönnten. Auch eine Gruppe von Teilnehmern eines Treffens texanischer Viehhändler war dabei, was Jacob der Hinweistafel in der Hotelhalle entnommen hatte. Die Gruppe sah aus der Entfernung lustig aus, wie ein bewegtes Meer aus Cowboyhüten.
    Jacob trank den Rest seines Biers aus, vor dem er nun schon seit zwei Stunden saß, und versuchte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Übertragung eines Baseballspiels zu lenken, die auf einem Fernseher am Ende der Bar zu sehen war. Aber er hatte schon seit geraumer Zeit nicht mehr richtig aufgepasst und hätte jetzt nicht einmal den Spielstand nennen können.
    Er interessierte ihn auch nicht wirklich.
    Das Mädchen, das hier bediente, hieß Michelle. Sie kam bei ihm vorbei, stellte ein Bier vor ihn hin und nahm das leere Glas vom Tisch. „Geht aufs Haus”, sagte sie. „Wenn Sie für dieses Bier genauso lange brauchen wie für das vorige, musste es ungefähr hinkommen, dass ich dann Feierabend habe.”
    „Danke”, sagte Jacob und rang sich ein wenig überzeugendes Lächeln ab. Ihm war nicht nach Flirten zu Mute. „Ich warte auf jemanden.”
    Michelle schob die Unterlippe vor. „Wenn Sie nicht kommt, sagen Sie Bescheid.” Dann rauschte sie ab.
    Mehr aus Gewohnheit schaute Jacob ihrem kurzen Rock und ihren hübschen Beinen hinterher. Aber er empfand nichts dabei. Er dachte an Clair.
    Er hatte ihr ein Zimmer im Four Winds reserviert. Er nahm an, dass sie nach den Nächten auf durchgelegenen Matratzen in den verschiedenen Motels mal wieder ein anständiges Bett mit weichen Federkissen und Zimmerservice gebrauchen könnte. Eine Nachricht, wo er zu finden war, hatte er ihr in Henrys Kanzlei hinterlassen, und ihren Koffer hatte er auf ihr Zimmer bringen lassen. Er hütete sich, selbst nach oben zu gehen. Er wollte die Sache nicht schwieriger machen, als sie ohnehin schon war.
    Immer wieder in den letzten zwei Stunden hatte er das Bild dieser drei vor Augen - Clair mit Rand und Seth. Er hatte sich gefragt, ob er hier noch eine Rolle spielte, und die Antwort war ein klares Nein. Was hatte er Clair schon zu bieten? Gut, er hatte seine Ersparnisse gut angelegt und war finanziell unabhängig. Aber das waren natürlich Peanuts im Vergleich zu Clair. Sie hatte jetzt ihre Familie - oder sogar zwei davon, wenn man es genau nahm. Jacob fiel dabei ein, dass es zwei Jahre her sein musste, dass er seinen Bruder das letzte Mal getroffen hatte. Oder war es noch länger her?
    In diesem Moment trat Clair in die Tür. Jacob entdeckte sie sofort, und sein Herz machte einen Freudensprung. Noch keine andere Frau hatte durch ihr bloßes Erscheinen solche Glücksge fühle in ihm ausgelöst. Er winkte. Jetzt hatte sie ihn auch gesehen und kämpfte sich durch das Gedränge zu seinem Tisch, an dem sie ihm gegenüber Platz nahm. Sie lächelte.
    Jacob musste einen Schluck von seinem Bier nehmen. Seine Kehle war plötzlich ganz trocken.
    „Na, alles klargegangen?” fragte er so unbefangen wie möglich.
    „Oh, es war fantastisch.” Clair beugte sich über den Tisch zu ihm. Ihre Stimme klang immer noch ganz atemlos nach all der Aufregung. „Sie sind alle so lieb. Wir haben fast zwei Stunden ununterbrochen geredet und erzählt. Rand trainiert Pferde. In den nächsten Monaten will er die Ranch unserer Eltern wieder auf Vordermann bringen. Seth ist Drogenfahnder bei der Polizei in Albuquerque - oder vielmehr war er es bis vor kurzem. Und beide werden demnächst heiraten. Kannst du dir das vorstellen?”
    Jacob hörte sich ihre Geschichten an, wie Rand mit seiner künftigen Frau Wildpferde gerettet hatte, und wie Seth mit seinem Motorrad in den Gartenzaun der Frau gebrettert war, mit der er nun zusammen war. Clairs Augen leuchteten und ihr Gesicht glühte vor Begeisterung, während sie erzählte. Jacob beobachtete sie fasziniert. Die Freude machte sie schöner, als er sie je zuvor gesehen hatte.
    „Lucas - du weißt ja, unser Cousin - hat uns alle zum Abend essen eingeladen. Ihm gehört übrigens dieses Hotel hier. Er hat drei Kinder - Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen, drei Jahre alt, und jetzt ist gerade noch ein Baby dazugekommen.”
    „Clair…”
    „Und Hannah, Seths künftige Frau, hat auch Zwillinge. Meine Güte, wie soll ich bloß die Namen alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher