Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition)
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
aber warum ausgerechnet von diesen Firmen?
    Sogar eine kalte Dusche belebte ihn kaum. Er wusste, dass er sich wirklich mit dem Trinken zurückhalten musste. Als er sich gerade an die Arbeit machen wollte, fiel ihm auf, dass der Anrufbeantworter blinkte. Er drückte auf die Abspieltaste und bedauerte es sofort, da er bereits ahnte, wer es sein würde.
    »Mein Gott, Jiff«, krächzte die Stimme. »Ich bin verloren ohne dich. Bitte, bitte, tu mir das nicht an. Du musst zu mir kommen – ich zahle dir, was du willst. Ich ... i-ich ... liebe dich ...«
    Jiff löschte die Nachricht und stellte fest, dass alle anderen ebenfalls von Sute stammten.
    Armer alter Fettwanst. Aber ... scheiß auf ihn.
    Schrill klingelte das Telefon. Das Geräusch bohrte sich wie Nadeln in Jiffs verkatertes Gehirn. Verflucht! Er wusste, dass es bestimmt Sute sein würde. Dann kann ich’s auch gleich erledigen ...
    Er riss den Hörer ans Ohr. »Hör zu, J. G., ich hab dir ja gesagt, dass wir fertig mit’nander sin’. Tut mir ja leid, dass es dich so hart trifft, aber du musst aufhören, hier anzurufen!«
    Eine Pause entstand. »Ich möchte mit Mr. Jiff Butler sprechen.«
    Jiff runzelte die Stirn; es war nicht Sute. »Am Apparat. Passen Sie auf, ich hab ’ne Menge Arbeit, und falls Sie einer von diese Televerkäufer sin’, ich hab kein Interesse ...«
    »Nein, Sir, ich bin von der Bank. Tut mir leid, Sie zu stören, aber es geht um den Scheck, den Sie gestern Nacht eingelöst haben.«
    Jiff zermarterte sich das Gehirn. Der Letzte, den Sute mir gegeben hat . »Verdammt, sagen Sie jetzt bloß nich’, dass der Hundert-Dollar-Scheck von J. G. Sute geplatzt is’. Seine Schecks platzen nie.«
    Eine weitere Pause. »Nein, Sir. Ich rufe lediglich an, um Ihre letzte Einlösung zu bestätigen, die Sie vergangene Nacht an unserem Automaten vorgenommen haben. An sich machen wir das nicht telefonisch, aber angesichts des Betrags wollten wir, dass Sie Bescheid wissen.«
    Jiff kratzte sich am Kopf. »Ach, Sie mein’ die hundert Mücken ...«
    »Nein, Sir. Ich spreche von dem Scheck, den Sie vergangene Nacht um 1:55 Uhr morgens eingelöst haben.«
    Weitere Rädchen ratterten in Jiffs verkatertem Hirn. Wovon redet der Typ?, dachte er zunächst, dann jedoch machte es klick.
    Heilige Scheiße! Was, zum Teufel, hab ich getan?
    Er erinnerte sich, sturzbetrunken an der Bar gesessen und mit den alten Eisenbahnschecks herumgefuchtelt zu haben, auf die er in Colliers Zimmer gestoßen war. Er hatte sie jedem gezeigt. Außerdem erinnerte er sich daran, dass einer der Schecks unterschrieben, aber nicht ausgefüllt gewesen war ...
    »He, Jiff«, hatte Buster gescherzt. »Warum stellst du den Scheck nicht auf dich und eine Million Dollar aus?« Alle hatten darüber gelacht, nur ...
    Jiff war so betrunken gewesen, dass er es wirklich getan hatte.
    »Äh, also, es is’ so«, stammelte Jiff. »Was den Scheck angeht. Wissen Sie, ich war gestern Nacht betrunken, und, na ja, verstehen Sie, das sollt’ nur ’n Scherz sein. Ich hatt’ nich’ vor ...«
    »Mr. Butler, ich bin nicht sicher, was Sie meinen. Vielleicht haben Sie mich falsch verstanden. Ich rufe nur an, um die Einlösung zu bestätigen und Ihnen mitzuteilen, dass der Scheck gedeckt war.«
    Nun entstand auf Jiffs Seite eine Pause. »Soll das heißen ...«
    »Ihr aktueller Kontostand beträgt $ 1.000.141,32.«
    Jiff starrte ins Leere.
    »Aber wenn Sie gestatten, Sir, verbinde ich Sie mit unserem Anlageberater ...«
    Ein Klicken ertönte, dann meldete sich die Stimme eines anderen Mannes.
    »Hallo, Mr. Butler, ich bin William Corfe, und da Sie ein geschätzter Kunde von uns sind, möchte ich Sie auf einige Anlagemöglichkeiten aufmerksam machen, die Ihnen zur Verfügung stehen.«
    Jiff fühlte sich, als stünde er auf dem Gipfel eines Bergs ...
    »Ihr derzeitiger Kontostand ist entsetzlich viel Geld für ein gewöhnliches Girokonto.«
    »Wie, äh, war noch mal Ihr Name?«, brachte Jiff hervor.
    »Corfe. William Corfe. Ich bin Anlageberater bei Fecory Savings and Trust, und ich möchte Ihnen meine Dienste anbieten, falls Sie interessiert daran sind. Wir möchten, dass Ihr Geld für Sie arbeitet, Mr. Butler, und wir können einen Betrag Ihrer Wahl auf ein Sparkonto überweisen oder in Form von hochverzinsten Einlagenzertifikaten, Schatzbriefen oder kurzfristig fälligen Zertifikaten anlegen, was immer Sie möchten. Sie würden eine Menge Geld an Zinsen bekommen, Mr. Butler, und all diese Anlageformen sind staatlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher