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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann
Autoren: Phillips Carly
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und begehrenswert zu sein, und versetzte sie in gehobene Stimmung.
    Sie trocknete ihre Hände und nahm ihre Sachen, um sich in einer der Kabinen umzuziehen. Dabei stieß sie plötzlich mit jemandem zusammen. „Entschuldigung“, murmelte sie.
    „Mei ne Schuld.“
    Brianne trat einen Schritt zurück und sah sich der Frau gegenüber, die sonst immer mit ihrem Traummann zusammensaß. Ihr dunkles Haar war stufig geschnitten. Der fransige Schnitt passte perfekt zu ihrem zart geschminkten Gesicht und der eleganten Kleidung.
    Die Frau sieht jedenfalls nicht so aus, als ob sie den ganzen Tag andere Leute massiert hätte, dachte Brianne flüchtig. Dann schaute sie auf die Uhr und stöhnte. „Entschuldigen Sie. Ich bin spät dran.“ Brianne ging auf den offenen Verschlag zu.
    „Können wir uns kurz unterhalten?“
    Die Stimme der anderen Frau ließ Brianne kurz erstarren, dann wirbelte sie herum. „Wie bitte?“ Ihr Herz schlug schneller.

    Sie hatten nichts gemeinsam, nichts zu bereden – außer ihn . Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, beruhigte sich Brianne. Doch die Gedanken und Fantasien, die um diesen Mann kreisten, genügten, um sie erröten zu lassen.
    „He, alles in Ordnung?“, fragte die Frau besorgt.
    „Mir geht es gut“, antwortete Brianne verlegen. Ihr Traummann hatte eine Freundin, die mit ihr sprechen wollte. Sie hatte mit angesehen, wie sie sich umarmt hatten, und dabei Eifersucht empfunden. Aber es war nur richtig, dass sie daran erinnert wurde, dass er vergeben war. „Mir geht es gut“, wiederholte sie. „Danke. Es ist nur, weil ich spät dran bin. Mein Chef …“
    „Ist ein großartiger Kerl. Er hat es erlaubt.“
    Brianne schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht unhöflich sein, doch ich muss wirklich arbeiten. Jimmy ist wunderbar, aber die Trinkgelder kann er mir nicht ersetzen.“
    „Ich weiß besser Bescheid, als Sie ahnen. Ich komme oft hierher.“
    „Ich weiß.“ Brianne hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, weil sie sich verraten hatte.
    „Nun, ich möchte nicht, dass Sie denken, ich wäre unhöflich oder hätte gelauscht, nur …“ Die Frau lächelte. „Okay, ich habe gelauscht. Gestern Abend. Ich habe gehört, wie Sie zu Jimmy gesagt haben, wie müde Sie wären. Und dann erwähnte er etwas davon, wie gern Sie mit Ihrem Bruder zusammenziehen würden, wenn er im Herbst sein Studium in Stanford beginnt.“
    „Und Sie möchten mich in den ersten Flieger Richtung Westen setzen?“, fragte Brianne mit einem Anflug von Sarkasmus.
    „Ja. Nein.“ Die Frau lachte. „Lassen Sie es mich erklären.“

    Brianne war sich nicht sicher, ob sie sie anhören wollte. Wenn diese Frau vermutete, dass sie ihrem Freund nachstellte, würde sie wahrscheinlich versuchen, ihr Kalifornien schmackhaft zu machen. Was nicht nötig war – Brianne freute sich auf den Neuanfang. Wärmeres Klima. Normale Arbeitszeiten. Freunde. Ein eigenes Leben.
    Sie seufzte. Sie hatte Bewerbungen abgeschickt, aber bis jetzt noch kein Glück gehabt. Entweder hatte man sie einfach abgelehnt, oder das Gehalt, das man ihr bot, kam dem in New York nicht gleich. Brianne musste wählerisch sein, wenn sie Marcs Darlehen für das Internat und ihre eigenen Schulden abbezahlen wollte.
    Davon abgesehen, würde Brianne am liebsten auf der Special Kid Ranch arbeiten. Mit Kindern zu arbeiten, war schon immer ihr Wunsch gewesen, allerdings hatte sie nicht viel Hoffnung, dass sie eine Zusage bekommen würde.
    „Hören Sie mir überhaupt zu?“
    Brianne blinzelte. „Ja. Sorry.“ Sie hatte in den letzten Tagen so viel um die Ohren, dass es ein Wunder war, dass sie überhaupt funktionierte.
    „Ich schlage vor, wir setzen uns erst einmal, aber …“ Die Frau schaute sich in dem gefliesten Waschraum um und lächelte. „Sie müssen mich anhören. Ich habe ein Angebot für Sie, das Sie garantiert nicht ablehnen können.“

2. KAPITEL
    Brianne betrat die prunkvolle Lobby des vornehmen Gebäudes in Manhattan. Ein Portier in Uniform begrüßte sie freundlich. „Hallo, Miss Nelson.“
    Brianne wunderte sich, dass der ältere Herr sich an sie erinnerte. Sie hatte ihn nur einmal getroffen, als sie Rina vor ein paar Tagen hier besucht hatte. Verstohlen sah sie auf sein Namensschild. „Hallo, Harry“, erwiderte sie lächelnd und ließ sich von ihm zum Privatlift führen, der zum Penthouse führte.
    Im Fahrstuhl war sie dann mit ihren Gedanken allein. Rina hatte ihr ein Angebot gemacht, dem sie nicht hatte widerstehen
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