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Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)
Autoren: Thilo
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Abholen?“
    Wortlos hob ich den Arm und zeigte auf die etwa zwei Meter große Bahnhofsuhr an der Wand. Mein Blick war glühender als der Strahl seines Schweißgeräts.
    „Tut mir leid“, sagte mein Vater betreten. „Ich bin gerade mitten in einer bahnbrechenden Erfindung, da vergesse ich eben Zeit und Raum. Stell dir vor, ich …“
    Ich gab ihm nicht die leiseste Chance, mir irgendwas zu erzählen. Krachend warf ich die Werkstatttür zu und stampfte rüber zum Haus. Rums, rums, rums! , die Treppe rauf und peng! , die Zimmertür zu. Und dann den Schlüssel zweimal rumgedreht.
    Mit dem Gesicht nach unten ließ ich mich aufs Bett fallen. Natürlich immer noch triefend nass. Ich musste jetzt allein sein.
    Aber Papa machte mir einen Strich durch die Rechnung. Kaum hatte ich dreimal ein- und ausgeatmet, hämmerte er auch schon wie wild an die Tür.
    „Hau ab!“, brüllte ich tief enttäuscht. „Ich will dich nicht sehen!“
    Wisst ihr, wer antwortete? Emma! Die hatte ich vor lauter Wut völlig vergessen.
    „Das geht nicht!“, rief sie mit zitternder Stimme. Mir war gleich klar, dass etwas nicht stimmte. Ich rannte also zur Tür und schloss auf.
    Emma sah entsetzlich aus. Kreidebleich, mit weit aufgerissenen Augen. Und genauso nass wie ich.
    „Du musst sofort mitkommen!“, sagte sie. „Es ist etwas Schreckliches passiert!“

„Verflixte Nixe, verflixte Nixe, verflixte Nixe!“, mehr brachte Emma den ganzen Weg bis zu ihrem Haus nicht heraus.
    Auf unseren Fahrrädern strampelten wir durch den strömenden Regen den Berg hinauf.
    Dazu muss ich vielleicht noch erklären, warum Emma hier ein Haus hat, obwohl sie doch in Neuseeland lebt. Emma hat damals mit ihren Eltern bei Oma und Opa im Haus gewohnt. Das hat zwei Stockwerke und ist sehr groß. Im Erdgeschoss sind die Zimmer von Emmas Großeltern, darüber wohnte Emma mit ihrer Mama und ihrem Papa. Einen Keller gibt es auch noch, aber da schläft natürlich keiner. Da sind die Waschküche und der Hobbyraum von Emmas Opa. Sonst stehen da bloß viele alte Möbel rum.
    „Was ist denn so Fürchterliches passiert?“, japste ich, als wir ankamen.
    Emma warf ihren Drahtesel einfach in die Einfahrt und stürmte ins Haus.
    „Hoffentlich hat Mama noch nichts gemerkt!“, fluchte sie nur.
    Ich verstand null. Also rannte ich Emma hinterher, die Treppe hoch. Keuchend wartete sie auf mich vor ihrer Tür. Seltsamerweise hatte sie den Schlüssel mitgenommen. Hatte ihr Vater sie etwa auch im Regen stehen lassen?
    „Jetzt halt dich bitte fest!“, warnte mich Emma vor. Ich stellte mir etwas sehr Schlimmes vor, um nicht geschockt zu sein, nämlich Justin.
    „Bereit?“, fragte Emma.
    Ohne meine Antwort abzuwarten, drehte sie den Schlüssel zweimal im Schloss, riss die Tür auf, schob mich hinein und knallte die Tür sofort wieder hinter sich zu.
    Ich kann euch eins flüstern: Es war gut, dass Emma mich vorgewarnt hatte. In ihrem Zimmer herrschte das größte Chaos, das ich je gesehen habe. Und ich weiß, wovon ich spreche, schließlich lebe ich mit Zacharias Birnbaum zusammen!

    Alles war aus den Schränken gerissen: Bücher, Fotos, Kleidungsstücke, Stifte, Spielsachen. Einfach alles, was Emma bei ihrem Umzug hatte hierlassen müssen, lag wild verstreut auf dem Teppich. Sogar die Möbel standen leicht schräg im Raum.
    Emma schüttelte entsetzt den Kopf. „Das wird ja immer schlimmer!“
    „Wie hast du das denn hingekriegt?“, fragte ich leise. „Hier ist ja echt alles durcheinander!“
    Emma seufzte. „Keine Ahnung, wirklich! Das fing an, als ich aus dem Feenreich zurückkam.“
    Schnell nahm ich Emma in den Arm, denn ich dachte, sie würde gleich in Ohnmacht fallen. Oder zumindest in Tränen ausbrechen.
    Als wir da so standen, Emma mit dem Gesicht auf meiner Schulter, fiel mir etwas auf. Es stimmte gar nicht, dass hier alles durcheinandergeschmissen war. Im Gegenteil, die Sachen waren sogar ziemlich gut geordnet – nur eben nicht so, wie Emma es gerne hätte.
    Zum Beispiel nach Farben: die roten Socken in der roten Teetasse, die gelbe Zahnbürste im gelben Blumentopf, das silberne Handy neben zwei Löffeln und der silbernen Gürtelschnalle.
    An anderen Stellen war alles der Größe nach aufgereiht: Kuli, leere Wasserflasche, Teddybär, Schlafanzughose. Na, klingelt’s bei euch? Das konnte nur eins bedeuten!
    „Ein Sortiergnom ist dir in die Tasche gesprungen“, sagte ich leise.
    Mir klang Mias Warnung im Ohr: Einen Menschen mit ins Feenreich zu bringen, kann auch
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