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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens
Autoren: Annie West
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ihre Ruhe und Gelassenheit nur gespielt waren? Und selbst wenn, offensichtlich ließ sie sich nicht leicht einschüchtern. Das überraschte ihn. Er hatte ihr weder einen Funken Durchhaltevermögen und schon gar keinen Biss zugetraut und sah sich nun gezwungen, seine vorgefasste Meinung zu revidieren.
    „Was ist das?“, wollte Alissa wissen, nachdem sie die Augen wieder geöffnet und ihre Tasse abgestellt hatte. Ihr Kinn wies misstrauisch auf ein Schriftstück, das Dario auf den Tisch gelegt hatte.
    „Du musst es komplettieren, damit es heute noch ausgehängt werden kann.“ Aus seiner Tasche zog er einen goldenen Füllfederhalter, den er neben das sehr offiziell aussehende Dokument legte.
    Ein unbestimmtes Vorgefühl krampfte Alissas Magen zusammen. Sie konnte ihm nicht einfach das Anwesen überschreiben, und das wusste er nur zu gut. Aber was sonst sollte sie unterzeichnen? Widerstrebend beugte sie sich ein Stück vor, um den Text entziffern zu können.
    Es war ein Aufgebot!
    Dieses Formular kannte sie sehr gut, weil sie es erst vor Kurzem zusammen mit Jason ausgefüllt hatte! Doch diesmal standen dort andere Namen … besser gesagt, ein anderer Name neben dem der Braut:
    Alissa Serena Scott und Dario Pasquale Tommaso Parisi.

3. KAPITEL
    „Das kann unmöglich dein Ernst sein!“
    Vor lauter Erregung ging auch sie plötzlich zum vertraulichen du über. Ob es daran lag, dass sie jetzt schon wie ein altes Ehepaar miteinander stritten, noch bevor sie überhaupt vor dem Altar standen?
    Während sie in seine schwarze Augen schaute, sank Alissas Herz. Denn es war sehr wohl sein Ernst. Dario Parisi wollte sie tatsächlich heiraten, um an das sizilianische Castello zu kommen, das er als sein naturgegebenes Erbe ansah.
    Und damit drohte ihr nach all den Jahren erbitterten Widerstands gegen die manipulativen Verschwörungspläne ihres Großvaters genau das Schicksal, das sie mit aller Macht hatte abwenden wollen. Sollte sie wirklich Darios Antrag annehmen und damit seine aristokratische Familie zwingen, eine Mangano in ihren illustren Zirkel aufzunehmen? Sollte sie einen Ehemann akzeptieren, der ebenso gefährlich und hassenswert war wie der alte Despot, der ihr das Leben zur Hölle gemacht hatte?
    „Deine Zurschaustellung weiblicher Empörung ist wirklich anrührend“, spottete Dario. „Aber absolut verschwendet. Du hättest es auf die leichtere Art haben können, wie du weißt. Stattdessen hast du den harten Weg gewählt.“
    Alissas Kopf schoss nach oben, und in ihren blauen Augen blitzte es. „Willst du etwa mich für dieses … Desaster verantwortlich machen?“
    „Wem der Schuh passt …?“
    Während er an seinem Espresso nippte, wirkte er wie ein Model in einem Hochglanzmagazin. Allerdings hätte kein bezahltes Fotomodel diesen berechnenden, selbstzufriedenen Zug um die Mundwinkel, dachte Alissa zynisch.
    „Wir könnten schon seit Jahren verheiratet sein“, erinnerte Dario sie. „Seit damals, als ich dem Geistesblitz deines Großvaters zugestimmt hatte.“
    Ein Geistesblitz ihres Großvaters!
    In Wirklichkeit hatte Dario sich erst für die abstruse Heiratsidee interessiert, nachdem Gianfranco ein fantastisches Angebot nach dem anderen für den sizilianischen Besitz ausgeschlagen und darauf beharrt hatte, der einzige Weg dorthin führe über eine Ehe mit seiner Enkelin.
    Dagegen hatte sich Alissa von der ersten Sekunde an gewehrt und bitter dafür bezahlen müssen. Wieder massierte sie unbewusst ihr Handgelenk. Eine nervöse Geste, deren sie sich erst bewusst wurde, als sie Darios forschenden Blick auf ihren Händen spürte.
    „Doch damals schien dein Bedarf an Geld noch nicht so dringend gewesen zu sein, zumal Gianfranco noch lebte und dich unterstützen konnte.“
    Fast wäre Alissa ein bitteres Auflachen entschlüpft. Ihr Großvater und sie unterstützen!
    „Vielleicht wollte ich dich einfach nur nicht heiraten?“, gab sie zu bedenken und legte die gefalteten Hände auf den Tisch. Ihr reichte dieses alberne Spiel. Wenn sie doch nur einen Funken Verständnis in seinem harten Blick entdecken könnte. Doch sie erhielt als einzige Antwort ein zynisch amüsiertes Zucken seiner Mundwinkel.
    „Das ist dir völlig egal, oder?“, fauchte sie.
    „Unsere Heirat ist keine Verbindung gleichgesinnter Partner und schon gar nicht die Besiegelung einer romantischen Liebe, sondern rein geschäftlicher Natur. Lägen die Dinge anders, würde es mir nicht im Traum einfallen, ausgerechnet dich zu meiner Frau zu
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