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Heerführer der Finsternis

Heerführer der Finsternis

Titel: Heerführer der Finsternis
Autoren: Hugh Walker
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eine Hundertschaft an Zahl. Manche von ihnen ritten auf mächtigen Pferden, die ebenfalls am ganzen Körper Metall trugen, andere auf Riesenkolossen, Mammuten nicht unähnlich.
    Auch diese Tiere waren vollkommen in Eisen gerüstet.
    Und über der Schar schwebten ungeheuerliche Vögel, auf deren Hälsen Reiter saßen.
    Die Fackelträger waren kleinere Gestalten – Menschen. Sie hatten aufgeregt angehalten, als das Licht auf sie zukam. Sie waren verwirrt, und ihre Verwirrung steigerte sich noch, als sie bemerkten, was das Licht mit ihrem Heer tat.
    Die eisernen Vögel schwankten in der Luft und fielen mit ihren Reitern auf das Eis herab. Die riesenhaften Krieger hielten mitten im Schritt an, manche stürzten zu Boden. Pferden und Mammutkolossen erging es nicht anders.
    Der Vormarsch endete abrupt.
    »Siehst du, Av, es war Schwarze Magie, die diese eisernen Krieger bewegt hat«, sagte Kuk zufrieden, denn es bewies wieder einmal, daß er der Kleinste und Klügste war.
    Avanathus nickte. Er beobachtete die Menschen interessiert. Sie waren Krieger, keine Priester. Einige waren Sasgen, andere, angeführt von einem weißhaarigen alten Mann, waren Asgnorjen. Wieder andere, merklich kleiner von Gestalt, dunkelhaarig, mit runden, flachen Gesichtern, kamen von jenseits der Voldend-Berge.
    »Hört auf!« rief er. »Genug der Lichtprobe!«
    »Aber Av!« entfuhr es Kuk. »Sie werden weitermarschieren. Wir sollten ihr eisernes Heer zerstören, solange sie hilflos sind!«
    »Nein«, entschied Avanathus. Die Strahlen der Lichtprobe erloschen. Im flackernden Licht der Fackeln scharte der Asgnorje die dunkelhaarigen Fremden um sich, ein Dutzend mochten sie sein, und es war deutlich zu erkennen, daß sie Kräfte austauschten und sammelten.
    »Sie versuchen einen Zauber!« rief Kuk alarmiert.
    »Laßt sie!« befahl Avanathus. »Sie sind keine Feinde.«
    Die eisernen Krieger begannen sich wieder aufzurichten und zu bewegen. Die eisernen Vögel aber vermochten sich nicht mehr in die Luft zu erheben.
    »Keine Feinde?« rief Kuk. »Sie benutzen Schwarze Magie…!«
    »Es mag sein, daß sie es gelernt haben. Es ist eine verzweifelte Welt. Wenn keine Waffen des Lichts zur Hand sind, mag eine dunkle Weisheit raten, den Feind mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Viele von ihnen sind Eisländer. Und ich sehe einen unter ihnen, der die Insignien der Alptraumritter trägt. Wenn solche bereits Schergen der Finsternis sind, hat das Leben nicht mehr viel zu hoffen. Laßt sie näher kommen und schickt ihnen Kundschafter entgegen.«
    Und mehr zu sich selbst, als zu Kuk und den anderen, fügte er hinzu: »Ich möchte mehr über dieses eiserne Heer wissen. Bereits vor Jahren brachten Reisende unseres Volkes Nachricht von einem Volk mit Namen Chimerer, das Metall verarbeitete wie kein anderes zuvor und das dem Metall ein eigenes Leben geben konnte…«
    »Es ist ein Risiko«, stellte Kuk fest.
    »Wir sollten es wagen. Was sagt Warner?«
    Der oberste der Magier-Trolle nickte. »Wir sollten es wagen. Ihre Magie ist nicht sehr stark. Sie werden dem Stern nichts anhaben können. Allerdings…«
    »Allerdings?«
    »Es ist einer unter ihnen, der mit der Finsternis mehr zu tun hat als die übrigen…«
    »Ein Priester… ein Besessener?«
    »Nein… einen Moment war es, als stünde unser tastender Geist einem wie Capotentil gegenüber.«
    »Einem Xandor?«
    Warner nickte halb zustimmend.
    »Da ist Leben vermischt mit Finsternis, aber nicht wie bei einem Xandor, bei dem das eine das andere haßt. Hier herrscht eine Harmonie, wie ich sie noch nie gefunden habe – zwischen der Finsternis und mehreren Leben. Ich stieß auf drei Namen: Dilvoog und Eliriun und Echos von Trygga. Dilvoog ist der Name eines Dämons. Eliriun ist der Name eines Elven. Trygga ist der Name eines Mädchens, das einst den Körper bewohnte. Und da ist noch die Kraft von toten Seelen – keine Magie, weder schwarz noch weiß.« Er schüttelte den Kopf. »Wir werden eine Menge lernen von diesen Menschen. Allein deshalb sollten wir es wagen.«
    »Gut.« Avanathus nickte befehlend. Während die Magier-Trolle aus ihrer schläfrigen Starre erwachten und von einem Bein auf das andere hüften, um die Taubheit in ihren Gliedern zu überwinden, beeilte sich Kuk, Avanathus’ Anordnungen nachzukommen.
    Die Spiegelbilder drohten zu verschwinden, bis einige der Magier nach kurzem Palaver in ihre Entrückung zurücksanken. Dann wurden die Bilder plötzlich wieder klar. Doch was sie zeigten, versetzte die
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