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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck
Autoren: Barbara McCauley
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dem zertrümmerten Fahrzeug tot seien, und benachrichtigte daraufhin William Blackhawk, den Bruder Ihres Vaters, als nächsten Angehörigen. William Blackhawk erschien unmittelbar darauf am Ort des Geschehens in Begleitung seiner Haushälterin, einer Rosemary Owen. Nun stellte man fest, dass die Kinder allesamt noch am Leben und von ein paar Schrammen abgesehen, unversehrt waren.”
    Clair hatte Mühe zu folgen und strengte sich an, die Namen, die sie hörte, richtig zuzuordnen. Es war wie eines dieser Spiele, die es in Rätselheften gab, bei denen man nummerierte Punkte mit dem Bleistift verbinden musste, damit es ein Bild ergab.
    „William Blackhawk, das muss man leider dazu sagen”, setzte Henry Barnes seine Erklärung fort, „war kein angenehmer Cha rakter. Er war ein gestörter, jähzorniger, durchtriebener Mann und ein Fanatiker. Mit seinen Brüdern, also Ihrem Vater und Ihrem Onkel Thomas, hatte er sich überworfen, weil beide Frauen außerhalb ihres Stammes geheiratet hatten. Er nahm die Kinder, obwohl sie seine nächsten Anverwandten waren, nicht bei sich auf, wie man es hätte erwarten können. Er verteilte sie noch in derselben Nacht auf verschiedene Personen: Rand gab er seiner Haushälterin Rosemary mit, Seth musste mit dem Sheriff gehen, und Sie selbst gingen an Leon Waters, einen windigen Rechtsanwalt in Granite Springs, der sich damals schon auf die illegale Vermittlung von Adoptionen spezialisiert hatte. Und in der Tat wurden Sie alle drei wenig später auf dem Wege einer ungesetzlichen Adoption an andere Familien weitergegeben, während William Blackhawk dafür sorgte, dass kolportiert wurde, die ge samte Familie Jonathan Blackhawk sei durch den Unfall ausge löscht worden.”
    „Was hat dieser Mensch - mein Onkel - getan? Er hat uns Kinder getrennt und verkauft?”
    fragte Clair entgeistert. Sie war blass geworden und hielt sich krampfhaft an den Armlehnen des Sessels fest.
    Henry hob bedauernd die Schultern. „So könnte man es nennen, wobei es ihm nicht um das Geld ging. Das haben andere bekommen.”
    „Aber der Zeitungsartikel?” wandte Clair fassungslos ein. „Es mussten doch Totenscheine ausgestellt worden sein! Und nie mandem ist etwas aufgefallen? Keinem anderen Familienmitglied, keinem Nachbarn?”
    „Ihr Onkel Thomas und seine Frau lebten zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Deren Sohn Lucas war damals noch ein Teenager, und Williams eigener Sohn, Dillon, war ebenfalls noch ein Kind. Mary, mit der William verheiratet war, war eine schwache Frau, die vor den Machenschaften ihres Mannes die Augen verschloss. Was die anderen angeht, die direkt an diesem Komplott beteiligt waren, hatte William Blackhawk sich deren Schweigen erkauft.
    Spencer Radick, der Sheriff, ist nur zwei Monate später aus der Stadt verschwunden.
    Rosemary Owen ist wenig später nach Vermont gezogen. Und Leon Waters hat seine Praxis geschlossen und war ebenfalls von einem Tag auf den anderen unauffindbar.”
    „Von Waters haben meine Eltern mir erzählt, nachdem ich zum ersten Mal von Jacob überhaupt von all dem erfahren hatte.” Clair warf Jacob einen Seitenblick zu. „Er soll sie erpresst haben.”
    „Waters ist wirklich Abschaum”, erklärte Henry und machte eine verächtliche Geste.
    „Vielleicht hilft es Ihnen, wenn ich dazu sage, dass Ihre Adoptiveltern den ganzen Hintergrund nicht kannten.”
    „Trotzdem haben meine Eltern mich belogen.” Clair schloss die Augen. Sie war über diese schmerzhafte Erkenntnis noch immer nicht hinweggekommen. „Meine Mutter hat mir sogar Geschichten von ihrer Schwangerschaft und der Entbindung erzählt.”
    „Ich glaube, es ist so, dass die Grenze zwischen Wahrheit und Wunsch mit der Zeit immer mehr verschwimmt, meinte der Notar gütig. „Jetzt allerdings haben wir hier die Aufgabe, die Dinge wieder geradezurücken.”
    „Dreiundzwanzig Jahre”, sagte Clair nachdenklich. „Wie ist denn die Wahrheit überhaupt ans Licht gekommen?”
    „Durch die Tochter von Rosemary Owen, Rebecca. Vor ein paar Monaten ist Rosemary Owen gestorben, und Rebecca fand in ihrem Nachlass eine Art Tagebuch ihrer Mutter. Ich habe eine vollständige Kopie davon für Sie.” Er holte ein dickes, braun eingebundenes Heft hervor und schob es ihr über den Schreibtisch. „Rosemary hat alle Einzelheiten dieser verhängnisvollen Nacht und dessen, was unmittelbar darauf folgte, mit den Namen aller Beteiligten akribisch aufgeführt. Ich nehme an, dass sie es zu ihrem Schutz getan hat, denn sie
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