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Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Titel: Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis
Autoren: Heidi Rice
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den Fingern durch die Haare. Ihm gefiel Zanes Tonfall nicht, weil er die eigenen Zweifel noch anheizte. „Ich habe ein Kondom benutzt.“
    „Na und? Kondome sind nicht immer zuverlässig“, wandte der Freund ein und stellte nun auch sein Bier auf dem Tisch ab. „Wenn mir so etwas passieren würde, müsste ich auf jeden Fall eine Garantie haben, dass ich nicht der Vater bin.“
    Diese Antwort hatte Nate eigentlich erwartet, auch wenn sie ihm nicht gefiel. Die Umstände seiner eigenen Kindheit hatten ihn persönlich in Bezug aufs Kinderkriegen sehr hart gemacht. Für Nate gab es keine schlimmere Sünde, als seiner väterlichen Verantwortung nicht gerecht zu werden. Er selbst hatte aus genau diesem Grund einfach zu viel gelitten.
    „Deswegen kommst du ja jetzt ins Spiel“, sagte er eindringlich. „Ich will, dass du die Angelegenheit von einem deiner Leute überprüfen lässt. Finde heraus, ob sie tatsächlich schwanger ist. Und ob ich der Vater bin oder nicht. Ich zahle alles.“
    „Das halte ich für keine gute Idee.“
    „Was? Wieso nicht?“ Nate war verwirrt. Für ihn schien es die beste Lösung zu sein, Zane einzuschalten und mit dem Problem zu betrauen.
    Immerhin leitete dieser die größte, renommierteste Privatdetektei an der Westküste. Montoya Investigations befand sich in einem gläsernen Büro mit Ausblick auf Big Sur und hatte sich über die Jahre einen außergewöhnlich guten Ruf erarbeitet. Klasse, Effizienz und natürlich absolute Diskretion gehörten zum Firmencredo. Außerdem war Zane ihm noch etwas schuldig. Denn vor genau vier Jahren hatte Graystone Enterprises den Aufbau des Unternehmens finanziert. Da konnte Nate seinen besten Freund doch wohl um einen simplen Gefallen bitten?
    Schließlich waren die beiden schon oft gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Sie waren zusammen in dem gigantischen Haus an der Küste aufgewachsen, das Nates Urgroßvater gebaut hatte. Sie waren wie Brüder. Und in diesem Augenblick brauchte Nate einen Freund und nicht jemanden, der ihn in irgendeiner Form kritisierte!
    Zane blickte finster drein. „ Montoya nimmt solche privaten, häuslichen Aufträge nicht an, wenn es sich vermeiden lässt“, erklärte er sachlich. „Und deine Freundin auszuspionieren ist ein bisschen abgebrüht, findest du nicht?“
    Allmählich pochte ein unangenehmer Schmerz in Nates Schläfen. „Sie ist nicht meine Freundin“, stritt er ab. Allein bei der Vorstellung bekam er schon Beklemmungen.
    Außerdem war er nicht abgebrüht, sondern nur vorsichtig. Schließlich hatte er sich schon einmal die Finger verbrannt. Das würde ihm ganz sicher kein zweites Mal passieren, eher fror die Hölle zu!
    „Es geht hier nicht um ein wenig schmutzige Wäsche“, ereiferte er sich. „Ich muss unbedingt wissen, ob Tess Tremaine die Wahrheit sagt oder nicht. Du kannst dir doch wohl vorstellen, was für mich davon abhängt?“
    Er brauchte einen hieb- und stichfesten Beweis, dass sie ihn hinters Licht führen wollte. Erst dann konnte er die kurze, erotische Begegnung mit ihr endgültig für sich abschließen. Was war denn so falsch daran?
    „Verdammt, Nate! Wenn du die Wahrheit wissen willst, brauchst du doch nur mal aus deinem Elfenbeinturm herabzusteigen und eine Unterhaltung mit dieser Frau zu führen. So wie es jeder andere normale Mensch auch tun würde.“
    Bei diesem kaum versteckten Vorwurf zuckte Nate sichtlich zusammen und rieb seine feuchten Handflächen an seiner Jeans ab. „Ich bin nicht wie mein Vater“, verteidigte er sich und verspürte ein heftiges Schuldgefühl, wenn er an den Mann dachte, den sie beide so sehr verabscheuten.
    Zanes Gesicht war zu einer harten Miene erstarrt, und seine kristallblauen Augen glitzerten. „Ach, nein?“, brummte er. Dann zerrte er eine Zehn-Dollar-Note aus seiner Brieftasche und warf den Schein achtlos auf den Tisch.
    Unter der Tischplatte ballte Nate die Hände zu Fäusten. „Woher willst du wissen, dass sie mir gegenüber aufrichtig wäre?“, fragte er in einem letzten Versuch, den Kumpel auf die eigene Seite zu ziehen.
    Nate wusste nicht, ob er den Effekt, den Tess Tremaine auf ihn ausübte, ausreichend kontrollieren konnte. Es hatte sich bereits zweimal gezeigt, wie schnell seine Libido in ihrer Gegenwart die Oberhand gewann. Solange er nicht sicher sein konnte, sich selbst in Griff zu haben, würde er sich nicht in die Nähe dieser Sirene wagen!
    Sein Freund stemmte sich mit einem Seufzer hoch. „Weißt du, Mann, nicht jede Frau ist wie
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