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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii
Autoren: James A. Michener
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Konzert.«
    »Wie geht es Amy?« fragte er.
    »Sie hat einen Chinesen geheiratet. Beide Eltern haben sie enteignet, und nun leben sie sehr glücklich in New York. Er ist Rechtsanwalt.«
    »Haben Sie verstanden, was ich über die Bodenreform sagte, Frau Janders? Und haben Sie bedacht, wie das, was ich sagte, Ihren Vater und dessen Freunde in Mitleidenschaft ziehen wird?«
    »Ich möchte etwas wissen«, sagte Noelani. »Wenn Sie von der Aufgliederung des Großgrundbesitzes sprechen...«
    »Ich glaube nicht, daß ich jemals diese Phrase verwandt habe«, verbesserte er sie. »Ich sage nur, es dürfe nicht zugelassen werden, daß die Großgrundbesitzer Land, das sie nicht    wirtschaftlich    verwerten, jeder Nutzbarmachung
    verschließen.«
    Noelani atmete erleichtert auf und sagte: »Aber würden Sie unter Ihrem System jenem Landbesitz, der in der richtigen Weise für den Anbau von Ananas und Zuckerrohr verwandt wird, eine bevorzugte Behandlung zugestehen?«
    »Sehen Sie, Frau Janders«, rief Shig. »Offensichtlich habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt.«
    »Das haben Sie auch nicht«, sagte sie, »und das ist der Grund, weshalb ich Ihnen helfen möchte; denn ich wußte, daß Sie zu klug sind, um nicht das fundamentale Landproblem Hawaiis zu erkennen.«
    »Welches Problem meinen Sie?« fragte der Fachmann. Sie nahm zwei Bücher und legte sie auf den Tisch. »Das eine Buch wollen wir Hawaii nennen«, begann sie, »und dieses Kalifornien. Unser Problem ist, alles, was wir brauchen -Nahrungsmittel, Baumaterialien und Luxusgegenstände - von Kalifornien dort drüben nach Hawaii zu schaffen und zu bezahlen. Dieses Tintenfaß soll unser Schiff sein. Wir können es in Kalifornien Tag für Tag mit allem, was wir brauchen, volladen und nach Hawaii fahren. Aber wie kommen wir dafür auf? Und was bringt das Schiff von Hawaii nach Kalifornien zurück, damit wir nicht einen Weg leer fahren, was die Transportkosten von allem verdoppeln würde?« Sie hielt inne, wahrend Shigeo energisch sein Tintenfaß auf das Buch setzte, das Hawaii darstellte. Dann sagte er: »Ich weiß sehr wohl, daß das Schiff Güter wie Zucker und Ananas zurückbringen muß. Der Verkauf der landwirtschaftlichen Produkte liefert das Geld, von dem wir leben. Und die Fracht, die Zucker und Ananas auf dem Weg nach Kalifornien kosten, verringert die Transportkosten von Nahrungsmitteln und Bauholz auf dem Weg hierher. Ich weiß das.«
    »Aber Sie haben es Ihren Leuten nicht erklärt«, sagte Noelani kritisch. »Denn wichtig bei der Sache ist vor allem dies. Ihr jungen Japaner müßt Hawaii versichern, daß das bewirtschaftete Plantagenland zum Wohl eines jeden geschützt werden muß. Was die Ländereien anbetrifft, die am Rande dieses rechtmäßigen Grundbesitzes liegen und zu steuerbegünstigten Spekulationen verwandt werden - nun, ich glaube, sogar mein Vater weiß, daß sie dem Volk überlassen werden sollten.«
    »Sie sprachen von Hilfe«, sagte Shig. »Was haben Sie im Sinn?«
    »Ich möchte Ihnen helfen, für Radio und Fernsehen das in Worte zu fassen, worüber wir gerade gesprochen haben. Es wird Ihre Wahl fördern.«
    »Aber warum sollte die Tochter Hoxworth Hales einem Japaner zum Wahlsieg verhelfen wollen?« fragte Shigeo mißtrauisch.
    »Weil ich diese Inseln liebe, Herr Senator. Meine Familie lebte schon hier, lange bevor die Ihre nach Hawaii kam, und es ist nur natürlich, daß ich mir über das Gedanken mache, was auf den Inseln vorgeht.«
    »Sie sollten Republikanerin sein«, sagte Shig.
    »Die sind im Augenblick ermattet«, antwortete Noelani. »Ich habe lange genug mit matten Leuten gelebt, deshalb bin ich empfänglich für neue Ideen.«
    Shig war überzeugt, daß Hoxworth Hale, der Herr des Forts, entsetzt sein würde, wenn er das Auto seiner Tochter mit dem strahlend roten Spruchband: >Bitte, wählt Senator Shigeo Sakagawa wieder< sah. Aber statt dessen geschah etwas gänzlich Unerwartetes. Eines Nachmittags schlenderte Hong Kong Kee in das Büro von McLafferty und Sakagawa und setzte sich, um sich mit Shig zu unterhalten. »Ich werde erhebliche Unannehmlichkeiten haben, wenn meine republikanischen Freunde mich hier treffen«, sagte der Chinese.
    »Worum handelt es sich?« fragte Shig.
    »Ich habe eine große Überraschung für Sie, Shigeo«, gestand Hong Kong. »Unangenehmes?« fragte Shig, denn in einem Wahlkampf erregt jeder Besucher zunächst einmal Besorgnis.
    »In gewisser Weise schon«, gestand Hong Kong. »Hoxworth Hale und
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