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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler
Autoren: Janice Hardy
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miterlebt – vor fünf Jahren, als der Herzog in Geveg einmarschierte und meine Eltern umbrachte. Meine Großmama. Als er die Stadt Sorille bis auf die Grundmauern niederbrannte, um seine Brüder – die Thronrivalen – zu töten.
    »Irgendwelche Neuigkeiten aus Geveg?« Zuletzt hatten wir gehört, dass es immer noch Unruhen gab, wenngleich sie wohl nicht in einen vollen Aufstand ausgeartet waren. Seit Jeatar die meisten seiner Spitzel und Kundschafter nach Baseer geschickt hatte, erhielten wir nur noch spärliche Auskünfte, aber es gab noch ein paar Verbindungen nach Geveg.
    Jeatar zögerte und blickte zu Onderaan. Kein gutes Zeichen. »Unbestätigte Gerüchte besagen, dass der Generalgouverneur tot ist.«
    »Im Ernst?« Das überraschte mich zwar, berührte mich jedoch nicht im Geringsten, falls es zutraf. Der Mann war vom Herzog ernannt worden und hatte uns Geveger wie Abfall behandelt. »Wer hat jetzt das Sagen? Ein anderer Baseeri oder ein Geveger?«
    »Ich warte darauf, von meinen Verbindungen dort zu hören, aber bislang ist nichts gekommen.«
    »Wenn in Geveg eine richtige Rebellion ausgebrochen ist«, warf Onderaan ein, »wird sie der Herzog bestimmt niederschlagen wollen, bevor sie andere dazu verleitet, sich ebenfalls zu erheben.«
    Ich nickte. »Zum Beispiel die Bergbaustädte.« Beim ersten Mal marschierte der Herzog wegen unseres Pynviums bei uns ein, und er musste nun noch mehr davon benötigen. Ich hatte seine Gießerei zerstört, einen Teil seines Vorrats des Rohmetalls gestohlen und den Rest ruiniert. Wenn sich Baseer auflehnte, würde er mehr Waffen brauchen, um sein eigenes Volk zu unterjochen. Er würde mehr Heilsteine für seine Soldaten verbrauchen, und dafür würde das spärliche Pynvium aufgegangen sein, das er noch übrig hatte. Mittlerweile musste es ihm bereits ausgehen.
    Gingen ihm auch die Heiler aus?
    Er hatte sie monatelang entführt und mit ihnen experimentiert, aber bei all den Kampfhandlungen musste er sie dafür verwenden, seine Truppen zu heilen.
    »Glaubt ihr, Tali ist bei ihm?«
    Diesmal zögerte Jeatar nicht. »Ja.«
    »Können wir ...«
    »Nein, du kannst nicht los, um sie zu befreien. Die Heiler werden schwer bewacht sein, vermutlich inmitten der Armee. Und höchstwahrscheinlich werden sie von Unsterblichen bewacht.«
    Mir jagten die Unsterblichen keine besondere Angst ein, aber für alle anderen waren die Heilersoldaten des Herzogs tödlich. Wie konnte man jemanden aufhalten, der in der Lage war, die eigenen Wunden zu heilen, den Schmerz in seine Pynviumrüstung zu leiten und einfach weiterzukämpfen? Sie mähten gewöhnliche Soldaten nieder wie Bauern ihren Weizen.
    »Nya, wir werden sie finden«, sagte Onderaan mit sanfter Stimme. »Ich bin es Peleven schuldig, für die Sicherheit seiner Mädchen zu sorgen.«
    Papa.
    Auch er war ein Baseeri gewesen, wenngleich ich das bis vor wenigen Monaten nicht gewusst hatte. Ich mochte gar nicht daran denken, was das aus mir machte. Baseer war immer der Feind gewesen, doch mittlerweile hatte ich Baseeri-Freunde, Baseeri-Angehörige. In meinen Adern floss sogar Baseeri-Blut.
    »Was unternehmen wir?«
    »Wegen Tali?«, fragte Jeatar. »Nichts, bis wir etwas Handfestes wissen. Dasselbe gilt für Geveg. Was den Herzog betrifft, beobachten wir und warten ab, wie seine Pläne aussehen.«
    Im Abwarten war ich noch nie gut gewesen. In Geveg konnte Untätigkeit tödlich sein. Man musste Essen, Arbeit und Zuflucht vor den Soldaten finden. Die Augen offen halten, immer auf der Hut sein. Man musste in Bewegung sein und bleiben, sonst wurde man von Schwierigkeiten eingeholt.
    Aber ich befand mich nicht mehr in Geveg.
    »Vielleicht solltest du die nächsten Tage in der Nähe des Hauses bleiben«, meinte Onderaan. »Nur für den Fall, dass man nach dir sucht.«
    »Das kann ich nicht. Ich habe Essensdienst.« Außerdem kannten mich hier in der Gegend ohnehin eine Menge Leute. Ein Spitzel würde mich nicht erst sehen müssen, um zu erfahren, dass ich hier war.
    »Ich bin sicher, Jeatar kann jemanden finden, der für dich einspringt.« Er blickte zu Jeatar, der überlegte und mich betrachtete, als sei er unsicher, ob er dem zustimmen sollte oder nicht.
    Ich begann, mich zu ärgern. Ich half gerne. Zumindest tat ich so etwas Nützliches, statt nur auf Neuigkeiten zu warten. »Es gibt niemanden, der für mich einspringen kann. Wir haben so schon kaum genug Leute. Wenn ich nicht zur Verfügung stehe, müssen alle anderen härter arbeiten, und das ist
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