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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann
Autoren: Phillips Carly
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entlangzuziehen, während er mich zurück nach Hause zerren wollte. Kann du dir den Anblick vorstellen?“

    Jake schüttelte den Kopf. „Der Hund ist eine Nervensäge“, murmelte er abwesend. Er schaute über die Schulter, doch die Kellnerin war verschwunden.
    „Sie kommt wieder“, tröstete Rina ihn augenzwinkernd. „Und Norton ist keine Nervensäge, er hat nur seine speziellen Vorstellungen, wen und was er mag.“
    „Und was er nicht mag“, ergänzte Jake und dachte dabei an die Pfütze, die seine neuen Sneakers bei ihrer ersten Begegnung ruiniert hatte.
    „Nun, wie dem auch sei, er war Roberts Hund, und jetzt hat er nur noch mich.“
    Jake beugte sich vor. „Und wie geht es dir?“
    Rinas Mann Robert war bei einem Autounfall ums Leben gekommen, weil er sich zu sehr beeilt hatte, von einer Geschäftsreise zu seiner Frau nach Hause zu kommen. Schuldgefühle und Trauer hatten sie beinahe zerstört, und Jake hatte sich große Mühe gemacht, sie aus ihrem Tief zu holen. Dazu gehörte auch, sich mehrmals in der Woche mit ihr zum Essen oder auf einen Drink zu verabreden. Fast ein Jahr war seitdem vergangen, und obwohl Rina sich inzwischen erholt hatte, hatte Jake die Gewohnheit beibehalten, weil auch er die gemeinsamen Treffen genoss.
    „Genau das wollte ich mit dir besprechen. Eine Freundin hat mich eingeladen, den Sommer mit ihr in Italien zu verbringen. Und ich kann etwas Abstand gebrauchen.“
    „Das ist eine großartige Idee“, stimmte Jake spontan zu. Nicht nur, dass die Reise seiner Schwester sehr guttun würde, sie wäre dadurch auch außer Landes und in Sicherheit, bis Louis Ramirez hinter Schloss und Riegel saß. „Alles, was dich aus diesem Mausoleum von Apartment herausholt, kann nur gut für dich sein.“ Jedes Mal, wenn er sich in dem luxuriösen Penthouse-Apartment umdrehte, hatte er Angst, etwas kaputtzumachen.

    „Ich bin froh, dass du so denkst. Nur, was ist in der Zeit mit meinem Apartment?“
    „Dem Mausoleum?“
    „Wie immer du es nennen willst. Ich möchte, dass du dort während meiner Abwesenheit wohnst und dich um Norton kümmerst. Und bevor du ablehnst, denk an den Whirlpool und den Pool. Sie werden Wunder für deine Genesung wirken“, fügte sie bedeutungsvoll hinzu.
    Jake spürte Ärger auf sich zukommen. „Sorg dich nicht um meine Gesundheit. Ich brauche keine aufwendige Therapie. Ich mache ein paar Übungen, die ein Orthopäde mir empfohlen hat, und seitdem geht es meiner Schulter schon viel besser.“ Er fing Rinas Blick auf und merkte, dass er sich unbewusst den schmerzenden Muskel gerieben hatte. Schnell legte er die Hand um sein Glas.
    Rina zog die Augenbrauen hoch. „Deine Abteilung sagt etwas anderes.“
    Sosehr er seine Schwester auch liebte, so konnte er sie doch unmöglich in die Tatsache einweihen, dass er heimlich alles tat, um schnell wieder fit zu werden. Ihre Fürsorge äußerte sich leider nur zu oft darin, dass sie sich in sein Leben einmischte und zu unpassenden Gelegenheiten plauderte. Und er hatte seine Gründe, die Fortschritte seiner Genesung geheim zu halten.
    „Meine Abteilung hat nichts zu sagen, solange unklar ist, ob ich überhaupt dorthin zurückkehre“, entgegnete er. Und er war sich nicht sicher, ob er das wollte. Das hatte nichts damit zu tun, dass er noch immer unter den Folgen der Schussverletzung litt. Vielmehr waren es die Begleitumstände dieses Vorfalls, die ihn ernüchtert hatten.
    Louis Ramirez, ein notorischer Drogendealer, war reif zur Verhaftung gewesen. Als Ermittler im Rauschgiftdezernat hatte Jake seine ganze Zeit und Energie darauf verwendet, diesem Verbrecher das Handwerk zu legen. Er hatte bereits schon zu viele junge Menschen im Leichenschauhaus gesehen und zu viele einstmals frische Gesichter, die jetzt gezeichnet von Drogenabhängigkeit waren. Jake hatte sich geschworen, den Kerl für lange Zeit aus dem Verkehr zu ziehen, und hatte dabei so manches Mal die Klippen korrekter Polizeiarbeit umschifft. Er hatte einem Informanten vertraut – und es bereut, sobald die erste Kugel abgefeuert worden war und er begriff, dass er und seine Kollegen hereingelegt worden waren.

    Dennoch hatten sie Ramirez gefasst. Nach der Schießerei, bei der Frank sein Leben verloren hatte und Jake vorübergehend außer Gefecht gesetzt worden war, konnte Ramirez festgenommen werden. Und er wäre auch in Haft geblieben, wenn Jake nicht k. o. gewesen wäre. Wenn nicht irgendein Anfänger die Sache vermasselt hätte, indem er Ramirez die Rechte nicht
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