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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition)
Autoren: Bentley Little
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Person mit hineinzuziehen. Genug Leute waren bereits in Gefahr gebracht worden. Es handelte sich um etwas, was er allein tun musste. Selbst als ihm der Gedanke in den Sinn kam, erkannte Julian dessen grundlegende Dummheit. Die Polizei verfolgte Verbrecher nicht allein. Feuerwehrleute bekämpften Brände nicht allein. Er stellte auch fest, dass die Idee, er sollte das Haus allein betreten, nicht von ihm kam. Sie war in sein Gehirn platziert worden, dort implantiert worden. Er wehrte sich aber nicht dagegen, drosselte nicht das Tempo oder rief Rick oder Patrick an, um ihm zu helfen, sondern legte an Geschwindigkeit zu, damit er das Haus schneller erreichen würde.
    Sein Handy klingelte. Julian nahm es in die Hand, schaute auf die Nummer des Anrufers, dann nahm er das Gespräch automatisch entgegen und sagte »Hallo«, bevor er registrierte, dass der Anruf aus ihrem Haus kam.
    »Das nächste Mal erwische ich beide. Megan und James. Und auch dein kleines Frauchen. Hast du meine Nachricht bekommen? Ich werde sie schön brutal vergewaltigen. In den Arsch, wie es ihr am besten gefällt …«
    Julian legte auf und warf das Telefon auf den Beifahrersitz neben sich. Die Stimme erkannte er nicht, aber er dachte, es könnte vielleicht John Lynch gewesen sein. Wer es auch immer war, er schreckte ihn nicht ab, sondern festigte seinen Entschluss, so schnell wie möglich zum Haus zurückzukehren.
    Das ist beabsichtigt , verriet ihm ein kleiner, logischer Teil seines Gehirns, aber er ignorierte ihn und bog einen Augenblick später in die Rainey Street ein. Er fuhr in seine Einfahrt …
    Déj à- vu
    … und stieg aus dem Auto.
    Dieses Mal ging er durch die Vordertür. Drinnen war das Haus dunkel, wie eine Höhle. Seine Augen brauchten einen Moment, um sich daran zu gewöhnen, und als sie es schließlich taten, sah er, dass sich der Innenbereich verändert hatte. Die Möbel waren nicht nur umgestellt und ausgetauscht worden, sondern die Lage der Zimmer war auch anders. Er hätte im Eingangsbereich stehen sollen, das Wohnzimmer und der Flur ihm gegenüber. Stattdessen schaute er in sein Arbeitszimmer. Durch die Tür auf der anderen Seite konnte er die Küche sehen.
    Er betrat das Zimmer. Es herrschte Chaos. Bücher und Papiere, Schallplatten und CDs lagen überall am Boden verstreut. Die Wände waren mit breiten braunen Streifen beschmiert, er hoffte bei Gott, dass es sich um Schokolade handelte. Auf seinem Schreibtisch inmitten eines kleinen Haufens Schutt war sein Computer eingeschaltet. Der Monitor leuchtete im Halbdunkel weiß, und es standen offensichtlich Wörter darauf, obwohl er beim Näherkommen sah, dass es sich lediglich um eine zufällige Ansammlung von Buchstaben handelte. Schwachsinn.
    Oder vielleicht nicht. Hinter der Anordnung der Vokale und Konsonanten schien eine Art Muster zu stecken, und ihm fiel auf, dass es vielleicht eine andere Sprache war, die echte Sprache des Wesens, das hier lebte.
    Jaaaaaaa.
    Julian blickte erschrocken auf. War das Wort tatsächlich ausgesprochen worden oder hatte er es nur in seinem Kopf gehört? So oder so war es mit einem Windstoß gekommen, der aus dem Kamin wehte, welcher sich aus irgendeinem Grund jetzt in seinem Arbeitszimmer gegenüber dem Schreibtisch befand, anstatt im Wohnzimmer. Als er in die Finsternis spähte, versuchte er zu erkennen, was in dem Kamin war, der die Breite des Hauses weit zu überschreiten schien, obwohl es nur ein Eindruck war, da in der viereckigen Öffnung völlige Dunkelheit herrschte.
    Ein weiterer Windstoß blies aus dem Kamin, diesen konnte er jedoch sehen. Es handelte sich nicht direkt um Rauch, auch wenn ihn die aufsteigende Eigenschaft an Rauch erinnerte. Es ähnelte eher einem Arm oder einem Tentakel, vielleicht einer flüssigen, fließenden Ausstülpung einer Amöbe. Es hatte keine eigene Farbe, aber passte sich genau dem Farbton und der Schattierung seiner Umgebung an, der untere Teil hatte die gleiche Farbe wie der Fußboden, die obere Hälfte entsprach genau dem Design der Wand, bis hin zu diesen unerklärlichen braunen Streifen.
    Es handelte sich um das gleiche formlose Wesen, das ihn im Wohnzimmer angegriffen hatte, bevor er ausgezogen war, die gleiche bösartige Kreatur, die versucht hatte, ihn dazu zu bringen, sich das Leben zu nehmen. Es sah nicht mehr wie der Schatten eines fetten Mannes aus, und er hatte den Eindruck, dass es seinem echten Aussehen näherkam. Aber vielleicht auch nicht. Er erinnerte sich an die kalte Berührung dieses
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