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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens
Autoren: Annie West
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machen.“
    Ohne Vorwarnung beugte er sich über den Tisch und kam ihrem Gesicht ganz nah. „Du hättest das Angebot annehmen sollen, das ich dir nach dem Tod deines Großvaters gemacht habe. Heirat, eine schnelle, unkomplizierte Scheidung und als Gegenleistung für deinen Anteil am Castello ein nettes finanzielles Polster, das deine gesamte Zukunft abgesichert hätte.“
    Abgesehen von der Tatsache, dass sie weder mit dem sizilianischen Besitz noch mit Dario Parisi etwas zu tun haben wollte. Reichtum, und erst recht einer, an dem solche Fesseln hingen, bedeutete ihr gar nichts. Darum hatte Alissa auch sofort abgelehnt, als der Rechtsanwalt ihr nach dem Tod ihres Großvaters von Darios erneutem Antrag erzählte.
    „Ich will den Besitz gar nicht haben“, murmelte sie.
    „Ich weiß, dass dir nichts an dem Castello liegt. Aber du dachtest, du könntest Gianfrancos letzten Willen geschickt umgehen und so allein in den Genuss des Erbes kommen, ohne mit mir teilen zu müssen. Geldgier scheint in deiner Familie das stärkste Gen zu sein.“
    „Das sagst ausgerechnet du ?“, fuhr Alissa empört auf und kam ihm dabei so nah, dass sie die elektrische Spannung zwischen ihnen unmöglich ignorieren konnte. „Du würdest doch alles tun, um dein verdammtes Castello zu bekommen!“
    Wie gebannt schaute sie in seine schwarzen Augen. Gleichzeitig machte sie der würzig herbe Duft dieses Mannes ganz schwindelig. Alle Alarmglocken in ihrem Hinterkopf begannen zu schrillen, doch als sie sich abwenden wollte, war es zu spät.
    Blitzartig umfasste Dario ihre Handgelenke und hielt sie fest. „Keine Frage, dass auch der Hass auf meine Familie Teil deines Erbes ist“, sagte er heiser. „Sonst wärst du nicht so entschlossen zu behalten, was mir gehört.“
    „Nein, ich wollte nur nicht dein verdammtes Geld haben“, widersprach sie ihm hitzig. Zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, als sie von Donnas schier aussichtsloser Lage erfuhr. Verbissen versuchte Alissa, sich aus Darios stählernem Griff zu winden, doch er gab sie nicht frei. Auf einen unbeteiligten Beobachter mussten sie wie ein Liebespaar wirken.
    „Lüg mich nicht an. Immerhin bist du bis vor Kurzem in Geld geschwommen. Plötzlich mittellos und ganz allein zu sein hat dir wahrscheinlich eine Heidenangst eingejagt. Außerdem war es sicher ein ziemlicher Schock zu erfahren, dass Gianfranco den größten Teil seines Besitzes der Kirche vermacht hat. Offenbar bist du in seiner Gunst gefallen …“
    „Das kann man so sagen“, murmelte sie bitter.
    Dario lachte. „Ich kenne deine … Gewohnheiten, Alissa. Sie sind nicht ganz billig.“ Mit jedem Wort hatte seine Miene sich mehr verhärtet. „Auch wenn es so aussieht, als hättest du dich inzwischen gefangen, zeugt deine wenig rühmliche Erfahrung mit Designerdrogen von einem zwar nicht besonders exklusiven, aber ziemlich kostspieligen Geschmack.“
    Davon wusste er also auch? Eine Welle von Übelkeit krampfte ihren Magen zusammen, während ungebetene, quälende Erinnerungen sie überfielen. In ihrem Mund spürte sie den bitteren Geschmack von Galle. Dieser Mann glaubte, ihre Vergangenheit zu kennen, verurteilte sie dafür und wollte sie trotzdem heiraten! Das war doch krank!
    Am liebsten hätte sie ihm entgegengeschleudert, dass sie noch nie in ihrem Leben Drogen genommen hatte. Aber das konnte sie nicht. Das durfte sie nicht!
    Es gab nur eine Person außer ihr, die die Wahrheit kannte. Und Alissa hatte geschworen, sie zu schützen, selbst wenn sie damit ihren eigenen Ruf aufs Spiel setzte. Ohne zu zögern hatte sie Schuld und Schande auf sich genommen und die unausweichlichen Konsequenzen klaglos akzeptiert.
    Inzwischen war es zu spät und sinnlos, irgendetwas daran ändern zu wollen. Davon abgesehen würde Dario Parisi ihr ohnehin nicht glauben, egal was sie ihm erzählte.
    „Du hast Nachforschungen über mich angestellt?“, fragte sie mit flacher Stimme.
    „Natürlich“, kam es prompt zurück. Herausfordernd strich er mit dem Daumen über die zarte Haut an ihrem Handgelenk, und Alissa spürte entsetzt ein verräterisches Prickeln. „Selbst wenn es um mein Geburtsrecht geht, würde ich keine Ehe eingehen, ohne alles über meine Braut zu wissen.“
    Sie saß in der Falle. Verbissen versuchte sie noch einmal, ihm die Hände zu entziehen, doch er hielt sie so fest, dass sie sich nur selbst wehtat. Also gab Alissa auf und fühlte, wie sich kleine Schweißperlen auf ihrer Oberlippe bildeten, während Dario sie scharf
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