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Heirat nicht ausgeschlossen

Heirat nicht ausgeschlossen

Titel: Heirat nicht ausgeschlossen
Autoren: Penny Jordan
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zwischen dir und Chris?”
    “Gut”, erwiderte Sally schnell.
    Star kannte sie wirklich gut – manchmal sogar zu gut. Sie wusste genau, wie sie sie treffen konnte. Daher tröstete es Sally auch nicht, dass Star immer in die Offensive ging, wenn man sie an ihrem wunden Punkt traf. Sie hasste es nämlich, wenn man sie auf ihre Gefühle ansprach, und schoss dann sofort zurück.
    Es war nicht so, dass in ihrer Beziehung zu Chris etwas nicht stimmte, wie Sally sich schnell versicherte. Chris hatte in letzter Zeit zwar oft Überstunden gemacht und war selten zu Hause gewesen, aber …
    Plötzlich merkte sie, dass Star in eine andere Richtung schaute. Als Sally sich umdrehte, konnte sie jedoch nichts Außergewöhnliches entdecken.
    “Ich muss jetzt gehen”, erklärte sie. “Chris wundert sich bestimmt schon, wo ich bleibe.”
    “Ja.” Star erwiderte ruhig den Blick eines Gastes, der sie anerkennend ansah.
    Er hatte sie schon den ganzen Nachmittag angeschaut, obwohl er in Begleitung einer Frau war, die ihm nicht von der Seite wich. Sie hatte zwei Mädchen bei sich, die ihr sehr ähnlich sahen. Ob der Mann der Vater der Kinder war? Star zuckte die Schultern. Was ging sie das an?
    Sie war nicht der Typ, der den Männern anderer Frauen schöne Augen machte, weil sie die Herausforderung liebte. Andererseits war sie der Meinung, dass es nicht ihre Aufgabe war, bei anderen den Moralapostel zu spielen.
    Als sie um die zwanzig gewesen war, hatte sie eine Phase durchlebt, in der sie sexuell viel experimentiert und daher auch oft den Partner gewechselt hatte. Jetzt dagegen war sie so wählerisch, dass man ihr sogar nachsagte, zu anspruchsvoll zu sein. Sie lebte nach ihren eigenen Regeln und Wertvorstellungen, und diese entsprachen nicht unbedingt den gesellschaftlichen Normen, die angeblich für die Mehrheit maßgebend waren.
    Zum einen mussten ihre Partner gesund sein und gegebenenfalls auch dazu bereit, es mit einem ärztlichen Attest nachzuweisen. Außerdem mussten sie akzeptieren, dass sie lediglich Sex mit ihnen haben wollte.
    Was ihre Sexualität betraf, so hatte Star keine Hemmungen oder Komplexe. Warum hätte sie die auch haben sollen? Ihrer Meinung nach hatten Frauen genauso das Recht auf sexuelle Erfüllung wie Männer, sodass es viel eher eine Sünde gewesen wäre, sich dieses Vergnügen zu versagen, als sich irgendwelchen überholten Moralvorstellungen zu unterwerfen. Die waren den Frauen ohnehin von den Männern aufgezwungen worden, damit diese ihre Sexualität ausleben konnten.
    Und nicht zuletzt mussten ihre Partner sich damit abfinden, dass es Zeit war, sich voneinander zu trennen, sobald der erotische Reiz verflogen war.
    In letzter Zeit allerdings schlief Star vorwiegend allein in ihrem Bett. Und wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, musste sie zugeben, dass es ihr mittlerweile sogar lieber war.
    Als ihr Vater ihre Mutter verlassen hatte, hatte diese sehr darunter gelitten, und es war ihr finanziell sehr schlecht gegangen. Obwohl Star damals noch jung gewesen war, hatte sie sich geschworen, dass ihr so etwas nie passieren würde und sie nie von irgendjemandem abhängig sein wollte – weder finanziell noch gefühlsmäßig. Ihre Mutter hatte sich ständig von Neuem verliebt und wieder geheiratet, in der Hoffnung, jemanden zu finden, der ihrem Leben wieder einen Sinn gab.
    Drei Monate zuvor, an ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag, hatte Star Bilanz gezogen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass sie mit sich und ihrem Leben zufrieden sein konnte.
    “Mom, ich muss zur Toilette …”
    Als eines der Mädchen laut schrie, wurde ihre Aufmerksamkeit wieder von der Familie beansprucht, die Star vorher beobachtet hatte.
    Der Mann – vermutlich der Vater der Kinder – hatte offenbar mehr Interesse an ihr und achtete kaum darauf, was seine Frau sagte.
    “Clay, Ginny muss zur Toilette”, hörte Star sie sagen.
    “Dann geh doch mit ihr”, entgegnete er ungeduldig und schüttelte den Kopf, als die Frau verlangte, er solle sie begleiten.
    Schließlich gab sie nach und ging mit den Kindern über den Rasen zum Haus. Der Blick, den der Mann daraufhin Star zuwarf, war für sie nichts Neues, denn viele Männer hatten sie schon so angeschaut.
    Der Mann wartete kaum, bis seine Frau und seine Kinder außer Sichtweite waren. Dann kam er auf Star zu.
    Er war recht attraktiv, allerdings nicht so attraktiv, wie er offenbar annahm. Dennoch mochte sie es, wenn Männer ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Egoismus
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