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Heißer Engel

Heißer Engel

Titel: Heißer Engel
Autoren: Lori Foster
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dich zählen solle.”
    Bei diesen Worten zuckte er tatsächlich zusammen, schloss die Augen und schwieg. Doch sie hatte kein Mitleid mit ihm. Nicht nach allem, was geschehen war. “Das ist aber nicht der Grund, warum der Name des Vaters nicht genannt ist. Erinnerst du dich daran, was du mir über deine Familie erzählt hast? Tja, ich liebe meinen Sohn und ich will ihn an niemanden verlieren – weder an dich noch an einen deiner verdammten Verwandten.”
    Seine Miene war undurchdringlich. Allmählich wuchs ihre Verärgerung. “Deine Mutter ist ein Drachen und besteht darauf, dass alle Leute sich nach ihren Regeln richten. Du meintest sogar, das sei der Grund dafür, dass dein Bruder so hart wurde und schließlich gegangen ist. Deine Familie macht mir ehrlich gesagt Angst.
Vor allem
dein Bruder.”
    Seine goldenen Augen wirkten mit einem Mal dunkler, fast bernsteinfarben. “Das ist lächerlich.”
    “Du hast gesagt, er sei der Einzige, der stark und unabhängig genug war, um die Firma ohne einen Blick zurück zu verlassen, seinen eigenen Weg zu gehen und dem Rest der Familie die Meinung zu sagen. Nach deinen Worten ist er auch der Einzige, der deine Mutter nervös machen und deine Schwester zum Weinen bringen kann. Dieser Mann kann alles erreichen, was er sich in den Kopf gesetzt hat, hast du behauptet. Und vor diesen Leuten soll ich keine Angst haben?”
    “Niemand kann meine Mutter nervös machen, und meine Schwester ist eine etwas jüngere Kopie von ihr. Nichts berührt sie wirklich.”
    Angel knöpfte ihren Mantel zu. “Dann hast du eben deine Meinung über ihn geändert. Für mich bedeutet das immer noch dasselbe. Ich werde nicht das Risiko eingehen, dass deine Familie versucht, ihn mir wegzunehmen. Ich will nicht, dass sie von meinem Baby wissen.”
    “Von
unserem
…” Er hielt inne, und sie sah, wie sein Adamsapfel auf- und niederhüpfte, als er schluckte. “Von
unserem
Baby.”
    Das war ein Punkt, der zu wichtig war, um ihn einfach zu übergehen. Sie ging zu ihm, ohne die Augen abzuwenden, auch wenn er versuchte, sie mit seinem Blick niederzuzwingen. Sie deutete auf seine Brust und zwang die Worte über ihre Lippen. “Ich weiß nicht, was für väterliche Gefühlswallungen dich auf einmal überkommen haben, aber versuch nicht, ihn mir wegzunehmen, Derek. Ich schwöre dir, dass ich so schnell verschwunden sein werde, dass du weder mich noch ihn jemals finden wirst. Ich kann das. Ich habe mir schon einen Plan zurechtgelegt.”
    “Nein.”
    Ungläubig sah sie ihn an. “Du kannst mir nichts befehlen! Nicht mehr. Was auch immer du für eine Macht über mich hattest – das hast du alles schon vor Monaten verspielt, als du die Schwangerschaft nicht anerkennen wolltest.”
    Er schrie nicht, sondern flüsterte beinahe. Und dieses Flüstern war wirkungsvoller, als eine erhobene Stimme es hätte sein können. “Ist das so? Warum bist du dann hier?”
    Sie musste gehen, jetzt, ehe sie sich selbst ein Bein stellte. Sie wandte sich zur Tür um. “Bei den Papieren und Fotos findest du eine Adresse. Ein Postfach.” Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu. “Ich bin mir sicher, dass du dich noch daran erinnerst. So kannst du mit mir in Kontakt treten.”
    “Gib mir deine Telefonnummer.”
    “Das werde ich nicht tun. Aber ich rufe dich bald an.”
    “Du spielst ein Spielchen mit mir, Angel. Und das gefällt mir nicht.”
    Ihre Hand lag bereits auf dem Türknauf, als Angel sich langsam umdrehte. “Das ist kein Spiel.” Als sie durch die Tür trat, sagte sie über die Schulter: “Und mir gefällt es auch nicht. Denk über das Baby nach, Derek. Denk darüber nach, was du unternehmen willst. Ich werde dich heute Abend anrufen. Wenn du dich an den Gedanken gewöhnt hast, können wir reden.”
    Er machte zwei schnelle Schritte auf sie zu. “Was ich unternehmen will?” Er runzelte die Stirn. “Willst du, dass ich dich heirate?”
    “Ha!” Zu diesem Witz fehlten ihr die Worte. Während sie die Tür hinter sich ins Schloss zog, entfuhr ihr leise und wütend: “Ich würde dich nicht mal heiraten, wenn du der letzte Mann auf Erden wärst.”
    Und sie wusste, dass er ihre unbedachten Worte gehört hatte, denn seine Faust krachte gegen die geschlossene Tür.
    Na ja, es war nicht ganz so gelaufen, wie sie es geplant hatte. Eigentlich war es überhaupt nicht so gelaufen, wie sie es geplant hatte. Sie hatte vorgehabt, ihn zu verführen, um sein Interesse wiederzugewinnen. Sie brauchte seine Hilfe, seinen
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