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Heirat nicht ausgeschlossen

Heirat nicht ausgeschlossen

Titel: Heirat nicht ausgeschlossen
Autoren: Penny Jordan
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einen Schritt nach links, woraufhin er ihr wieder den Weg versperrte.
    “Sie stehen mir im Weg”, informierte sie ihn scharf.
    “Ihr Glas ist leer”, meinte er ungerührt. “Lassen Sie mich Ihnen einen neuen Drink holen.”
    “Danke, das kann ich selbst. Und ich kann mir auch alles andere holen, wonach mir der Sinn steht.”
    Statt beleidigt zu sein, lachte er.
    “Ach, Sie sind wütend auf mich wegen Clay.” Er schüttelte wissend den Kopf. “Das tut mir leid, aber Sie wären sowieso enttäuscht gewesen. Er ist nicht …”
    “Tatsächlich?”, entgegnete sie scharf. “Sie haben offenbar eine sehr gute Beobachtungsgabe, wenn Sie nach einem Blick wissen, was Ihr Gegenüber will.”
    “Er ist ein verheirateter Mann”, erwiderte er leise, und der humorvolle Ausdruck in seinen Augen verschwand. Seine Augen waren tiefblau und von dichten dunklen Wimpern gesäumt. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund verspürte Star den unwiderstehlichen Drang, seine Wimpern zu berühren, um zu feststellen, ob sie genauso weich waren, wie sie aussahen.
    “Ja, das hatte ich angenommen”, bestätigte sie. “Und deswegen war er für mich ja auch so interessant”, fügte sie hinzu. Niemand, wirklich niemand hatte das Recht, über sie zu bestimmen, und sie würde dafür sorgen, dass dieser Möchtegernritter in seiner schimmernden Rüstung es merkte.
    “Verheiratete Männer sind die besten Liebhaber”, fuhr sie herausfordernd fort. “Sie sind normalerweise so dankbar, wenn sie eine leidenschaftliche Geliebte im Bett haben, nachdem ihre Frauen sie auf sexuellen Entzug gesetzt haben. Und wenn der Spaß vorbei ist, kann man sie nach Hause schicken.”
    “Spaß? Sie betrachten Sex als Spaß?”, erkundigte der Mann sich scharf. “Ist es für Sie ein Freizeitvergnügen wie zum Beispiel Baseball?”
    “Ja.” Es gefiel ihr, sein Selbstbewusstsein zu erschüttern. “Für Sie etwa nicht?”, erkundigte sie sich spöttisch.
    “Nein. Wenn keine Liebe im Spiel ist – all das, was zwei Menschen miteinander verbindet –, ist Sex für mich wie eine Blume ohne Duft: zuerst ganz reizvoll, aber bei näherer Betrachtung enttäuschend.”
    “Das hängt doch von der Einstellung ab”, wandte Star ein und fuhr auf seinen fragenden Blick hin fort: “Davon, ob man überhaupt eine duftende Blume will. Manche Leute wollen es gar nicht, weil sie allergisch darauf reagieren.”
    Typisch, dachte sie bedauernd. Wer immer dieser Mann sein mochte, er verfügte über all die äußeren Eigenschaften, die sie am attraktivsten fand. Es war nur schade, dass er diesen Eindruck verderben musste, indem er den Mund aufmachte und seine Meinung zum Besten gab. Plötzlich kam ihr ein amüsanter Gedanke. Dieser Mann hatte eine Strafe verdient, weil er sich in ihre Angelegenheiten eingemischt hatte und den Moralapostel spielte. Und sie konnte ein bisschen Spaß gebrauchen.
    Star konnte sich nicht entsinnen, wie lange es her war, dass sie ihre Energie nicht in ihre Arbeit gesteckt hatte. Sie erschrak, als ihr einfiel, dass es fast zwei Jahre her war, seit sie mit Jean Paul Schluss gemacht hatte.
    Seit fast zwei Jahren lebte sie enthaltsam! Das war erstaunlich. Oh ja, es ist höchste Zeit, dass ich etwas Spaß habe, dachte sie.
    Dieser Mann glaubte also nicht an Sex ohne Gefühle. Und sie glaubte ihm nicht. Zweifellos war das ein gutes Argument für ihn, um anderen Frauen etwas vorzugaukeln, aber sie fiel nicht darauf herein. Kein Mann sehnte sich wirklich nach einer Beziehung fürs Leben. Kein Mann sehnte sich wirklich nach der ewigen Liebe einer Frau. Vielleicht behauptete er das am Anfang einer Beziehung, doch früher oder später würde seine eigentliche Natur durchbrechen, und er würde nach einer neuen Herausforderung suchen. Das hatte sie oft genug bei anderen Leuten miterlebt.
    Ja, es wäre amüsant, diesem Mann eine Lektion zu erteilen und ihn so weit zu bringen, dass er zugeben musste, wie gut Sex sein konnte, wenn keine Gefühle im Spiel waren.
    “Normalerweise vertreten die Frauen diesen Standpunkt.” Star schlug einen sinnlichen Tonfall an und warf ihm einen aufreizenden Blick zu, während sie mit ihrem leeren Glas spielte. “Ich glaube, ich nehme doch noch einen Drink.”
    Es spielt überhaupt keine Rolle, wie plump man vorgeht oder wie unaufrichtig man ist, dachte sie grimmig, als er sie zu einem Kellner führte, der mit einem Tablett voller Gläser auf dem Rasen stand. Die Männer fielen immer darauf herein und fraßen den Köder, an dem
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