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Heirat nicht ausgeschlossen

Heirat nicht ausgeschlossen

Titel: Heirat nicht ausgeschlossen
Autoren: Penny Jordan
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Normalerweise überlegte sie nämlich nicht lange, was sie anziehen sollte, weil sie sich in erster Linie selbst gefallen wollte und nicht irgendeinem Mann. Trotzdem legte sie das weite Baumwollkleid, das sie ursprünglich hatte tragen wollen, wieder weg und entschied sich für ein etwas gewagteres Modell mit nur einem Träger aus schwarzem Jersey, das sie aus einem Impuls heraus erst in letzter Minute eingepackt hatte.
    Star hatte es wie das Kleid, das sie auf der Feier getragen hatte, in Mailand gekauft. Ihrer Meinung nach verstanden die italienischen Modemacher es nämlich am besten, mit ihren Kreationen die Sinnlichkeit einer Frau zu unterstreichen.
    Das Kleid war zwar sehr figurbetont, aber nicht aufreizend. Und seine Trägerin zeigte gerade so viel Haut, um die Männer auf subtile Art zu verwirren und den Neid der anderen anwesenden Frauen zu wecken.
    Star hatte sich das Haar zu einem lockeren Knoten aufgesteckt und nur wenig Schmuck angelegt – einen Armreif und dazu passende schwere goldene Ohrringe.
    Sie wollte gerade ihr Lieblingsparfum auftragen, als sie plötzlich innehielt. Statt es wie sonst auch auf die Handgelenke zu tupfen, sprühte sie es in die Luft und ging anschließend durch den feinen Sprühnebel hindurch. Auf diese Weise würde der Duft so flüchtig sein, dass man schon nahe an sie herankommen musste, um ihn überhaupt wahrzunehmen – sehr nahe sogar.
    Zufrieden lächelnd nahm sie ihre Handtasche und ging zur Tür. Sie blieb jedoch stehen und ging zurück zum Bett, um dort ebenfalls noch einmal auf den Zerstäuber zu drücken.
    Er mochte also Rosen, die dufteten, nicht? An diesem Abend sollte er sich jedenfalls nicht beklagen. Lächelnd verließ sie das Zimmer.
    Wer auch immer für die Innenausstattung des Hotels verantwortlich zeichnete, hatte offenbar ein Faible für die Zeit des Sezessionskriegs und eine romantische Ader, denn die ganze Atmosphäre erinnerte an den Film “Vom Winde verweht”. Die Aufzüge befanden sich in einem niedrigen Zwischengeschoss, sodass man das Foyer nur über eine geschwungene Treppe erreichen konnte.
    Es gab zwar noch moderne Aufzüge, die versteckt an der Seite des Foyers lagen, doch Star fand, dass sie durchaus Gebrauch von den Requisiten machen konnte, die ihr zur Verfügung standen. Als sie für einen Moment am Treppenabsatz stehen blieb, vermied sie es tunlichst, nach unten ins Foyer zu blicken, um sich zu vergewissern, dass Kyle dort auf sie wartete und sie auch sah. Schließlich schritt sie mit der Haltung eines Topmodels die Treppe hinunter.
    Kyle sah sie tatsächlich. Während er sie betrachtete, ging ihm durch den Kopf, dass sie so aussah, wie er sich eine Göttin aus der griechischen Mythologie vorstellte – fast übermenschlich, weil sie perfekt die geheimnisvolle Frau verkörperte. Ihr Profil wirkte wie gemeißelt, ihr Blick war abwesend, und ihr Körper … Kyle riss sich zusammen und zwang sich, nicht daran zu denken, was sich unter dem fließenden schwarzen Stoff verbarg.
    Sobald Star unten angekommen war, ging er auf sie zu. Zuerst hätte sie ihn beinah nicht erkannt, weil sie aus irgendeinem Grund erwartet hatte, dass er immer noch Jeans und ein weißes T-Shirt trug. Umso überraschter war sie über seinen Anblick, denn er trug einen tadellos sitzenden Abendanzug. Er sah darin noch größer und breitschultriger und irgendwie auch unnahbarer aus, fast ein wenig furchterregend.
    Bewusst verdrängte sie diese Gedanken wieder, indem sie sich sagte, dass ihre Fantasie mit ihr durchgehe. Er war immer noch derselbe Mann, egal, was er trug, und egal, welches Image er sich damit verlieh. Charakterlich unterschied er sich überhaupt nicht von seinen Geschlechtsgenossen, und irgendwann würde sich zeigen, dass er genauso treulos und nichtsnutzig war wie diese, auch wenn er es leugnete.
    “Mach nicht dieselben Fehler wie ich”, hatte ihre Mutter ihr in ihrem Kummer und Zorn gesagt, nachdem ihr Vater sie verlassen hatte. “Du darfst nie einem Mann vertrauen, Star. Irgendwann wird er dich doch nur verletzen.”
    Star, die damals sechs Jahre alt gewesen war, hatte sich die Worte ihrer Mutter zu Herzen genommen und daraus gelernt.
    Kyle war jetzt nur noch wenige Schritte von ihr entfernt, sodass Star ihm in seine unglaublich blauen Augen schauen konnte.
    Da er ihren Blick ernst erwiderte, statt sie unverhohlen zu mustern, zog sie die Augenbrauen hoch und gab ihm im Geiste einen Punkt für sein Taktgefühl.
    “Wir haben uns immer noch nicht miteinander
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