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Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)
Autoren: Thilo
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immer.
    Nach einem Blick auf die Armbanduhr drängte ich Emma ein bisschen.
    „Wenn Mittagspause ist, musst du zurück in die Menschenwelt“, erklärte ich ihr. „Aber heute ist ja zum Glück Freitag, wir sehen uns also schon am Nachmittag wieder!“
    Emma nickte tapfer. Ich wollte nicht in ihrer Haut stecken. Wenn du das Feenreich einmal kennengelernt hast, willst du es nie wieder verlassen.
    „Wir haben noch etwas Zeit für meinen Lieblingsteich“, sagte ich, um sie aufzuheitern.
    Den Platz davor mag ich ganz besonders. Außerdem – ich gebe es ja zu – wollte ich noch ein wenig angeben. Und damit fing das Übel an.
    Ach hätte ich diesen Umweg doch nur sein gelassen! Uns wäre vieles erspart geblieben …

Alles fing so harmlos an. Die Wiese vorm Teich ist wie gesagt einer meiner Lieblingsplätze. Sie liegt im Schatten von großen Bäumen.
    An besonders heißen Tagen oder wenn wir viel Platz brauchen, verlegen wir den Unterricht hier ans Wasser. Das Becken ist von einer niedrigen Mauer umgeben, in der Edelsteine in allen Farben und Formen funkeln.
    „Heiliger Spekulatius!“, platzte Emma heraus. „Amanda müsste man sein!“
    Ich kicherte. Emma hatte wie immer den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich war eben ein Glückskind! Dann aber fielen Emma die vier Stöckchen auf.
    „Was ist denn das?“, fragte sie und ging in die Hocke. Auf dem Rand der Mauer lagen vier Stöckchen, ordentlich nach ihrer Größe aufgereiht. Das längste rechts, das kürzeste links.
    Das war eindeutig das Werk eines Sortiergnoms – und so ein kleiner Kerl kann ganz schön Unordnung machen! Aber ich wollte Emma nicht beunruhigen, deshalb zuckte ich nur mit den Schultern und sagte ausweichend: „Es ist schon spät, wir müssen jetzt verschwinden!“
    Und das stimmte ja auch.
    Emma seufzte, dann stand sie widerwillig auf.
    „Autsch!“, quietschte sie plötzlich. „Hast du mich gezwickt?“
    Emma rieb sich den Allerwertesten. Ihre eigene Frage kam ihr sicher blöd vor, denn ich war ja zwei Meter weit weg von ihr.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Hach, dann ist mir beim Hocken wohl das Hinterteil eingeschlafen“, schimpfte sie.
    Schweigend gingen wir zurück zur Schule.
    Nach einigen Metern fiel mir etwas ein: „Sag mal, warum bist du eigentlich während des Unterrichts zum Lindenhof gekommen?“
    „Ich konnte es eben nicht mehr abwarten, dich zu sehen“, antwortete Emma. „Außerdem brauche ich deine Hilfe. Aber das kann ich dir auch noch heute Abend sagen. Um sieben bei mir, okay?“
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich hatte Emma belogen und ihr meine tollsten Erlebnisse verschwiegen. Aber sie war kein bisschen nachtragend.
    „Schade nur, dass ich Nelly, Kimi und Mia nicht kennenlernen konnte“, sagte Emma.
    Da war sie wirklich zu bedauern. Wer die drei nicht kennt, hat echt was verpasst!
    Erst als wir wieder vor dem Spiegel standen, dachte ich an Fabula Schattenreich. Einmal hatten wir uns durch Zufall an ihr vorbeimogeln können. Aber ein zweites Mal konnte ich nicht allein auf mein Glück bauen. Eine Lösung musste her. Und zwar schnell, denn in den Klassenzimmern wurde es schon unruhig. Auch im Feeninternat ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass bald die Pause anfängt.
    „Wie komme ich denn jetzt unbemerkt an dieser Schattentante vorbei?“, fragte Emma.
    Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Als die erste Klassenzimmertür aufflog, packte ich das Amulett und Emmas Hand. Ein Schritt durch den Spiegel – und wir waren für die anderen unsichtbar.
    Mit pochenden Herzen standen wir auf der obersten Stufe im Zwischenreich. Elf lagen noch vor uns, dann würden wir Fabulas Schreibtisch erreichen.

    Emma wusste, dass sie den Mund halten musste. Und ich dachte und dachte, bis mein Kopf fast schon zu qualmen anfing.
    Die Glühwürmchen!, schoss es mir plötzlich durchs Gehirn. Sie sind hier die einzige Beleuchtung, das muss ich nutzen! Ich stieg die Treppe hinab. Es war höchste Zeit, denn Fabula hatte mich beim Eintreten natürlich gehört. Sie hockte bestimmt schon hinter ihrem Tisch wie eine Spinne im Netz und lauerte auf mich.
    Und tatsächlich: Sie saß stocksteif auf ihrem Stuhl, nur die nackten Füße wippten.
    „Amanda!“, säuselte sie. „Du kannst dich heute aber gar nicht entscheiden, wo du hinwillst, oder?“
    Die Glühwürmchen in dem Glas vor ihr zauberten gespenstische Schatten um Fabulas Nase.
    Ich zwang mich zu lächeln. Gleichzeitig gab ich Emma hinter meinem Rücken ein Zeichen, sich
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