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Heirat nicht ausgeschlossen

Heirat nicht ausgeschlossen

Titel: Heirat nicht ausgeschlossen
Autoren: Penny Jordan
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bekannt gemacht”, erklärte er, während er auf sie zukam. “Kyle … Kyle Henson.” Er streckte ihr die Hand entgegen.
    “Star … Flower”, erwiderte sie trocken und zuckte wegwerfend die Schultern. “Eine Dummheit meiner Mutter – und leider nicht ihre einzige.”
    “Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht ganz folgen”, meinte er.
    “Das war ein Witz. Allerdings offenbar kein sehr guter. Ich wollte sagen, dass meine Mutter eine noch größere Dummheit begangen hat, als sie meinen Vater geheiratet hat.”
    “Ah, Sie verstehen sich anscheinend nicht gut mit ihm.”
    “Doch, ganz gut”, konterte sie. “Zumindest so gut wie seine anderen Kinder, von denen er ungefähr ein halbes Dutzend haben dürfte, und vielleicht sogar besser als die meisten von ihnen. Ich kenne ihn nämlich am längsten und hatte daher am meisten Zeit, mich an seine … Eigenheiten zu gewöhnen.”
    “Sie mögen ihn nicht”, folgerte Kyle.
    “Nein, ich mag ihn nicht”, bestätigte sie. “Na los”, fügte sie spöttisch hinzu, während sie gemeinsam zur Bar gingen. “Erzählen Sie mir, wie schockiert Sie darüber sind und wie sehr Sie Ihre wunderbaren Eltern lieben. Und selbstverständlich haben Sie wunderbare Eltern.” Star lächelte schwach.
    Natürlich hatte ein Mann wie er wunderbare Eltern: eine Mutter, die ihn über alles liebte und verwöhnte und ihn in dem Glauben erzogen hatte, er sei der wunderbarste Mensch auf der Welt. Sein Vater war vermutlich streng, aber stolz auf ihn und hatte ihm stets das Gefühl vermittelt, er sei unbesiegbar und könne tun und lassen, was er wolle.
    “Nein, wunderbar waren sie nicht”, antwortete Kyle ruhig. “Sind Sie Fremden gegenüber eigentlich immer so offen?”
    “Nein.” Star lächelte ihn bewusst verführerisch an. Sie hatte ihn ein bisschen ärgern und schockieren wollen, doch nun musste sie eine andere Richtung einschlagen. Er hatte ganz anders reagiert, als sie erwartet hatte, und da er anscheinend keine Notiz von ihren körperlichen Reizen nahm, musste sie ihn verführen.
    In der Bar bestellten sie sich beide eine Weinschorle, bevor sie sich an die Theke setzten und die Speisekarte studierten.
    Star merkte zwar, dass sie einiges Aufsehen erregte, ließ es sich aber nicht anmerken. Kyle, der sie aufmerksam betrachtete, fragte sich ironisch, wie lange sie wohl gebraucht haben mochte, um sich diesen Schutzpanzer zuzulegen. Sie wirkte ausgesprochen cool und selbstbewusst.
    Mit ihren Worten über ihre Eltern und besonders über ihren Vater hatte sie ihn bewusst provoziert, und er hatte den Eindruck, dass seine Antwort auf die Frage nach seinen Eltern sie ziemlich aus der Fassung gebracht hatte.
    Obwohl sie einerseits so viel von sich preisgab, spürte er doch, dass sie eigentlich sehr verschlossen war.
    “So.” Er legte seine Speisekarte auf die Theke und lächelte Star an. “Erzählen Sie mehr von Ihrer Familie. Sie scheint ziemlich interessant zu sein.”
    “Interessant?” Star zog die Augenbrauen hoch und bedachte ihn mit einem ironischen Blick. “Meine Mutter versucht gerade, über eine traumatische Affäre mit dem Sohn einer ihrer ältesten und besten Freundinnen hinwegzukommen. Es soll niemand wissen, aber natürlich ist es ein offenes Geheimnis. Meine Mutter könnte nicht einmal dann ein Geheimnis für sich behalten, wenn ihr Leben davon abhängen würde, und sie sieht anscheinend nicht, dass sie in ihr Unglück rennt. Sie wird ihre Freundin verlieren, und was ihren jugendlichen Liebhaber betrifft …”
    “Sie sind damit nicht einverstanden?”
    Star schaute ihn an. “Es geht nicht darum, ob ich damit einverstanden bin oder nicht”, erklärte Star, “sondern vielmehr darum, dass irgendjemand die Scherben wieder aufsammeln muss, die meine Mutter jedes Mal mit ihrem Gefühlschaos verursacht.”
    “Sind dieser Jemand möglicherweise Sie?”
    Diesmal konnte sie ihm beim besten Willen nicht antworten. Nicht einmal jetzt konnte sie über die Angst und die Schuldgefühle sprechen, die sie damals verspürt hatte. Sie hatte sich gefürchtet, weil sie niemanden gehabt hatte, an den sie sich wenden konnte. Die Erkenntnis, dass sie eher ihrer Mutter Rückhalt gab als umgekehrt, versetzte sie sogar heute noch manchmal in Panik.
    “Warum reden wir nicht von Ihnen?”, schlug Star sanft vor. “Sicher ist das viel … interessanter.”
    Sie hob ihr Weinglas an den Mund und schaute Kyle an, während sie langsam einen Schluck trank. Danach ließ sie die Lippen leicht
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