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Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Titel: Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis
Autoren: Heidi Rice
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Marlena.“
    Nate wurde sichtbar blass.
    Etwas verlegen stopfte Zane beide Hände in die hinteren Hosentaschen. „Und du bist nicht wie dein Alter. Wenn du es wärst, könnte ich mit dir echt nichts anfangen. Genau deshalb solltest du deinen Mist auch selbst auf die Reihe kriegen. Dazu brauchst du keinen professionellen Detektiv. Geh zu ihr und rede mit ihr! So einfach ist das.“ Er stieß einen leisen Fluch aus. „Wenn du nachher genauso schlau wie vorher bist, kann ich immer noch ein paar Anrufe für dich machen. Allerdings kann dir in dem Fall nur ein DNA-Test weiterhelfen. Und ich bin Ermittler, kein Arzt.“ Endlich erschien wieder das Grinsen auf seinem Gesicht. „Vielleicht findest du auch wieder eine nette Abstellkammer und wickelst die Kleine dort mal gründlich um den Finger?“
    „Toller Tipp, vielen Dank“, gab Nate ironisch zurück und konnte nicht verhindern, dass ihm schlagartig heiß wurde. „Das hat mich doch erst in diese Schwierigkeiten gebracht.“
    „Ach, stimmt ja“, lachte Zane mit Unschuldsmiene und trank den letzten Schluck aus seiner Bierflasche. „Viel Glück, mein Bester! Und Finger weg von dunklen Kammern!“
    Nachdenklich beobachtete Nate, wie sein Freund im Hinausgehen neben der Kellnerin stehen blieb und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Sie kicherte hell und boxte Zane spielerisch gegen den Arm. Verträumt sah sie ihm nach, während er durch die Eingangstür verschwand.
    Für Zane war alles natürlich ganz einfach. Er verstand die Frauen, hatte sie durchschaut, und es reizte ihn, ihre dunkelsten Geheimnisse aufzudecken und zu erforschen. Aber selbst einer wie er würde seine Probleme mit der unberechenbaren Tess Tremaine haben, davon war Nate überzeugt!
    Nate überprüfte mit seinem Smartphone noch einmal die Adresse, die sein bester Freund ihm geschickt hatte. Er parkte mit seinem Jeep in der breitesten Allee von Parnassus und starrte den Apartmentkomplex vor sich an. Vier-fünf-sechs Carl, Apartment zwei. Diese Adresse stand auf dem Führerschein von Miss Theresa Tremaine.
    Das Gebäude hatte eine zartgelb angestrichene Fassade, und an den großen Fenstern hingen weiße Fensterläden.
    Er sah die Straße hinunter zum kleinen japanischen Café an der Ecke. Das war doch verrückt! Wie konnte er ein Kind mit jemandem gezeugt haben, dessen Wohnung er noch nie betreten hatte?
    Nein, er wusste ja, wie es geschehen war. Die ganze Situation hatte trotzdem etwas Bizarres an sich. Nervös, aber auch etwas erregt rutschte er auf seinem Sitz hin und her. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Wahrheit sagte, war zwar sehr gering, aber es gab sie.
    Nach ihrem Kurzbesuch in seinem Büro hatte Tess nicht mehr versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, was seinen Verdacht eigentlich bestätigte. Sie war gekommen, um ihn nach Geld zu fragen. Und nachdem er nicht mitspielen wollte, entschied sie eben, ihr Glück woanders zu versuchen.
    Doch dann dachte er wieder an den verletzten und verzweifelten Ausdruck in ihren Augen, der ihm durch Mark und Bein gegangen war. Dieses Bild wurde er nicht mehr los, also gab es auch kein Zurück mehr. Er würde ein letztes Mal mit ihr sprechen, um auf Nummer sicher zu gehen.
    Entschlossen richtete er sich auf, als er plötzlich die schlanke Joggerin entdeckte, die gerade um die Ecke kam und jemandem im Café zuwinkte. Die weite Stoffhose saß so tief auf ihrer Hüfte, dass man unter dem engen Tanktop einen Streifen nackter Haut sehen konnte. Sie bewegte sich mit einer lockeren Grazie, als sie die Eingangsstufen zum Apartmentkomplex nahm, immer zwei auf einmal, und anschließend einen Blick auf ihre Armbanduhr warf. Oder wahrscheinlich war es eine Pulsuhr, wie Nate vermutete.
    Die Haare trug sie in einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden, die losen Strähnen wurden von einem Schweißband zurückgehalten. Ihr Gesicht lag im Schatten eines herunterhängenden Astes, aber er erkannte sie trotzdem sofort. Und in seinen Lenden wurde das Pochen deutlich stärker.
    Sie machte Dehnübungen, und er musste augenblicklich daran denken, wie sie ihre geschmeidigen Schenkel um seinen Körper geschlungen hatte. Dann streckte sie sich, gab an der Eingangstür einen Zahlencode ein und stieß sie mit der Schulter auf. Der leichte Stoß erinnerte Nate daran, wie er sie von innen gegen die Tür der Kammer …
    Entschlossen schüttelte er den Kopf und zwang sich, der Realität ins Angesicht zu blicken. Er war hier, um einiges zu klären, und das duldete weder Ablenkung noch Aufschub.
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