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Heißer Engel

Heißer Engel

Titel: Heißer Engel
Autoren: Lori Foster
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hätte er sie nach draußen begleiten können.
    Fast eine halbe Stunde lang kochte er innerlich vor sich hin, ehe Alec zurückrief und ihm die Adresse gab. Der Kerl, der Angel begleitet hatte, war tatsächlich ebenfalls in das Gebäude gegangen. Das Haus befand sich in einer der weniger verheißungsvollen Gegenden der Stadt. Dane zog seinen Mantel an und packte alles zurück in den Schuhkarton. Den Karton klemmte er sich unter den Arm. Er konnte nicht riskieren, irgendetwas hier zurückzulassen, wo seine Familie es eventuell finden konnte. Auf seinem Weg nach draußen schloss er das Büro ab.
    Angel Morris glaubte zu wissen, wie sie mit ihm umgehen musste, aber bei der Planung ihrer nächsten Schritte hatte sie im Hinterkopf, wie
Derek
reagieren würde. Dane war kein Spieler – er war es nie gewesen und würde es auch niemals sein. Seine Familie hatte das viel zu spät erkannt; je eher Miss Morris die Wahrheit über ihn herausfand, desto schneller konnten sie die Angelegenheit regeln. Er hatte vor, ihr noch an diesem Tag alles zu erklären.
    Da schon bald Thanksgiving war, hing an den meisten Häusern bereits die Weihnachtsdekoration. Alle Geschäfte, an denen er vorbeikam, hatten ihre Schaufenster geschmückt. Doch als er sich der Adresse näherte, die Alec ihm gegeben hatte, schwand die Weihnachtsstimmung in den Straßen zusehends dahin. Helle Lichter wurden von vernagelten Fenstern abgelöst. An den Türen sah man eher Graffitis als Kränze. Das ergab alles keinen Sinn. Dane wusste, dass Angel in einem exklusiven Apartmenthaus gewohnt hatte, als sie noch für die
Aeric Corporation
gearbeitet hatte. Er wusste auch, dass sie ihren Job verloren hatte, nachdem Derek Informationen von ihr genutzt hatte, um den Erfolg einer feindlichen Übernahme sicherzustellen. Aber ganz bestimmt war sie nicht mittellos. Immerhin hatte sie ein gutes jährliches Einkommen gehabt.
    Misstrauisch gegenüber den Bewohnern des Viertels, parkte Dane seinen Wagen in einem Parkhaus und legte die letzten Meter zu Angels Haus zu Fuß zurück. Der bitterkalte Novemberwind drang durch seine Kleidung, und er begann zu zittern. Doch das Ziel vor Augen ignorierte er die Kälte. Als er das gemauerte Dreifamilienhaus erreichte, das sich hinter der Adresse verbarg, die Alec ihm gegeben hatte, seufzte er erleichtert auf. Das Haus als “nett” zu bezeichnen, wäre zwar ein bisschen zu viel des Guten gewesen, aber es wirkte sicher und gepflegt und befand sich in einer ruhigen Sackgasse, in der ausschließlich ältere Häuser standen. Angel und sein Neffe sollten hier einigermaßen sicher sein.
    Zumindest so lange, bis er sie woanders untergebracht hatte.
    Die Eingangstür war nicht verriegelt. Er trat in das Foyer und warf einen Blick auf die Briefkästen. Den Namen Angel Morris konnte er nicht entdecken und er runzelte die Stirn. Dann sah er ein Schild mit der Aufschrift
A. Morton
und wurde hellhörig. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es sich dabei um Angel handeln musste. Warum sollte sie sich hinter einem falschen Namen verstecken, wenn es keinen Grund dafür gab? Er erinnerte sich, aus welchem Grund er dieses Spiel eigentlich begonnen hatte. Obwohl es offensichtlich war, dass sie nichts von Dereks Tod wusste, konnte er die Möglichkeit nicht abtun, dass sie vielleicht mitgeholfen hatte, ihn zu Fall zu bringen – wenn auch eventuell ohne ihr Wissen. Sie hatte sicherlich genügend Gründe, ihn zu hassen und ihn nicht mehr in ihrem Leben haben zu wollen. Und sie hatte erklärt, dass sie Angst vor seiner Familie habe. Also warum hatte sie ihn dann heute aufgesucht? Weil sie überrascht war, dass er
doch nicht
tot war? Hatte sie Kontakt zu einem Insider, der sie über seine Wiederauferstehung informiert hatte? Nur wenige Menschen waren in die genauen Umstände des besonderen Verhältnisses zwischen ihm und Derek eingeweiht.
    Nach der Apartment-Nummer auf dem Briefkasten befand sich die Wohnung im Erdgeschoss. Er ging zur entsprechenden Tür, klopfte und versuchte sich innerlich darauf vorzubereiten, Angel wiederzusehen. Sie hatte ihn wirklich aus dem Konzept gebracht, als sie so unglaublich sinnlich auf ihn reagiert hatte. Und tief in seinem Innern war er davon überzeugt, dass es nicht vorgetäuscht gewesen war. Allein die Erinnerung daran sorgte dafür, dass jeder Muskel in seinem Körper angespannt war.
    “Komm rein, Mick.”
    Dane biss die Zähne zusammen, und seine Stimmung sank. Also war der Kerl, der bei ihr gewesen war, jederzeit willkommen?
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