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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic
Autoren: Clive Cussler
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Leben hat es jedenfalls verändert.«
    »Und wie wird sich das äußern?« fragte Marie neugierig. »Erstens einmal werde ich meine Scheidung einreichen.«
»Du willst es nicht noch einmal mit Gene versuchen?«
    »Nein«, sagte Dana fest. »Das ist aus und vorbei. Ich will meine neue Freiheit genießen – wenigstens eine Weile lang.«
    Marie musterte ihre Freundin mit wissendem Blick. »Da steckt doch ein anderer Mann dahinter.«
    »Vielleicht –«
    »Na, wenn du schon so geheimnisvoll tust, will ich wenigstens offen sprechen.« Marie zögerte einen Moment und sagte dann: »Ich habe dir doch von Mel erzählt –«
    »Du und Mel Donner?«
    Marie nickte. »Mel und ich, wir wollen heiraten. Ich habe dieses Leben als Junggesellin reichlich satt.« Dana eilte um den Tisch und umarmte ihre Freundin. »Oh, ich freue mich so sehr für dich, Marie. Also fangen wir beide ein ganz neues Leben an.«
    »Aber ich wähle den leichteren Weg, Liebste«, sagte Marie und küßte Dana auf die Wange. »Deshalb mache ich mir Sorgen um dich. Riskier nicht zuviel. Es könnte gefährlich werden.«
    »Ich liebe das Risiko und die Gefahr«, antwortete Dana schwärmerisch.
    »Und wer hat das alles bewirkt?«
    Dana sah Marie mit einem geheimnisvollen Lächeln an. »Du wirst es bald erfahren. Ich brauche nur eine bestimmte Telefonnummer zu wählen.«
    Der Präsident trat hinter seinem Schreibtisch im Ovalen Büro hervor und begrüßte den Führer der Senatsmehrheit, John Burdick, mit ungezwungener Höflichkeit. »Freut mich, Sie zu sehen, John. Wie geht es Josie und den Kindern?«
    Burdick war groß und schlank, und sein schwarzer Haarschopf kam selten mit einem Kamm in Berührung. »Josie geht es gut«, antwortete er. »Und die Kinder? Na, die bekomme ich selten genug zu sehen. Wie das heutzutage so ist.« Sie setzten sich und begannen Fragen des Staatshaushalts zu diskutieren. Obwohl sie als Parteiführer in Opposition zueinander standen, waren sie privat gut miteinander befreundet. Dadurch konnten sie auch manche Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Wohlfahrtsprogramme und Verteilung von Steuergeldern hinter verschlossenen Türen schlichten. Aber beiden war klar, daß die Vereinigten Staaten schon seit Jahren am Rande eines Staatsbankrotts dahinbalancierten.
    »Wir können nichts daran ändern, John«, sagte der Präsident im Laufe des Gesprächs. »In den vergangenen zehn Jahren haben wir unsere arbeitende Bevölkerung mit Steuererhöhungen derartig überlastet, daß wir auf diese Weise den Staatshaushalt bestimmt nicht mehr ausgleichen können.«
    »Vielleicht gäbe es eine andere Möglichkeit dazu«, sagte John Burdick ruhig. »Sie könnten beispielsweise das Budget der Meta-Abteilung kürzen, Mr. Präsident.«
    Nun war es also doch passiert. Findige Köpfe im Kongreß hatten die Tarnung der Meta-Abteilung durchschaut. Früher oder später hatte es dazu kommen müssen. Immerhin hatte es lange genug gedauert. Der Präsident sah seinen Besucher lange Zeit nachdenklich an und sagte: »Wenn Sie mir versprechen, John, daß Sie noch ein paar Wochen lang für sich behalten, was Sie über die Meta-Abteilung wissen, dann könnte ich Ihnen jetzt vielleicht Einzelheiten anvertrauen, die Ihnen zu denken geben.«
    John Burdick runzelte die Stirn. »Sie bestreiten also nicht, daß die Bergung des wertlosen alten Wracks der Titanic mehr als doppelt soviel gekostet hat, als offiziell angegeben wurde?«
    »Ich bin sicher, John, daß Sie noch viel mehr wissen«, antwortete der Präsident lächelnd. »Nur die Hauptsache über Zweck und Ziel der Meta-Abteilung wissen Sie offenbar nicht, sonst würden Sie anders darüber denken.«
    »Wollen Sie mich nicht aufklären, Mr. Präsident?«
    »Ihr Stillschweigen für die nächsten Wochen vorausgesetzt: gern.«
    »Einverstanden«, sagte John Burdick.
    Eine Stunde später saß Senator John Burdick wieder in seinem Büro. Was der Präsident ihm über das neuartige Verteidigungssystem anvertraut hatte, war so eindrucksvoll gewesen, daß er jetzt mit der Geheimakte über die Meta­Abteilung aufstand, um sie in den unersättlichen Schlund einer Zerreißmaschine zu werfen.
76
    Es war ein atemberaubender Anblick, die Titanic in der Schlucht eines Trockendocks aufgebockt zu sehen. Die Arbeiten hatten bereits begonnen. Männer mit Schweißbrennern arbeiteten sich durch die verschütteten Gänge. Von oben her schoben sich die Greifer zweier riesiger Kräne in die Dunkelheit der Laderäume und tauchten in kurzen
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