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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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ein Schrei über die Mathildenhöhe. Das passierte dann, wenn ein Kind den Boulespielern zu nahe gekommen war. Boule war eine wirklich ernste Angelegenheit, glaubte man den Männern, die sich jeden Sonntag dieser Freizeitgestaltung hingaben.
    Beim Betrachten dieser Idylle schmiedete Eva einen todsicheren Plan. Sie zog sich den leichten beigefarbenen Sommeranzug an und ging langsam durch die Bibliothek in die Garage. Dort band sie sich ein seidenes, farblich passendes Kopftuch um, um ihre akkurat sitzende Frisur zu schützen. Anschließend setzte sie ihre exklusive Sonnenbrille von Dior auf und streifte sich die roten Nappalederhandschuhe, ebenfalls von Dior, über. Beides waren Geschenke von Hermann. Zur Wiedergutmachung, da er im vergangenen Monat ein gemeinsames Abendessen bei Tiziano`s, dem neuen Italiener, in Wiesbaden versäumt hatte. Er hatte sie schändlich versetzt. Eine kaum wiedergutzumachende Schmach für Eva .
    Als sie an diesem Abend allein nach Hause gekommen war, war ihr bewusst geworden, wie groß die Villa tatsächlich war. Einsam und verlassen hatte sie sich gefühlt in diesem riesigen Haus. Sie hatte vor dem marmorverkleideten Kamin gestanden und an den schönsten Abend ihres Lebens zurückgedacht. An jenen Abend, als Hermann ihr an diesem Kamin einen Heiratsantrag gemacht hatte. Damals hatte er sie auf Händen getragen, ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Sie waren überglücklich gewesen. Wie unwirklich kam ihr die Situation heute vor.
    Hermann war eigentlich kein romantischer Mann, sofern es die überhaupt gab. Er sagte stets geradeheraus und ohne große Umschweife, was er wollte.
    Doch in dieser besonderen Situation war er unbeholfen gewesen, eine Eigenschaft, die Eva niemals bei ihm vermutet hätte. Das hatte ihn für sie nur noch anziehender werden lassen.
    An alles hatte er gedacht. Kalter Champagner aus bestem Jahrgang, tiefrote Rosen, das Licht, die Wärme des Feuers und sie beide ganz allein.
    Er fragte sie zaghaft und schüchtern, ob sie seine Frau werden wolle. Als habe er Angst, sie könne Nein sagen.
    Mit zitternden Händen griff er nach der kleinen roten Schatulle, die er vorher auf dem Kaminsims versteckt hatte. Als er im Begriff war, sie zu öffnen, hielt Eva die Luft an. Zu überwältigend war dieser Moment. Der Anblick eines funkelnden Einkaräters nahm ihr den Atem. Hatte der Feuer! Der Ring – und auch Hermann. Hermann war aufgeregt, das erkannte sie eindeutig an seiner Hose.
    Sie war lediglich imstande, ein zartes »Ja« zu hauchen.
    Das Feuer loderte im Kamin. Das flauschige Fell auf dem Boden fühlte sich wunderbar weich an. Sie schauten sich tief in die Augen, die Münder erwartungsvoll geöffnet. Sie lächelte ihn wortlos an, knöpfte sein Hemd auf und entblößte seine starke, haarlose Brust. Der Anblick ließ Evas Temperatur ansteigen.
    Er nickte ihr ermutigend zu und flüsterte in ihr Ohr: »Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich will!«
    Doch, die hatte sie, es ging ihr nicht anders. Sie war ebenfalls wie von Sinnen. Bei seinen Worten machte sich ihre Venus bemerkbar. Schon oft hatte sie sich diese Situation vorgestellt, aber sie hatte bisher Angst vor der Umsetzung gehabt. Ihre Schüchternheit hatte ihr im Weg gestanden. Doch an diesem Abend ließ sie ihrer Lust freien Lauf. Er streichelte ihren Hals und küsste jeden Zentimeter. Sein Atem kitzelte sie ein wenig, fühlte sich warm und angenehm auf ihrer Haut an. Er öffnete ihre Bluse und liebkoste sie zwischen ihren straffen Brüsten. Mit seinen starken Händen knetete er ihre Brüste genau so fest, wie sie es gerne mochte. Er öffnete geschickt ihre Shorts und berührte ihre Scham.
    Das machte sie beinahe wahnsinnig. Sie hielt es nicht mehr aus. »Bitte, nimm mich. Jetzt.«
    Atemlos drang er in sie ein. Am Anfang war er sehr vorsichtig, er wollte ihr nicht wehtun. Ihr lustvolles Stöhnen ließ ihn alle Vorsicht vergessen und er stieß fester zu. Noch schneller und fester. Die Verschmelzung ihrer Körper berauschte sie beinahe.
    Anschließend blieben sie eng umschlungen auf dem Fell liegen und betrachteten schweigend das knisternde Feuer. Wie sehr wünschte sich Eva, dass dieser Moment niemals enden möge.
    Hermann flüsterte nach einer Weile mit trockenem Hals: »Du bist wunderschön. Ich möchte noch viele Abende so mit dir verbringen. Ich liebe dich.«
    Eva konnte ihr Glück kaum fassen.
    Das war von mehr als 20 Jahren gewesen. Natürlich hatte die Zeit vor ihrem einst makellosen Körper nicht Halt
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