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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition)
Autoren: Edward Lee
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weiß?«, meinte er. »Vielleicht klappt es ja doch .«
    »Ja«, gab Dominique enthusiastisch zurück. Vielleicht meinte sie es als Scherz, vielleicht aber auch nicht, als sie hinzufügte: »Vielleicht klappt es, und wir heiraten eines Tages.«
    Collier wurde schwindlig, als sie ihn erneut küsste.
    Ja, vielleicht eines Tages, dachte er. Oder vielleicht schon SEHR bald ...

Epilog
    »Wenn du deinen faulen, nichtsnutzigen Hintern nicht auf der Stelle aus dem Bett bewegst, trete ich dich hochkant aus dem Haus!« Das eindringliche Gebrüll drang qualvoll schrill in Jiffs Ohren.
    Sonnenlicht schien ihm ins Gesicht, als die Vorhänge jäh aufgezogen wurden.
    »Oh, Herrgott noch mal, Ma!«
    »Kommt mir nicht mit dem Herrgott! Steh auf! Es ist schon nach Mittag!«
    Mit zu Schlitzen verengten Augen spähte Jiff in das äußerst unerfreute Gesicht seiner Mutter empor. Nach Mittag?, dachte er. Dann: Oh verdammt!
    »Deine arme Schwester und ich schuften uns den Buckel krumm, und du liegst im Bett und schläfst schon wieder einen Rausch aus!«, polterte die Stimme. »Ich habe keinen versoffenen Tunichtgut großgezogen!«
    Jiff lag nur mit einer Unterhose bekleidet inmitten zerknitterter Laken. Sein Schädel hämmerte regelrecht, während sich seine Erinnerung langsam nach hinten zurückarbeitete.
    Ich hab mich gestern Abend wieder volllaufen lassen, oder? Scheiße, ich hab ’n ganzen Tag lang im Nagel gesoffen, bis der Schuppen zugemacht hat ...
    »Hier stinkt’s wie in einer Brauerei!«, keifte seine Mutter. »Hast du irgendeine Entschuldigung?«
    Mühsam stützte sich Jiff auf einen Ellbogen. »Verdammt, Ma, tut mir leid. Hast recht, ich trink in letzter Zeit zu viel. Aber das mach ich nur, wenn ... du weißt schon. Wenn’s Haus einen seiner Anfälle hat.«
    Ihr Finger wackelte vor seinem Gesicht. »Ich will nichts über das Haus oder diesen Geisterkram hören. Halt darüber bloß den Mund. Verdammt, Junge, wir haben das Vergnügen, Savannah Sammy als Gast in unserer Pension zu haben, und du wirst auf keinen Fall über diese Schauermärchen mit ihm reden! Ist das klar?«
    »Sicher, Ma«, brachte Jiff stöhnend hervor.
    »Savannah Sammy ist ein wichtiger Gast, noch wichtiger als Mr. Collier ...«
    »Ach, Ma. Du bist doch bloß deswegen so ausm Häuschen, weil du scharf auf den Typen bist, genau wie vorher auf Mr. Collier ...«
    »Hüte deine Zunge, Junge!«, brüllte seine Mutter noch lauter. »Sonst fliegst du so sicher hier raus, wie sich Schweine im Dreck suhlen!«
    Grundgütiger ...
    »Und jetzt mäh das Gras, stutz die Hecken und knöpf dir das Unkraut vor! Und hast du überhaupt schon die Schweinshaxen geholt?«
    Gequält rieb sich Jiff die Schläfen. »Schweinshaxen?«
    »Herrgott, Junge, alles was ich zu dir sage, geht bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus. Ich habe dir gestern gesagt, du sollst zum Fleischer gehen, zwanzig Haxen holen und anfangen, sie zu räuchern, weil ich dieses Wochenende meine Schweinshaxen und grünen Gumbo für die Gäste koche! Aber wahrscheinlich bist du noch zu betrunken, um dich daran zu erinnern.«
    Jiff stöhnte.
    Mrs. Butler schwenkte einen Packen von irgendetwas vor seinem Gesicht und ließ ihn anschließend auf seinen Schoß fallen.
    »Was, zum Teufel, is’ das alles, Ma?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht, das ist deine Post.«
    Briefe lagen über das Bett verstreut. Ich bekomm’ aber nie Post, dachte er.
    »Ich weiß ja nicht, was in dein Spatzenhirn gefahren ist, Junge, aber du solltest dir die Flausen aus dem Kopf schlagen, und zwar schleunigst!« Wieder wackelte ihr Finger vor seinem Gesicht. »Du bist zu verantwortungslos, um eine Kreditkarte zu haben, wozu also beantragst du welche?«
    Kreditkarten? Jiff kratzte sich am Kopf und betrachtete einige der Briefe. Mehrere stammten von Visa, Mastercard und American Express. »Ma, ich hab keine Kreditkarten beantragt.«
    »Tja, das ist gut, denn wenn dein stinkfauler, arbeitsscheuer Säuferhintern nicht in zwei Sekunden aus diesem Bett raus ist, hast du keinen verdammten Job mehr, um eine Kreditkarte zu bezahlen!«
    Jiff wusste, dass sie es ernst meinte. Seine Mutter fluchte sonst nie .
    »Zwei Sekunden, Junge!«, brüllte sie zur Betonung noch ein letztes Mal, dann schlug sie die Tür so heftig zu, dass die Wände samt seinem Poster von George Clooney erzitterten.
    Verflucht. So sollt’ ’n Tag nich’ anfangen . Mühsam quälte er sich aus dem knarrenden Bett. Und was soll das mit den Kreditkarten? Bloß Werbepost,
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